Carlos Alcaraz gewinnt im French-Open-Viertelfinale gegen Stefanos Tsitsipas mit 6:3, 7:6 (7:3), 6:4 in glatten drei Sätzen und löst damit das Halbfinalticket von Roland Garros! Der zweifache Grand-Slam-Champion bleibt damit Tsitsipas' Angstgegner und gewinnt auch das sechste Duell - enorm verdient, denn er hat beinahe das komplette Match kontrolliert. Das lag allerdings auch an der schwachen Leistung von Tsitsipas, der unfassbar viele Returnfehler gemacht hat und sich im gesamten Match daher nur zwei Breakchancen erspielt hat. Nur kurz hat sich der Grieche aufgebäumt, Mitte des zweiten Satzes holte er sich das einzige Break und war etwa bis zur Mitte des dritten Durchgangs ein etwa ebenbürtiger Gegner. In dieser Phase war er über enorm viel Serve-and-Volley erfolgreich, verlor den Tiebreak des zweiten Satzes aber dennoch. Passend dazu war eine der wenigen Statistiken, in der Tsitsipas die Nase vorne hatte, die der Netzangriffe - ansonsten dominierte Alcaraz in nahezu allen Belangen. Im Halbfinale kommt es dann zum Duell der neuen Tennisgeneration, Alcaraz spielt gegen Sinner um den Finaleinzug - ein Match, das für viel Begeisterung sorgen könnte.

Dieses Mal sitzt der Rückhandreturn von Tsitsipas, dann macht Alcaraz den Sack eben im Ballwechsel zu. Überlegt spielt er nochmal einen sehr feinen Vorhandstopp, den Tsitsipas nicht annähernd erlaufen kann. Jeu, Set et Match - Carlos Alcaraz!

Der dritte Returnfehler in Serie, insgesamt sind es heute 22. 40:30 und damit drei Matchbälle für Carlos Alcaraz!

Alcaraz serviert erneut mit viel Kick nach außen. Tsitsipas macht erneut den Returnfehler mit der Rückhand, das waren heute einfach viel zu viele schwache Returns beim Griechen. 30 beide.

Tsitsipas' Rückhandreturn fliegt knapp ins Seitenaus. 15:30.

Erneut guter Return von Tsitsipas und bei Alcaraz scheint der Schläger doch nochmal zu zittern. Seine Vorhand fliegt nur knapp hinter die Grundlinie - zur Freude des Publikums, das natürlich noch gerne einen vierten oder gar fünften Satz sehen würde. 0:30.

Nach ein paar Aufforderungen wird das Publikum auch ruhiger. Alcaraz serviert nach außen, Tsitsipas returniert stark und flach. Alcaraz ist darauf nicht gefasst und haut den Ball ins Netz.

Alcaraz will das Match fortführen, doch das Publikum auf dem Chatrier will den Abend noch nicht so "früh" beenden. Eine Laola-Welle schwappt durch das größte Tennisstadion von Roland Garros.

Kriegt Alcaraz nochmal das Nervenflattern? Erst ein Aufschlagspiel hat der Spanier in diesem Match abgegeben, es wirkt daher unwahrscheinlich.

Tsitsipas hat nun auch nicht mehr das Feuer des zweiten Satzes, die Körperspannung hat nachgelassen. Einen Rückhandfehler macht der Grieche noch, dann gibt Alcaraz seinem Rückhandreturn zu viel Druck mit und wird daher selbst ausservieren müssen.

Beim Serve-and-Volley returniert Alcaraz flach und erzwingt den Netzfehler Tsitsipas'. Der nächste Return des Spaniers fliegt ins Aus, 40:15.

Erfolgreicher Serve-and-Volley zur 15:0-Führung, Ass durch die Mitte zum 30:0. Immerhin möchte Tsitsipas Alcaraz zum Ausservieren zwingen und vielleicht zittert der Schläger des Spaniers dann nochmal.

Zu weiter Return von Tsitsipas, 40:15 und zwei Spielbälle für Alcaraz. Der 21-Jährige knallt beim ersten Spielball eine tolle Rückhand die Linie herunter, da kann Tsitsipas nur hinterherschauen. 5:3, Break bestätigt - Alcaraz ist auf Kurs Halbfinale!

