Nun darf Serena Williams also weiter vom 24. Grand-Slam-Titel und der Einstellung des Rekordes von Margaret Court träumen. Und sollte die langjährige Nummer 1 auch übermorgen ihre Leistung in der Form abrufen, dann dürfte dem nichts im Wege stehen – egal ob die Gegnerin dann Belinda Bencic oder Bianca Andreescu heißt. Diese beiden ermitteln jetzt gleich im Anschluss die zweite Finalistin. Auch darüber berichten wir live. Viel Spaß dabei!

Zum zehnten Mal erreicht Serena Williams das Finale der US Open und strebt am Samstag ihren siebten Titel an. Gegen eine wahrlich nicht schlecht spielende Elina Svitolina zeigte die US-Amerikanerin eine Meisterleistung, spielte gewohnt druckvoll und phasenweise wie aus einem Guss. 33 direkte Punkte haute die 37-Jährige ihrer Kontrahentin um die Ohren. Zwar ließ die Weltranglistenachte im ersten Durchgang durchaus sechs Breakbälle zu, wehrte diese aber allesamt ab. Somit ist der Ukrainerin kaum vorzuwerfen, dass sie ihre Chancen nicht genutzt hätte, denn die Gegnerin gestattete ihr einfach nicht mehr.

Und jetzt bindet Serena Williams den Sack zu. Die Amerikanerin zieht die Rückhand die Linie runter und gewinnt nach 70 Minuten mit 6:3 und 6:1.

Umso besser sitzt anschließend die Vorhand von Williams - und zwar genau auf der Linie. Es schließt sich der längste Ballwechsel der Partie an, der mit einem Rückhandfehler von Svitolina endet. Da ist der zweite Matchball!

Natürlich trifft die Amerikanerin auch nicht jeden Ball, bleibt mit der Rückhand am Netz hängen. Gnadenfrist für Svitolina! Auch In der Folge steht Serena das Spielhindernis im Weg.

Was auch immer Svitolina probiert, Williams hat die bessere Antwort. Dann schafft es eine Vorhand der Ukrainerin nicht übers Netz. Das bedeutet den ersten Matchball.

Williams zieht eine Vorhand die Linie runter. Der Ball passt genau und bedeutet den Spielgewinn zum 5:1. Damit steht Svitolina nun schon mit dem Rücken zur Wand, muss gegen den Matchverlust aufschlagen.

Serena schafft es nicht ganz, das dritte Spiel in Folge zu Null zu gewinnen, denn jetzt zappelt ihre Vorhand im Netz. Zwei Spielbälle bleiben.

Mit dem Mute der Verzweiflung haut Svitolina auf die Bälle drauf, spielt alles oder nichts. Dabei geht ihr das Timing für den Volley verloren. Williams macht den zwölften Punkt in Serie.

Eine Stunde ist gespielt. Lässt Williams hier überhaupt noch mal ein wenig Luft ran? Svitolina will noch nicht aufgeben, setzt die Vorhand cross allerdings knapp ins Aus.

Entnervt versemmelt Svitolina im Anschluss eine Vorhand und gibt ihr Service sang- und klanglos zu Null ab. Ist es das schon gewesen?

Und dann zeigt Williams ein sensationelles Laufvermögen, holt sich einen Stopp der Gegnerin und legt die Vorhand kurz cross ab. Das ist überragend, was die 37-Jährige hier spielt.

Jetzt spielt Williams die Gegnerin richtig her. Sie nutzt die ganze Breite des Platzes aus, setzt dann einen Vorhandstopp und passiert die Gegnerin abschließend mit der Rückhand.

Break vor für Williams - lässt sich die 37-Jährige das noch nehmen. Offenbar denkt die gar nicht daran. Überaus souverän tritt Serena in ihrem folgenden Aufschlagspiel auf, braust da zu Null durch und stellt auf 3:1.

