Damit ist aus deutscher Sicht die große Chance vertan, zum sechsten Mal ein Davis-Cup-Finale zu erreichen – erstmals seit 1993. Das abschließende und nun sportlich wertlose Doppel entfällt. Um den Titel spielen am Sonntag stattdessen erstmals die Niederländer, die es dann mit Italien oder Australien zu tun bekommen werden. Der zweite Finalist wird in Málaga morgen ermittelt. Von dieser Stelle soll es das gewesen sein. Wir danken für das Interesse und wünschen ein schönes Wochenende!

Nach gut zwei Stunden verwandelt Tallon Griekspoor seinen ersten Matchball, schlägt Jan-Lennard Struff mit 6:7, 7:5, 6:4 und beschert den Niederlanden den allerersten Einzug in ein Davis-Cup-Finale. Über weite Strecken war das ein Festival der Aufschläger. Erst zum Ende des zweiten Satzes gab es erste Breakmöglichkeiten. Bis dahin handelte es sich um ein Match auf Augenhöhe, Struff spielte fast zwei Durchgänge tadellos, brachte es aber nicht ganz ins Ziel. Die beiden eigenen Breakchancen wusste der 34-Jährige nicht zu nutzen und verlor wenig später beim zweiten Breakball gegen sich sein Service. Das bedeutete die Wende, kurz darauf war der Satzausgleich da. Und mit diesem Rückenwind trotzte der Niederländer allen weiteren Widrigkeiten und zog die Sache durch. Der nun fehleranfälligere Deutsche wehrte sich nach Kräften, erreichte sein ursprüngliches Niveau aber nicht mehr.

Griekspoor regelt das über den Aufschlag. Sein 25. Ass beendet dieses Match. Der 28-Jährige sinkt auf die Knie, streckt die Hände in die Höhe und nimmt kurz darauf den ersten jubelnden Teamkollegen in die Arme.

Kurz darauf bleibt eine Rückhand von Struff an der Netzkante hängen. Matchball Griekspoor!

Natürlich spielen in solch einer Phase auch die Nerven mit. Struff hat Glück mit der Netzkante. Wenig später wuchtet Griekspoor seine Vorhand in die Maschen. 30 beide!

Danach zeigt der Niederländer einen kleinen Wackler, setzt seine Vorhand ohne Not deutlich ins Aus. Doch nur Sekunden später hilft ihm sein 24. Ass des Abends.

So hat es Griekspoor jetzt auf dem Schläger, darf das Match ausservieren und sein Team erstmals überhaupt ins Davis-Cup-Finale bringen. Der 28-Jährige serviert knallhart durch die Mitte.

Somit steht Struff mit dem Rücken zur Wand, muss unbedingt sein Service durchbringen, um Deutschland in diesem Halbfinale zu halten. Der Warsteiner erledigt das zu Null.

Entsprechend organisiert sich Griekspoor rasch drei Spielbälle. Einen wehrt Struff ab, geht danach überaus offensiv zu Werke, hat am Netz aber kein Glück. 5:3 für die Niederlande!

Griekspoor schießt weiter scharf, steht inzwischen bei 23 Assen. Für Struff wurden 13 gezählt. Und mit einem Break im Rücken serviert es sich natürlich leichter.

Struff hat viel mehr zu kämpfen, stemmt sich aber nach Kräften dagegen. Und am Ende schmettert sich der Warsteiner entschlossen zum Spielgewinn, und verkürzt nochmals auf 3:4. Das eine Break aber fehlt ihm nach wie vor.

Griekspoor zeigt Offensivgeist, bleibt dran, geht zweimal über Kopf zu Werke. Der zweite Schmetterball im Rückwärtslaufen ist stark. 15:30!

Bekommt Struff hier doch noch die Chance zur Rückkehr? Erst einmal nicht, denn Griekspoor startet sein 22. Ass. Und gleich noch ein Service-Winner hinterher. Der Niederländer schraubt das Ergebnis auf 4:2.

Noch immer sind das ein paar Fehler zu viel bei Struff. So leicht darf der 34-Jährige die Punkte in diesem engen Match nicht herschenken. Doch das tut nun auch mal wieder sein Gegenüber - und das zweimal in Folge. 30 beide!

Mit Serve and Volley und einem gefühlvollen Rückhandflugball macht Struff die Breakchance zunichte. Im Anschluss verbucht der Wartseiner zwei weitere Punkte und bringt sein Aufschlagspiel durch. Nach lässt sich der Deutsche nicht vollends abschütteln.

Kurz darauf erwischt Griekspoor den Vorhandreturn gut, spielt den kurz cross und holt sich den Breakball.