Inside out findet Alcaraz eine gute Länge und kann sich damit den Vorteil erarbeiten. Mit einem weiteren guten Grundlinienschuss erzwingt er den Fehler von Tsitsipas. Und der Grieche lässt beim Stand von 15:15 eine große Chance liegen, jagt aus einer sehr guten Position einen Rückhandschlag an die Netzkante.

Alcaraz muss nun "nur noch" seinen Aufschlag halten. Das ist natürlich einfacher gesagt als getan, den ersten Ballwechsel verliert der Spanier mit einem fehlerhaften Rückhandstopp.

Geschenk von Stefanos Tsitsipas! Die Nummer neun der Welt macht einen Doppelfehler und schenkt dieses Aufschlagspiel damit her. Das könnte bereits die Vorentscheidung gewesen sein.

Auch der nächste Return ist gut, damit kommt Alcaraz sofort gut in die Rally. Tsitsipas macht schließlich den vermeidbaren Fehler und schickt den Ball hinter die Grundlinie. Breakball für den spanischen Favoriten!

Nun returniert Alcaraz stark und erarbeitet sich mit guten Inside-In-Schlägen langsam nach vorne. Dreimal in Folge schießt er den Ball wuchtig in Tsitsipas' Vorhandecke, ehe der Grieche nicht mehr reagieren kann.

Auch dank des nächsten erfolgreichen Serve-and-Volley geht Tsitsipas mit 30:0 in Führung, dann macht der 25-Jährige den Doppelfehler.

Alcaraz reagiert auf einen Stoppball von Tsitsipas mit einem Gegenstopp nicht richtig. Das nutzt Tsitsipas mimt einem Passierball cross aus, den setzt der Grieche auch enorm platziert Richtung Seitenlinie. Alcaraz stellt die Zwei-Punkte-Führung mit einem genialen Vorhandwinner longline aus voller Bewegung wieder her. Beim Spielball macht Tsitsipas den Returnfehler.

Starker Winkel bei Alcaraz' Aufschlag nach außen, den kann Tsitsipas nicht returnieren. Dann greift der Spanier am Netz an, Tsitsipas wird weit nach hinten gedrängt, trifft dort den Ball nicht richtig und trifft versehentlich beinahe die Schiedsrichterin. 30:0.

Zwei weitere Male macht es Tsitsipas über das Serve-and-Volley-Spiel. Einmal ist er beim schwierigen Topspin-Volley erfolglos und setzt ihn ins Netz. Den zweiten Ballwechsel beendet der Grieche dafür mit einem Smash, den er nach Geschmack Alcaraz' aus kurzer Distanz etwas zu sehr auf dessen Körper zielt. Tsitsipas erntet einen kurzen bösen Blick vom spanischen Jungstar und macht in der folgenden Rally mit einem Volleywinner die 3:2-Führung klar.

Beide Spieler machen je einen Fehler ohne Not. Dann erläuft Tsitsipas einen Stoppball von Alcaraz und gewinnt die Rally mit starken Reaktionen am Netz.

Dann arbeitet sich der 25-Jährige als Returnspieler gut nach vorne und verkürzt mit einem erfolgreichen Rückhandvolley. Ein Servicewinner Alcaraz' sowie eine fehlerhafte Rückhand des Weltranglistenneunten machen das Spiel dann doch zu einer kurzen Sache für Alcaraz.

Auch Tsitsipas' Beinarbeit hat sich seit Mitte des zweiten Satzes deutlich verbessert. Alcaraz serviert zweimal stark, trifft in den Ballwechseln die folgenden Bälle stark und auch die richtigen Entscheidungen. Dennoch kann sich der Grieche zweimal verhältnismäßig lang in der Rally halten, ehe er einen Smashwinner und einen Volley nicht mehr parieren kann.

Seine einhändige Rückhand setzt Tsitsipas longline mal stark und gewinnbringend ein, mit einem freien Punkt und zwei Netzangriffen - dabei ein schöner Volleystopp - ist er dazu erfolgreich. Aufschlagspiel zu Null, 2:1 für den Griechen.

Alcaraz macht etwa einen Doppelfehler und muss kurz aufpassen, in den entscheidenden Ballwechseln packt er dann aber wieder besser Schläge aus und gleicht nach Spielen aus - 1:1.