Diese Breakchance wehrt Svitolina ab, setzt kurz darauf aber eine Vorhand ins Netz. Und die zweite Gelegenheit nimmt Williams mit, profitiert aber erneut von einem Fehler der Kontrahentin, die von der Grundlinie viel zu lang wird.

Svitolina geht das Tempo voll mit, hat letztlich doch das Nachsehen, weil sie eine Rückhand nur mit dem Rahmen trifft. Und das ist umso bitterer, da das einen Breakball für die Gegnerin bedeutet.

Zwei Punkte gibt Serena zwar ab, letztlich aber hält die US-Amerikanerin ihr Service, schlägt zum Abschluss gut auf und lässt den gezielten Return der Gegnerin nicht zu.

Da möchte sich Williams nicht lange bitten lassen, zündet zwei Asse in Folge. 30:0!

Elina Svitolina zeigt sich davon unbeeindruckt, zieht jetzt erstmals ein Aufschlagspiel zu Null durch und legt zu Beginn den zweiten Durchgangs vor.

Vor allem bei eigenem Aufschlag brachte Serena Williams ihre unglaubliche Wucht auf den Platz. Dennoch musste die 37-Jährige sechs Breakbälle abwehren - und tat das eindrucksvoll. Darüber hinaus glänzte die Amerikanerin mit 19 Gewinnschlägen und fügte Elina Svitolina den ersten Satzverlust im Turnier zu.

In gleicher Weise verschafft sich Williams zwei Satzbälle. Und die 23-fache Grand-Slam-Sieger lässt nichts anbrennen, serviert durch die Mitte. Der Return der Konkurrentin schafft es nicht übers Netz. Das ist der erste Satz.

Jetzt aber hat es Williams auf dem Schläger, muss den Satz nur noch ausservieren. Das will sich die 37-Jährige nicht mehr nehmen lassen und rollt auf die Gegnerin zu. Immer weiter rückt die Amerikanerin nach vorn und vollendet mit der Vorhand.

Trotz eines Strauchlers nutzt Svitolina ihren zweiten Spielball, weil Williams eine cross gespielte Vorhand verzieht. Damit bleibt die 24-Jährige vorerst im Satz.

Nun serviert die Ukrainerin gut durch die Mitte, was ihr einen Spielball bringt. Anschließend aber folgt ein Fehler ohne Not, Svitolina muss über Einstand gehen.

Somit muss Svitolina nun bereits gegen den Matchverlust aufschlagen. Der dritte Doppelfehler macht ihr das Leben schwer. 30 beide!

Dann ist Williams wieder am Zug, legt mit dem dritten Ass los, zündet dann noch eine Rückhand longline. Und die Amerikanerin behält den Fuß auf dem Gas - Vollgas möchte man meinen. Mit dem nächsten Ass verschafft sie sich drei Spielbälle und fackelt dann nicht lange, vollstreckt von der T-Linie mit der Vorhand zum 5:2.

Ihren zweiten Spielball nutzt Svitolina, bestimmt den Ballwechsel jetzt mal. Williams setzt ihre Rückhand in die Maschen.

Bei eigenem Aufschlag kommt Svitolina jetzt wieder besser zur Geltung. Der Erste kommt gut, beschert ihr in der Folge schnelle Punkte. Dann möchte die Stuhlschiedsrichterin das Ass nicht wahrhaben, überstimmt den Linienrichter. Die Ukrainerin nimmt die Challenge und bekommt Recht. 40:0!

In der Tat macht Williams fünf Punkte in Folge, dreht das Spiel zu ihren Gunsten. Mit unglaublicher Dynamik dominiert die 37-Jährige die Ballwechsel, setzt gut nach und vollstreckt schlussendlich mit der Rückhand.

Svitolina bleibt mit einer Vorhand im Netz hängen. Danach spielt Williams Serve and Volley, schwingt beim Rückhandflugball voll durch. Eindrucksvoll wehrt die Amerikanerin dann auch den dritten Breakball ab.

