Durch den dritten Sieg im Einzel ist dem deutschen Team die Finalrunde in Sevilla nicht mehr zu nehmen - so wie im Vorjahr scheidet Brasilien daher in der Qualifikation aus und muss sich in den Play-offs in Hinblick auf den Verbleib in der Weltgruppe beweisen. Ob das nun bedeutungslose Doppel noch stattfindet, wird noch vor Ort geklärt. Im deutschen Team sind nur Eva Lys und Angelique Kerber noch im Einsatz, letztere hätte mit Anna-Lena Friedsam gemeinsam zum Einsatz kommen sollen. Danke fürs Mitlesen und eine gute Nacht!

Laura Siegemund gewinnt auch ihr zweites Einzel gegen Brasilien und fährt damit den entscheidenden dritten Punkt ein: Deutschland ist damit fix in der Endrunde des Billie Jean King Cup dabei! Die 36-Jährige spielte einen soliden ersten Satz und konnte gegen eine etwas überfordert wirkende Alves mit ihrem Spiel dominieren. Der zweite Durchgang war dann geprägt von viel Leidenschaft und einer gehörigen Leistungssteigerung auf Seiten der Brasilianerin: Alves legte ihre Nervosität ab und baute selbst Druck auf, Siegemund wirkte zunehmend verunsichert. Die darauffolgende Satzpause nutzte die Deutsche dann bestens, fokussierte sich wieder auf ihre Stärken und ging recht schnell mit 3:0 in Führung. Alves holte noch mal das Publikum ins Boot und so wurde es hinten raus noch mal spannend. Mit 39 vermeidbaren Fehlern spielte Siegemund bei weitem keine perfekte Partie, doch ihr Mut und die gute Aufschlagquote von am Ende 75% gegenüber Alves' 59% waren ein kleiner, aber wichtiger Vorteil auf dem Weg zum Sieg.

Game,  Set and Match für Team Deutschland! Siegemund muss zwar auf den zweiten Versuch ausweichen, doch ihr Aufschlag in den Körper kann Alves mit der Rückhand nur noch ins Seitenaus returnieren.

Mit einer sauberen Vorhand inside-out, die als Winner im gegnerischen Feld aufkommt, erspielt sich Siegemund ihren ersten Matchball der Partie.

Nicht zu fassen: Alves erläuft einen eigentlich richtig gut gespielten Drop Shot ihrer Gegnerin, da hatte sie richtig spekuliert und dann landet Siegemunds Lob hinter der Grundlinie. Breakchance für Team Brasilien, aber die Deutsche bleibt stabil und wartet auf den Fehler in der Cross Rallye. Es geht über Einstand.

Siegemund nähert sich mit großen Schritten dem Matchgewinn, weil sie gut serviert und Alves zu Fehler zwingt. Zügig steht es 30:0 und dann bringen ein verunglückter Drop Shot und ein guter Passierschlag der Brasilianerin die Außenseiterin wieder heran. 30 beide!

Wir nähern uns der entscheidenden Phase des dritten Satzes und das ist auf beiden Seiten spürbar. Beim Stand von 30 beide wird es dramatisch: Siegemunds Schlag wird durch die Netzkante auf das gegnerische Feld abgefälscht und nun hat sie eine Breakchance - natürlich entschuldigt sich die Deutsche sofort. Auch der darauffolgende Punkt geht an das deutsche Team und damit ist das Break perfekt!

Alves bäumt sich noch mal auf und auch das Publikum wacht noch mal auf! Durch eigene Hot Shots und Fehler von Siegemund sichert sich die Brasilianerin zwei Breakbälle. Direkt den ersten verwandelt sie auch, weil sie per Drop Shot das Feld öffnet und anschließend sicher den Winner setzt.

Im folgenden Aufschlagspiel der Brasilianerin ist Siegemund eigentlich gut drin und landet auch erneut zwei Punkte, doch mit der Vorhand fehlt ihr an ein paar Stellen die richtige Länge. Den Spielgewinn für Alves zum 2:4 besiegelt ein zu langer Lob der Deutschen.