Kurzer Rückblick noch auf die Zahlen des zweiten Satzes: Bei der durchschnittlichen Aufschlaggeschwindigkeit war Tsitsipas besser, ansonsten ist er wie auch im ersten Satz in nahezu jeder Statistik führend. 44:36 gewonnene Punkte zeigen unter anderem, dass der Satz verdient an den Spanier ging, 13:11 Winner und 9:16 unforced errors sind weitere Belege dafür. Nur bei den Volleyschüssen war Tsitsipas mit seinen häufigen Serve-and-Volley-Angriffen natürlich besser.

Dritter Satz und das dritte Mal, dass Tsitsipas sein erstes Aufschlagspiel abgibt? Nach einem Doppelfehler sieht es kurz schlecht aus (15:30). Dann serviert der Grieche aber wieder stärker, holt sich zwei freie Punkte und schweißt dazu einen Vorhandwinner perfekt platziert in Alcaraz' Rückhandseite.

Carlos Alcaraz gewinnt auch den zweiten Satz im Viertelfinalduell gegen Stefanos Tsitsipas, wenn auch mit mehr Mühen und erst im Tiebreak. Der Spanier holte sich erneut sofort zu Beginn des Durchgangs das Break und schien auf dem Weg zu einem zweiten schnellen Satzgewinn zu sein. Beim Rückstand von 2:4 schaffte Tsitsipas es dann mal, seine häufigen Returnfehler abzustellen und konnte so nach Breaks ausgleichen. Bis zum Tiebreak blieben dann beide Spieler in ihren eigenen Service Games stabil. Im Tiebreak war Alcaraz dann vor allem in den ersten Ballwechseln klar tonangebend, zog zügig auf eine 5:1-Führung davon und machte kurz darauf den Sack zu.

Tsitsipas probiert es beim ersten Satzball von Alcaraz mit einem Rückhandstopp. Der hat allerdings zu wenig Länge und landet an der Netzkante. 2:0-Satzführung für den Favoriten!

Tsitsipas rückt auf 3:5 heran. Dann sitzt ein Return des Griechen jedoch nicht, kurz und cross fliegt er in hohem Bogen hinter das Netz. Alcaraz kann mit einem guten Winkel den Winner longline schlagen.

Verrückt! Nach dem Verlust des nächsten Ballwechsels werden die Seiten wie gewohnt gewechselt, Tsitsipas geht dabei zur Schiedsrichterin und beschwert sich über das lange Stöhnen seines Gegenspielers. Alcaraz stöhne so lang, dass sich Tsitsipas bei seiner Schlagbewegung beeinträchtigt fühle. Das Pariser Publikum reagiert gewohnt mit kurzer Leine und pfeift und buht.

Alcaraz lockt Tsitsipas mit einem Stoppball ans Netz, der Grieche kann diesen erlaufen. Doch dem enorm wuchtigen Passierschuss des Spaniers kann er dann nur hinterherschauen, Alcaraz bejubelt diesen Punkt laut. Auch seinen zweiten Aufschlagpunkt gewinnt er und bestätigt damit das Mini-Break. Jeden Ballwechsel dieses Tiebreaks hat der zweifache Grand-Slam-Champion dominiert.

Alcaraz schlägt bei seinem Aufschlagpunkt einen Winner. Dann hat er gute Chancen bei Tsitsipas' Service, nutzt diese aber nicht und verlegt den Ball. Der zweite Aufschlagpunkt von Tsitsipas gehört dann aber dem Spanier, weil dieses Mal Tsitsipas' Serve-and-Volley nicht funktioniert. Das erste Mini-Break!

Ansonsten spielt Tsitsipas wieder seine Serve-and-Volleys und ist damit erfolgreich, muss dieses Mal aber zwei anspruchsvolle Topspin-Volleys schlagen. Er gewinnt sein Aufschlagspiel und verlängert diesen Satz in den Tiebreak.

Beinahe "Around-the-Net-Schläge"! Durch einen Netzroller von Alcaraz kann Tsitsipas einen starken Winkel aufbauen. Alcaraz erläuft den Ball noch und kann ihn beinahe um den Pfosten herum schlagen. Kurioserweise gibt es eine Chance auf dieses seltene Kunststück gleich in der nächsten Rally für den Gegner, der nach einem kurz cross gespielten Volley von Alcaraz beinahe in die Box am Seitenrand rutscht.