Plötzlich streut Williams leichte Fehler ein, setzt eine Rückhand seitlich ins Aus. 0:30! Danach bleibt eine Rückhand an der Netzkante hängen. Was ist plötzlich mit Serena los? Drei Breakbälle!

Ihren zweiten Spielball nutzt Svitolina, nimmt dabei die Hilfe der Kontrahentin in Anspruch. Williams ist weit vorn postiert und verzieht ihre Rückhand völlig. Damit gelangt die Ukrainerin auf die Anzeigetafel.

Nun darf Svitolina mal etwas mitspielen. Und mit ihrem ersten Ass ergattert die Ukrainerin drei Spielbälle.

Jetzt schießt Serena scharf. Der erste Aufschlag kommt zuverlässig - ein Servicewinner, ein Ass, dann folgt ein direkter Punkt mit der Vorhand. Und als Svitolina wenig später eine Vorhand zu lang gerät, bringt Williams ihr Aufschlagspiel zu Null durch und stellt auf 3:0.

Mit viel Wucht und einer Rückhand longline organisiert sich Williams den dritten Breakball. Und nach mehr als neun Minuten geht dieses Spiel zu Ende. Williams erledigt das mit einem Vorhandreturn. Da ist das frühe Break.

Dann steht Svitolina weit im Feld, hat Zeit für ihre Vorhand und verschafft sich einen Spielball. Den vergibt die 24-Jährige mit einem Doppelfehler.

Ein Returnfehler macht Williams einen Strich durch die Rechnung. Im Anschluss lädt die Ukrainerin ihre Widersacherin mit einer zu kurzen Vorhand ans Netz ein. Dort agiert Williams nicht gut genug.

Williams macht vier Punkte in Folge, verschafft sich somit eine Breakchance. Diese vergibt die Amerikanerin mit einem Rückhandfehler. Doch die sechsfache US-Open-Siegerin hat noch etwas vor. Mit der Vorhand spielt sie einen unglaublichen Winkel, ergattert den nächsten Breakball.

Der erste bleibt ungenutzt, danach erlaubt sich Svitolina ihren ersten Doppelfehler. Im Anschluss leistet Williams ihren Beitrag mit einer cross gespielten Rückhand.

Svitolina hält dagegen, spielt eine Vorhand kurz cross gegen den Lauf der Gegnern. In der Folge gelangt die Ukrainerin schnell zu drei Spielbällen.

Williams bekommt das Spiel nicht zu, weil es ihre Rückhand nicht übers Netz schafft. Doch es bietet sich eine weitere Chance. Jetzt kommt der Aufschlag gut. Kurz darauf stürmt die Weltranglistenachte ans Netz. Der Passierversuch von Svitolina fliegt ins Aus. Damit hält Serena ihr Service.

Jetzt gerät Svitolina ein Vorhandreturn zu lang. Auch den dritten Breakball macht Williams zunichte. Im Anschluss zeigt die 37-Jährige einen dominanten Ballwechsel, den sie mit einer Rückhand longline abschließt.

Williams wehrt die Breakchancen ab - zunächst mit ihrem ersten Ass. Danach setzt Svitolina eine Vorhand in die Maschen. Doch die Amerikanerin verschlägt dann ihrerseits eine Vorhand und bietet noch einen Breakball an.

Dann lässt Svitolina einen Returnschuss los, setzt unmittelbar nach und vollstreckt mit dem Vorhandvolley. Das bringt der Ukrainerin zwei Breakbälle.

Das Szenario wiederholt sich im nachfolgenden Ballwechsel. 0:30! Anschließend zündet Williams eine Vorhand longline und streicht für ihren ersten Punkt den Jubel des Publikums ein.

Es ist angerichtet. Serena Williams eröffnet das Match. Der erste Aufschlag mag nicht kommen. Im Anschluss gibt die US-Amerikanerin den ersten Punkt mit einer zu lang geratenen Rückhand ab.