Das Selbstbewusstsein und die Klarheit in den eigenen Schlägen sind bei der 36-Jährigen zum richtigen Zeitpunkt auf dem richtigen Level angekommen. Alves ist nur hier und da ein Punkt im Returnspiel vergönnt, gefährlich wird sie der Deutschen damit nicht. Mit einem Drop Shot erhöht Siegemund zu 15 auf 4:1!

Bei Siegemund hat sich die Körpersprache seit der Pause zwischen den Sätzen deutlich verändert: Jeder Punktgewinn wird mit einer Faust versehen, auch der Blickkontakt zur Bank ist intensiver als noch in den ersten beiden Durchgängen. Den Spielgewinn von Alves kann sie dennoch nicht verhindern, immerhin gelingen ihr aber zwei Punkte.

Beim nächsten Aufschlagspiel muss Siegemund viel investieren, weil Alves giftig in den Ballwechseln agiert. Doch die 36-Jährige bewahrt einen kühlen Kopf und kann am Ende auf 3:0 stellen, weil die Brasilianerin die vorgerückte Deutsche mit der Vorhand cross passieren will - die Kugel bleibt in den Maschen hängen.

Die Deutsche legt auch im Returnspiel einen guten Start hin, weil sie wieder aktiver wird und ihre Gegnerin hinten reindrückt. Automatisch werden die Schläge kürzer und Siegemund kann ans Netz vorrücken. Zu Null nimmt sie Alves den Aufschlag ab!

Siegemund startet den dritten Satz mit ihrem Service, leistet sich beim Stand von 15:0 aber direkt einen ärgerlichen Doppelfehler. Die Deutsche stabilisiert ihren Aufschlag danach, hat an der Netzkante zudem Spielglück und stellt zu 30 auf 1:0.

Carolina Alves schafft den Satzausgleich und macht das letzte Einzel damit noch mal richtig spannend! Die Brasilianerin senkte ihre Fehlerquote, bei Siegemund machte sich hingegen Verunsicherung breit und 17 vermeidbare Fehler im zweiten Durchgang waren letztlich zu viel. Alves wurde in den entscheidenden Momenten auch vom Publikum beflügelt, dass scheinbar an ein Comeback der Gastgeberinnen glaubt. Besonders beim zweiten Aufschlag hat sich die Außenseiterin verbessert, denn mittlerweile gewinnt sie über 60% der Punkte über den zweiten Service.

Den dritten Satzball bekommt Siegemund nicht mehr verteidigt! Ihr Slice mit der Rückhand fliegt seitlich ein ganzes Stück aus dem Feld und das Stadion bejubelt den Satzausgleich lautstark!

Lässt sich der Satzverlust aus deutscher Sicht noch abwenden? Alves dreht ein 0:30 in ein 40:30, das Stadion bejubelt die Brasilianerin lautstark. Beim Satzball bringt Siegemund ihre Gegnerin stark ins Laufen und vollendet letztlich selbst per Schmetterball - Einstand.

Alves wird aktuell auch von der heimischen Kulisse getragen, Siegemund hingegen scheint nach Lösungen zu suchen. Zwei Breakbälle kann die Deutsche noch abwehren, bei Nummer drei macht die Brasilianerin aber zu viel Druck und vollendet mit der Vorhand cross als Gewinnschlag.

Die Brasilianerin dreht ihr eigenes Aufschlagspiel und lässt sich vom Publikum für das 4:2 feiern. Siegemund hatte eine Rückhand cross aus spitzem Winkel ins Seitenaus befördert.

Beide Spielerinnen greifen aktuell viel auf den Slice zurück und die Bälle ticken immer flacher auf, was zu Fehlern führt. Doch auch Siegemunds powervollen Schläge von der Grundlinie aus werden wieder wichtiger - so erzwingt sie ihre nächste Breakchance. Alves bleibt cool, bringt einen ersten Aufschlag über das Netz und profitiert von einem Fehlschlag ihrer Gegnerin - Einstand.