Mit einer wuchtigen Rückhand cross erzwingt Alcaraz den nächsten Fehler bei Tsitsipas und holt sich im Anschluss zwei Spielbälle. Dort reichen Grundlinienschüsse mit guter Länge, ehe Tsitsipas' den Ball bei der einhändigen Rückhand mit dem Rahmen trifft. Alcaraz bleibt im entscheidenden Aufschlagspiel stabil und ist mindestens im Tiebreak!

Alcaraz schweißt eine Rückhand cross knapp ins Seitenaus, nun macht der 21-Jährige auch mehr Fehler. Wohl auch deswegen ist er in der folgenden Rally vorsichtig, will seine Schmetterbälle nicht ins Aus donnern. Gleich zwei Smashes kann Tsitsipas noch mit einem hohen Defensivschlag kontern, der dritte ist dann zu viel des Guten.

Ein Returnwinner cross bringt Alcaraz nochmal heran auf 40:30. Dann serviert Tsitsipas aber stark nach außen und platziert den nächsten Schlag in die freie Vorhandecke des Spaniers, der keine Antwort mehr parat hat. 5:5 nach Spielen, enorm eng im zweiten Satz!

Tsitsipas baut cross einen guten Winkel auf, geht ans Netz vor und ist damit erfolgreich - den Rückhandvolley muss er direkt am Netz stehend nur noch kurz hinter dieses drücken.

Der bisher sehr kühle und abgeklärte Alcaraz zeigt beim 15:15-Ausgleich nun auch mal mehr Emotionen und schreit ein "Vamos!" in die Pariser Luft. Dann allerdings ein recht einfacher Returnfehler, 30:15 für Tsitsipas.

Sollte Tsitsipas' Hand nun zittern, könnte die Aufholjagd umsonst gewesen sein - den Aufschlag muss er nun halten! Serve-and-Volley bleibt seine Taktik, die im ersten Ballwechsel erfolgreich ist, weil Alcaraz' Passierball im Seitenaus landet.

Ein anspruchsvoller Rückhandvolley, zwei Servicewinner sowie ein vermeidbarer Fehler Tsitsipas': Alcaraz erholt sich vom letzten abgegebenen Aufschlagspiel schnell und holt sich in nur anderthalb Minuten mit einem Spielgewinn zu Null die 5:4-Führung.

Auch der folgende Stoppball von Tsitsipas ist stark gespielt, dann scheitert Alcaraz am Netz. Tsitsipas bestätigt das Break und ist erstmals in diesem Match nach Spielen gleichauf! Aktuell dominiert er auch häufiger mal Ballwechsel, das war in der ersten Dreiviertelstunde kaum der Fall.

Vergeben! Erneut geht Tsitsipas nach dem Aufschlag ans Netz vor, bringt dort einen schwierigen Volley in das Feld. Alcaraz kann den nicht mehr erlaufen.

Alcaraz möchte Tsitsipas den Schwung natürlich sofort nehmen. Ein überlegter Stoppball mit der Vorhand fliegt genau hinter dem Netz herunter, sodass der Spanier nun gleich die Chance zum Re-Break hat.

Inside in schießt Tsitsipas eine Vorhand hinter die Grundlinie. Sofort fängt er zu meckern an, das Nervenkostüm beim Griechen ist weiterhin nicht allzu stabil.

Kann Tsitsipas das kleine Momentum aufrecht erhalten? Auf einen zweiten Aufschlag geht er zum Serve-and-Volley vor, setzt den Flugball mit der Rückhand jedoch ins Netz. Ein Ass sorgt für den 15:15-Ausgleich.

Den zweiten holt sich der Grieche dann! Tsitsipas macht aus dem Nichts keine Returnfehler mehr, schlägt die Bälle mit guter Länge. Damit überrascht er Alcaraz ein wenig, der die Vorhand hinter die Grundlinie setzt. Break für Tsitsipas!

Langes Grundlinienduell, dann geht Alcaraz ans Netz vor und bleibt bei einem guten Schuss von Tsitsipas fokussiert. Kontrolliert legt er den Rückhandvolley ins Vorhandeck von Tsitsipas, erster Breakball abgewehrt!