Um kurz nach 19 Uhr Ortszeit betreten die Hauptdarstellerinnen den Platz im Arthur Ashe Stadium. Das Dach ist geöffnet. Nach einigen Handgriffen der Vorbereitung trifft man sich zusammen mit Stuhlschiedsrichterin Marija Čičak zur Wahl am Netz. Die Münze fällt zugunsten von Serena, die sich für Aufschlag entscheidet. Anschließend spielen sich beide noch fünf Minuten ein.

Zum fünften Mal stehen sich die beiden Damen auf dem Tennisplatz gegenüber. Es begann mit einem Fed-Cup-Match im Jahr 2012. Das entschied Serena Williams genauso für sich wie die Duelle bei den Australian Open und in Cincinnati 2015 und die Auseinandersetzung bei den French Open 2016. Erst das letzte Aufeinandertreffen bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro ging an Elina Svitolina.

Auch Svitolina wartet seit geraumer Zeit auf einen Titel. Ihren 13. feierte die Rechtshänderin im Oktober bei den WTA Finals in Singapur. In diesem Jahr ging es übers Halbfinale nie hinaus. Das erreichte sie in Doha, Dubai, Indian Wells, Wimbledon und eben jetzt in New York. Dennoch wird die Ukrainerin in der Weltrangliste als Fünfte geführt, war vor zwei Jahren aber schon mal Dritte.

Ähnlich eindrucksvoll wandelte Elina Svitolina durch ihre achten US Open. Dabei blieb die Ukrainerin ohne jeglichen Satzverlust, bezwang Whitney Osuigwe, Serenas Schwester Venus Williams, ihre ukrainische Landsfrau Dayana Yastremska, Madison Keys und Johanna Konta. Damit steht die 24-Jährige zum zweiten Mal in einem Grand-Slam-Halbfinale – erstmals bei den US Open, wo sie es in den vergangenen beiden Jahren jeweils ins Achtelfinale schaffte.

In Flushing Meadows debütierte Williams 1998. Bereits zwölf Monate später holte die Rechtshänderin an dieser Stelle ihren ersten Major-Titel. Nun ist die Weltranglistenachte zum 19. Mal dabei und möchte wie im vergangenen Jahr ins Finale. Auf ihrem bisherigen Weg machte einzig Catherine McNally Ärger. Die Wildcard-Spielerin bescherte Williams einen Satzrückstand und den bislang einzigen Satzverlust während dieser zwei Wochen. Darüber hinaus hatte die 37-Jährige ihre Gegnerinnen Maria Sharapova, Karolína Muchová und Petra Martić vollkommen im Griff. Zuletzt im Viertelfinale erteilt sie der Chinesin Wang eine 44-minütige Tennis-Lehrstunde.

Bei den Australian Open 2017 gelang der US-Amerikanerin der 72. und bis heute letzte Turniersieg. Daran änderte auch die aktuelle Saison bisher nichts. Diese begann mit dem Viertelfinale von Melbourne. Es folgte eine lange Durststrecke. Erst in Wimbledon spielte Williams wieder groß auf, verlor dort allerdings das Finale gegen Simona Halep. Und auch zuletzt im August wollte es beim Rogers Cup in Toronto mit dem großen Wurf nicht klappen. Im Endspiel gegen Bianca Andreescu stoppte sie eine Rückenverletzung.

In New York fiebert man natürlich mit der 37-jährigen Tennislegende. Serena Williams würde mit einem siebten US-Open-Triumph ihren insgesamt 24. Grand-Slam-Titel erringen und mit der bislang alleinigen Spitzenreiterin Margaret Court gleichziehen. Diesem Ziel jedoch läuft die langjährige Nummer 1 der Welt seit zweieinhalb Jahren vergeblich hinterher.

Herzlich willkommen zu den US Open! Das vierte Grand-Slam-Turnier des Jahres befindet sich auf der Zielgeraden. Heute stehen im Arthur Ashe Stadium die beiden Halbfinals der Damen auf dem Programm. Den Anfang machen um 1:00 Uhr MESZ Elina Svitolina und Serena Williams.