Alves holt sich das Break zum 3:2! Siegemund kann den ersten Breakball gegen sich noch abwehren, beim Stand von 30:40 schafft es ihr Slice aber nicht mehr über die Netzkante und das Publikum feiert den Spielgewinn der Außenseiterin.

Den bis dato besten Ballwechsel der Partie entscheidet Alves für sich und holt sich damit die nächste Breakchance! Beide Spielerinnen suchen den Weg ans Netz und spielen sich die Kugel in spitzen Winkeln zu, Siegemund bekommt das Spielgerät am Ende nicht mehr über das Netz. 15:40!

Was für ein Drop Shot von Siegemund! Alves schaufelt die Kugel zwar noch rüber, aber das Feld ist komplett offen und die 36-Jährige legt den Ball zum 30:0 problemlos in die gegnerische Hälfte. Auch die nächsten zwei Punkte sichert sich die Deutsche am Netz, holt sich das Break und gleicht zum 2:2 aus.

Findet Siegemund über ihr Aufschlagspiel zurück in die Spur? Es scheint fast so: Ihre druckvollen Schläge von der Grundlinie kommen zurück und auch der tiefe Volley zum 40:0 findet den Weg über das Netz, ist nicht zu erreichen für Alves. Einen Punkt gibt die Deutsche noch ab, dann trifft die Brasilianerin ihre Vorhand mit dem Rahmen und verzieht dadurch deutlich.

Das Momentum ist auf die Seite der Gastgeberinnen gewechselt, Alves spielt aktuell deutlich mutiger als noch im ersten Durchgang und sichert sich dadurch das 40:15. Siegemund findet nicht die richtigen Antworten und setzt ihre Vorhand ohne Not ins Netz.

Aus dem Nichts erhöht Alves ihr eigenes Level, Siegemund auf der anderen Seite des Netzes muss plötzlich mehr in der Defensive arbeiten und wirkt verunsichert. Den ersten Breakball lässt die Nummer 345 der Welt noch liegen, dann platziert sie ihren Schlag gegen die Laufrichtung der Deutschen und holt sich ihr frühes Break zum 1:0

Den zweiten Satz kann Siegemund vorneweg spielen, sie eröffnet mit ihrem Aufschlag. Alves probiert es mal mit höheren und damit unangenehmeren Bällen, die erfahrene 36-Jährige stellt sich im Laufe der Rallyes aber gut darauf ein. Dennoch kann die Brasilianerin in diesem Spiel zum ersten Mal gefährlich werden und zwingt Siegemund über Einstand zu gehen.

Siegemund ist im Spiel gegen Alves die sicherere Spielerin und gewinnt den ersten Durchgang verdient mit 6:1. Die Außenseiterin aus Brasilien leistete sich von Beginn an zu viele Fehler und wurde auch über ihren eigenen Aufschlag nur selten gefährlich - 57% erste Aufschläge bringt Alves ins gegnerische Feld, davon gewinnt sie am Ende sogar nur 17%. Siegemund hingegen steigerte sich mit fortlaufender Spieldauer und setzte mehr Winkelspiel ein. Auch der Weg ans Netz wurde von der Favoritin immer öfter gesucht und erfolgreich abgeschlossen. Team Deutschland fehlt damit nur noch ein Satz, um im November in Sevilla dabei zu sein!

Alves versucht ihr Spiel zu verändern, um den Satzverlust hinauszuzögern. Das gelingt der Außenseiterin allerdings nur bedingt, denn Siegemund bringt alles zurück und muss nur auf die Fehler der Brasilianerin warten. 0:40 und damit drei Satzbälle für Team Deutschland! Die Deutsche packt beim zweiten Satzball zu und bringt sich damit in eine komfortable Ausgangslage.

Die Deutsche misst das Spielfeld immer besser aus, lässt Alves viel laufen und kann die Kugel im Laufe der Rallye immer wieder ins freie Feld setzen. Siegemund zieht diese Linie bis zum 40:15 durch und profitiert dann von einem Returnfehler ihrer Gegnerin.