Ja, Tsitsipas lebt! Er bewegt sich nun besser und kann sich so eine erneut ordentliche Position erarbeiten, sodass er Alcaraz am Netz passieren kann. 15:40, zwei Breakbälle für den 25-Jährigen!

Ist Tsitsipas nun am Drücker für ein Break? Er attackiert die Bälle nun etwas mehr und dominiert nun endlich mal Ballwechsel. So geht er im Returnspiel mal 30:15 in Führung.

Mal ein stärkerer Return von Tsitsipas! Mit einer wuchtigen Rückhand kann er einen gefährlichen Serve-and-Volley von Alcaraz verhindern und selber den Passierschlag cross spielen.

Serve-and-Volley zu spielen, scheint immerhin zu funktionieren. Wenn Tsitsipas direkt nach dem Aufschlag ans Netz vorgeht, setzt Alcaraz die Returns häufig ins Aus oder ins Netz. Und diese Taktik reicht dann auch für ein schnelles Aufschlagspiel zum 2:4 aus.

Die Aufschlagquote bei Tsitsipas lässt allerdings auch weiterhin zu wünschen übrig. 65% seiner Ersten landen im Feld, nur etwas mehr als die Hälfte der Aufschlagpunkte gewinnt der Grieche - und das obwohl er deutlich wuchtiger servieren kann als Alcaraz.

Alcaraz serviert auf den Körper, Tsitsipas setzt den Return ins Aus. Nun wird der Roland-Garros-Finalist von 2021 wieder etwas negativer. Und der nächste Returnfehler sowie der damit verbundene Spielgewinn von Alcaraz wird Tsitsipas' Stimmung nicht aufhellen.

Und Alcaraz macht nun tatsächlich mal Fehler. Ein Ass schlägt er, dann setzt er aber unter anderem einen Stoppball ins Netz und lässt es bei eigenem Aufschlag mal enger werden. 30 beide.

Tsitsipas holt sich das Publikum! Beim Stand von 40:30 dreht Alcaraz den Ballwechsel aus der Defensive mal wieder zu seinen Gunsten und verlängert das Spiel in den Einstand. Eine knappe Rally gewinnt Tsitsipas, der aber immer wieder so viel leisten muss, um Alcaraz' starke Beinarbeit zu schlagen. Dann der Servicewinner von Tsitsipas zum Spielgewinn, der Grieche zündet erneut das Publikum an - er weiß natürlich auch, dass das Publikum ein möglichst langes Match sehen möchte und in dieser Phase daher ihn unterstützt.

Einen Überkopf-Schlag verzieht Tsitsipas, 30 beide. Dann serviert der Grieche mal stark, erzielt mit einem Rückhandschlag beinahe schon den Winner. Aber nein, Alcaraz erläuft den noch - unfassbare Beinarbeit, die der 21-Jährige da immer mal wieder zeigt. Den hohen Defensivschlag kann Tsitsipas dann doch in einen Smashwinner ummünzen. Der 25-Jährige feiert diesen Punkt mal ein wenig, ballt die Faust und facht das Publikum an - auch das kann ein Rezept sein.

Immerhin schlägt auch Tsitsipas nun mal zwei Servicewinner und geht zügig mit 30:0 in Führung. Dann returniert Alcaraz besser, schießt die Vorhand enorm flach über das Netz und überrascht damit den zum Volley vorrückenden Tsitsipas.

Vor allem mit dem Kick-Aufschlag von Alcaraz kommt Tsitsipas bis dato überhaupt nicht klar, das sollte man auf diesem Niveau aber eigentlich erwarten können. So viele Returns ins Aus oder ins Netz zu setzen, ist natürlich auch demoralisierend für den Griechen.

In Windeseile bestätigt Alcaraz das Break. Zwar gerät der 21-Jährige nach einem Fehler mit 0:15 in Rückstand, dann gibt es aber vier schnelle freie Punkte. Drei davon gehen mit Returnfehlern auf das Konto von Tsitsipas, ein Ass feuert Alcaraz nach außen.

Tsitsipas steht nicht gut zum Ball und setzt die nächste Rückhand cross ins Aus. Erneut das frühe Break für Alcaraz. Und wenn der so stabil serviert wie im ersten Satz, ist der zweite Durchgang in einer halben Stunde aus Tsitsipas' Sicht auch schon futsch.

...und passend zu diesen ganzen Diskussionen macht Tsitsipas beim Schmetterball sowie seiner einhändigen Rückhand zwei einfache Fehler. 15:40 und sofort die nächsten beiden Breakchancen für Alcaraz.

Und Tsitsipas ist ungeduldig! Der Grieche ist inzwischen sichtbar entnervt und diskutiert mehrfach mit seiner Box. So wird das nichts...

Während Alcaraz sein erstes Aufschlagspiel im zweiten Satz - per Serve-and-Volley beim Spielball - erfolgreich über die Bühne bringt, werfen wir noch einen Blick auf ein paar Zahlen des ersten Durchgangs. 85% von Alcaraz' ersten Aufschlägen landeten im Feld, 82% der Punkte beim ersten Aufschlag gewann der Spanier dann auch. Alcaraz schlug mehr Winner (8:7), machte bedeutend weniger forced errors (7:13) und machte gleich viele Fehler ohne Not (6:6). In nahezu allen weiteren Statistiken hat der Spanier die Nase vorne, außer wenn es um die Härte beim Service geht.

Nach nur etwas mehr als einer halben Stunde liegt Carlos Alcaraz im Viertelfinale gegen Herausforderer Stefanos Tsitsipas bereits mit einem Satz vorne. Der Grieche macht es dem zweifachen Grand-Slam-Champion bis dato einfach viel zu einfach, schenkt enorm viele Punkte etwa durch Returnfehler her. Alcaraz hingegen agiert sehr fokussiert, nahm Tsitsipas direkt das erste Aufschlagspiel ab und hatte im Anschluss bei eigenem Service keine Mühen. Beim Stand von 5:3 breakte der Spanier ein zweites Mal und tütete damit den Satzgewinn ein.

Der zweite Satzball ist es dann! Tsitsipas will Alcaraz mit einem Rückhandstopp überraschen, dieser bleibt jedoch im Netz hängen. Satz eins geht nach nur 32 Minuten an Carlos Alcaraz!

Und damit natürlich auch Satzbälle! Den ersten vergibt Alcaraz mit einem Schuss knapp hinter die Grundlinie.

Und Alcaraz ist einfach gnadenlos! Der Spanier returniert viel besser, kann sich damit sofort in die Ballwechsel arbeiten und schlägt den nächsten Winner. 15:40, zwei Breakbälle!

Ein Rückhandstopp von Alcaraz ist zum falschen Zeitpunkt gespielt, Tsitsipas kann den locker erlaufen und gewinnt den Ballwechsel. Sekunden später feuert er jedoch aus einer sehr guten Position - etwa an der T-Linie - ohne Druck eine Vorhand wuchtig ins Netz.

Und dann die nächsten drei freien Punkte. Tsitsipas muss deutlich besser returnieren, wenn er gegen den spanischen Favoriten erfolgreich sein möchte - vor allem auch perspektivisch in den nächsten Sätzen.

Alcaraz ist erneut schnell in den Beinen, holt sich einen Grundlinienschlag noch. Den nächsten Schlag von Tsitsipas kann er jedoch nicht mehr abwehren, der Grieche spielt den Vorhandwinner entgegen der Laufrichtung des Spaniers. 15 beide.

Ein großer Unterschied bisher bei der Aufschlagquote: Alcaraz hat 87% der ersten Services ins Feld gebracht (13/15), Tsitsipas nur 57% (12/21). Und auch bei der Quote gewonnener Ballwechsel nach erstem und zweitem Aufschlag hat Alcaraz klar die Nase vorne.

Nun auch mal zwei recht einfache Returnfehler von Alcaraz. Tsitsipas gewinnt das Spiel also recht locker zu 15.

Die ersten beiden Ballwechsel gehen zügig an Tsitsipas, dann baut Alcaraz mal wieder eine Rally stark auf und verkürzt mit dem Volleywinner auf 30:15.

Alcaraz verteilt die Schläge gut und bereitet so den nächsten Punktgewinn vor. Weil Tsitsipas aktuell zudem noch häufig fehlerhaft returniert, sind die Aufschlagspiele des Spaniers bis dato eine klare Angelegenheit. 4:2 nach Spielen, Tsitsipas läuft weiterhin dem frühen Break hinterher.