Lange beschäftigt sich die 36-Jährige nicht mit ihrem verlorenen Aufschlagspiel, denn zügig hat sie beim Return die Chance auf das direkte Re-Break. Beim Stand von 15:40 bleibt sie am Netz konzentriert und legt den Volley mit der Vorhand unerreichbar ins gegnerische Feld.

Siegemund nimmt den Umweg und lässt ihren Spielball durch einen verschlagenen Volley liegen. Danach wendet sich das Blatt und die Deutsche setzt einen Schmetterball ins Netz, um kurz darauf eine Vorhand hinter der gegnerischen Grundlinie zu platzieren - das ist das Break für Brasilien!

Langsam aber sicher werden die Rallyes abwechslungsreicher, das Abtasten der beiden scheint beendet zu sein. Siegemund wird mit ihrem Winkelspiel mutiger und beendet einen von ihr dominierten Ballwechsel mit einem gefühlvollen Volley, weil Alves unter Druck zu kurz wird. Dann schaltet die Brasilianerin in den Angriffsmodus und stellt per Vorhand Winner auf Einstand.

Die Ballwechsel in der Anfangsphase sind lang, beide Spielerinnen gehen kein unnötiges Risiko ein und spielen die Kugel meist mittig zurück. Siegemund streut mit einem Drop Shot mal etwas anderes ein, wird mit dem Punkt zum 30 beide belohnt. Weil Alves anschließend einen Schmetterball seitlich verlegt und eine Vorhand zu lang gerät, sichert sich die Deutsche das zweite Break in diesem noch jungen Match.

Glatt läuft das erste Service Game der Deutschen nicht ab, sobald Siegemund das Tempo erhöht, gehört der Punkt aber ihr. So sichert sie sich ein komfortables 40:15, den Spielball verwandelt sie im ersten Anlauf, weil sie Alves hin und her schickt und am Ende den Fehler am Netz bekommt.

Die Brasilianerin eröffnet das letzte Einzel mit ihrem Service! Sie muss zunächst auf den zweiten Versuch ausweichen, sichert sich aber dennoch den ersten Punkt der Partie. Danach unterlaufen Alves aber zu viele Fehler und Siegemund kann sich das frühe Break sichern!

Kurz vor dem Warm up nehmen die Gastgeberinnen einen personellen Wechsel vor: Pigossi wird nicht antreten, stattdessen wird Alves gegen Siegemund spielen. Auch diese beiden sind sich auf der WTA Tour noch nicht begegnet.

Siegemund und ihre Gegnerin sind bisher noch nicht aufeinandergetroffen, am Seitenrand konnten sie sich dagegen schon beschnuppern. Pigossi setzte Maria mit ihrer aggressiven Spielweise besonders im ersten Satz zu, außerdem stachelte die 29-Jährige immer wieder das Publikum an und das wird nach dem Matchgewinn von Liebling Haddad Maia ohnehin schon bei guter Stimmung sein. Für Siegemund geht es daher sicher darum ihr eigenes Spiel durchzudrücken und zeitgleich einen Rausch ihrer Kontrahentin zu vermeiden.

Für Deutschland haben Siegemund und Maria je einen Sieg eingefahren und Friedsam hätte im Einzel gegen Haddad Maia für die Entscheidung sorgen können. Brasiliens Nummer eins war am Ende zu stark und kam nach Satzrückstand noch mal zurück, verteilte im zweiten Durchgang sogar einen Bagel. Dadurch steht es nun 2:1 und Pigossi muss ihr Einzel gewinnen, um für ihr Land die Chance auf die Finalrunde zu wahren. Im Falle eines brasilianischen Sieges würde das Doppel als fünftes Match die Entscheidung herbeiführen.

Willkommen zum vierten und vielleicht entscheidenden Einzel zwischen Brasilien und Deutschland! Ab ca. 23:15 Uhr stehen sich Laura Pigossi und Laura Siegemund gegenüber - beide waren auch gestern im Einsatz, die Deutsche war dabei siegreich, während Pigossi Tatjana Maria unterlag.