Allzu viele freie Punkte gab es bisher noch nicht - wenn, dann meist durch Returnfehler. Häufig diente ein guter erster Aufschlag aber dazu, direkt im zweiten Schlag auf den Winner zu gehen. So geht Alcaraz in Führung und erhöht tatsächlich dank eines Returnfehlers von Tsitsipas.

Ein Doppelfehler des 25-jährigen Griechen bringt Alcaraz noch auf 40:15 heran. Dann macht Tsitsipas den Sack aber zu: Er rückt ans Netz vor und reagiert dort gut, setzt den Rückhandvolley schließlich erfolgreich ins Feld.

Früh in der Partie spielen die beiden Protagonisten recht variabel. Einige Netzangriffe und Stoppbälle gab es schon zu sehen, selten geht es mal in längere Grundlinienduelle. Nun trifft Alcaraz dabei allerdings die falschen Entscheidungen und geht zügig in Rückstand.

Returnfehler von Tsitsipas, 30 beide. Den Spielball holt sich Alcaraz mit einem sehr konsequent gespielten Rückhandschlag longline, den Tsitsipas nicht zurückbringen kann. Und den verwandelt der zweifache Grand-Slam-Champion mit einem guten Service.

Tsitsipas ist nach zwei schwachen ersten Spielen nun tatsächlich in diesem Duell angekommen. Er bekommt mal richtig Speed auf seine Vorhand und platziert sie dazu mit guter Länge, damit steht der erste Returnpunkt. Alcaraz gleicht vorerst aus, setzt dann aber inside in einen Vorhandschuss ins Seitenaus. 15:30.

Im Duell am Netz hat Tsitsipas das Nachsehen. Das hält ihn nicht davon ab, in der nächsten Rally wieder ans Netz vorzugehen - dieses Mal erfolgreicher. 40:15. Beim Spielball kommt ein zweiter Aufschlag dann gut, Alcaraz macht den Fehler beim Return. 1:2 nach Spielen - Tsitsipas verkürzt, ist aber durch das erste Aufschlagspiel das eine Break hinten.

Nun mal zwei stärkere Ballwechsel von Tsitsipas, der erstmals Rallies dominiert und unter anderem einen Smashwinner erzielt. 30:0.

Alcaraz jagt seinen ersten Aufschlag direkt mal als Ass an Tsitsipas vorbei und holt sich den nächsten freien Punkt dank eines zu weiten Return Tsitsipas'. Der Grieche macht ihm das bisher zu einfach und macht den nächsten Netzfehler, 40:0. Alcaraz beendet das Spiel mit einem Stoppball zu Null und bestätigt das Break.

Ein weiterer Netzfehler des Griechen folgt, Tsitsipas startet mit einigen fehlerhaften Schlägen in dieses Match. Breakball für Alcaraz, der in diesem dank guter Beinarbeit im Ballwechsel bleibt und schließlich mit einem platzierten Vorhandwinner longline Tsitsipas überwindet. Gleich zum Auftakt mal das Break!

Nun Fehler auf beiden Seiten: Alcaraz setzt einen Return deutlich ins Aus, im folgenden Ballwechsel geht Tsitsipas inside in auf einen aggressiven Schlag, setzt diesen jedoch ins Netz. 30 beide.

Der kleine Außenseiter Tsitsipas wird das erste Aufschlagspiel bestreiten. Doch im ersten Ballwechsel kann Alcaraz gleich mal ans Netz vorrücken und so Druck ausüben, Tsitsipas verzieht die Rückhand. Der Grieche kontert: Alcaraz umläuft beim Return die Rückhand und macht seine Vorhandseite so enorm weit auf, Tsitsipas sieht das und spielt den erfolgreichen Stoppball. 15 beide.

Soeben sind Alcaraz und Tsitsipas auf dem Philippe-Chatrier eingetroffen, aktuell wärmen sie sich auf - gleich kann es dann losgehen. Gegner für den heutigen Sieger wird im Halbfinale Jannik Sinner sein. In die Runde der letzten Vier ist heute neben Sinner ja ebenfalls Casper Ruud eingezogen, weil Djokovic aufgrund seiner Knieprobleme das Viertelfinale nicht antreten kann.

Für Tsitsipas ist Carlos Alcaraz der Angstgegner schlechthin. Fünfmal sind die beiden heutigen Protagonisten bisher aufeinandergetroffen, fünfmal ging Alcaraz als Sieger aus der Partie hervor. Auch die Ausrede des Belags gilt nicht, drei der fünf Matches fanden auf Sand statt. Und ebenfalls kein gutes Omen: Das letzte Duell ist knapp ein Jahr her, fand ebenfalls auf dem Chatrier statt und war ebenfalls das French-Open-Viertelfinale. Tsitsipas will die Revanche!

Alcaraz hat sich bei den US Open und in Wimbledon bereits zum Turniersieger gekrönt, die Australian Open und Roland Garros fehlen ihm in seiner Grand-Slam-Titelsammlung noch - als 21-Jähriger ist das allerdings auch jetzt schon üppig. Der 25-jährige Tsitsipas wartet hingegen noch auf den ersten Grand-Slam-Titel, seine beiden Finalchancen bei den Australian Open (2023) und auch bereits hier in Paris (2021) hat er nicht genutzt.

Tsitsipas hat fünf Turniersiege auf Sand und damit gleich viel wie auf Hartplatz, dort werden aber auch deutlich mehr Turniere gespielt. Zudem schlägt seine Siegesquote auf Sand (knapp 76%) die auf Hartplätzen (etwa 64%) und Rasen (etwa 57%) deutlich.

Beiden Spielern kommt in Roland Garros der Belag zugute: Sieben seiner 13 Titel hat Alcaraz auf den Sandplätzen dieser Welt geholt, die Siegesquote ist mit knapp 82% noch um einige Prozentpunkte höher als die auf Hartplätzen (72%). Auf Rasen spielt Alcaraz ebenfalls gerne.

Noch zu Beginn der Sandplatzsaison hatte Tsitsipas nicht zu den Titelanwärtern bei den Major-Turnieren gehört, zu formschwach war er in den Monaten zuvor unterwegs. Doch auf seinem besten Belag wurde der Grieche deutlich stärker und gewann zum dritten Mal das Monte-Carlo-Masters, sein Lieblingsturnier. Mit einer Siegesquote von Stand jetzt 85% in der Sandplatzsaison kämpfte er sich zurück in den Favoritenkreis für Roland Garros und trifft nun auf einen noch heißeren Titelanwärter. Denn auch Alcaraz gehört selbstverständlich zu den Favoriten. Vor dem Turnier galt das aufgrund seiner Verletzung noch als nicht ganz sicher, nun scheint sein Arm zu halten und der Spanier möchte angreifen.

Bei Alcaraz zeigt sich, dass der rechte Unterarm hält (vor den French Open hatte ein Ödem Probleme bereitet) und der Spanier mit jeder weiteren Partie mehr Vertrauen in seinen Körper gewinnt. Nachdem Qualifikant Jesper de Jong ihm im zweiten Satz als bisher einziger Spieler einen Satz abnahm, musste Alcaraz in den folgenden beiden Matches gegen härtere Gegner ran. Sowohl im etwas knapperen Drittrundenmatch gegen Sebsatian Korda als auch im deutlicheren Achtelfinalduell gegen den angeschlagenen Felix Auger-Aliassime gewann Alcaraz in drei Sätzen.

Sowohl Stefanos Tsitsipas als auch Carlos Alcaraz sind bislang recht souverän durch das Turnier marschiert. Anders als etwa Ruud, Djokovic, der verletzungsbedingt abtreten muss, oder Zverev mussten die Beiden noch nicht im fünften Satz zittern. Tsitsipas gab im Zweitrundenmatch gegen Daniel Altmaier sowie im Achtelfinale gegen den überraschend starken Matteo Arnaldi jeweils einen Satz ab, gewann die anderen Sätze aber recht solide und gegen Zhang und Fucsovics in glatten drei Sätzen.

Hallo und herzlich willkommen zum zweiten French-Open-Viertelfinale! Nachdem Jannik Sinner sich heute Mittag durchgesetzt hat, kämpfen nun Stefanos Tsitsipas und Carlos Alcaraz um das nächste Halbfinalticket. Um etwa 20:15 Uhr soll das Duell auf dem Court Philippe-Chatrier beginnen.