Nun wird Struff ein Fußfehler angelastet. Das bedeutet den ersten Doppelfehler des Deutschen. Eine fragwürdige Entscheidung!

Struff aber darf sich jetzt gar nichts mehr erlauben und sollte alsbald zu dem Niveau zurückkehren, welches er fast zwei Sätze lang so eindrucksvoll gezeigt hat.

Griekspoor bietet derzeit nichts an, spielt das gerade recht solide und macht auch nichts Verrücktes. Das führt zu einem sicheren Service-Gewinn und zum 3:1.

Zur Erinnerung: Struff muss dieses Match gewinnen, sonst ist es vorbei für Deutschland im Davis Cup. Das Aus im Halbfinale droht.

Zumindest bei eigenem Aufschlag findet Struff jetzt wieder in die Spur, spielt Serve and Volley, ist über Kopf am Werk. Das zwölfte Ass hilft auch. Die Nummer 43 der Welt gelangt in diesem dritten Satz auf die Anzeigetafel.

Struff kämpft, läuft nach einem Volleystopp des Gegners und schiebt den Ball rein. Doch auf Dauer kann der Deutsche den Konkurrenten nicht stoppen. Den zweiten Spielball nutzt der Niederländer und stellt auf 2:0.

Während bei Struff gerade wenig läuft, verspürt Griekspoor Rückenwind. Und da serviert es sich natürlich wie von selbst. Schnell sind drei Spielbälle zur Hand.

Aktiv und engagiert versucht Struff, dagegen vorzugehen. Dann geht der Deutsche über Kopf zu Werke und wuchtet die Filzkugel in die Maschen. Das Service ist weg.

Nach 30:0 geht Struff der Faden verloren, es unterlaufen ihm viele Fehler. Der Warsteiner trifft den Ball mit dem Rahmen, bietet einen Breakball an.

Nun ist es an Struff, den dritten Satz servierenderweise zu eröffnen. Den ersten Ballwechsel baut der 34-Jährige gut auf und verschafft sich den ersten Punkt.

Lange Zeit schien Jan-Lennard Struff auf einem guten Weg. Mit dem ersten Satz im Rücken ließ der Warsteiner zunächst nichts anbrennen, erarbeitete sich die ersten beiden Breakbälle des Matches, vermochte die aber nicht zu nutzen. Tallon Griekspoor zog den Kopf aus der Schlinge, bekam selbst wenig später zwei Breakchancen und hatte damit Erfolg. Kleinigkeiten machten erneut den Unterschied aus. Beinahe folgerichtig dauert die Sache hier nun noch etwas länger.

Den zweiten Satzball nutzt Griekspoor mit seinem 20. Ass und stellt damit den Ausgleich her.

Tendenziell dauern die Ballwechsel jetzt etwas länger an. Und dann sorgt das 19. Ass des Niederländers für drei Satzbälle.

Beim Stand von 6:5 darf Griekspoor zum Satzausgleich servieren - und profitiert vom nächsten Fehler des Deutschen.

In einem ungewohnt langen Ballwechsel hat Struff das schlechtere Ende. Seine Rückhand findet nichts ins Feld. So bekommen wir hier doch noch das erste Break in diesem Match zu sehen.

Nervenstark macht Struff die Breakchance zunichte, setzt die Vorhand inside-in an die Linie. Im Anschluss bleibt eine Rückhand des Deutschen im Netz hängen. Der Niederländer bekommt den zweiten Breakball.

Darauf reagiert der Warsteiner mit seinem zehnten Ass. Danach sucht Struff den Weg nach vorn und bekommt einen famosen Vorhandpassierball die Linie runter um die Ohren. Das beschert Griekspoor den ersten Breakball.

Struff trifft den Ball wiederholt unsauber, verzieht eine Vorhand longline und sieht sich erstmals einem 15:30 gegenüber.

Danach helfen dem Niederländer Asse - zwei in Folge. Und das nächste fabriziert der 28-Jährige mit dem Zweiten. Griekspoor kehrt zu seinem Zu-Null-Rhythmus in diesem zweiten Satz zurück.

Nun hat Griekspoor richtig Druck, muss gegen den Matchverlust servieren. Struff attackiert einen zweiten Aufschlag, der Rückhandreturn setzt aber etwas zu spät auf.

Griekspoor bekommt mal einen Return-Winner mit der Vorhand longline hin. Mehr aber gibt es nicht zu erben. Struff bleibt als Aufschläger eine Klasse für sich, beschließt das Ganze mit dem Vorhandgewinnschlag und führt 5:4.

Nach dem ersten richtig umkämpften Spiel muss Struff nun natürlich bei sich bleiben und alle Konzentration auf sein Service legen. Schnell sind zwei Punkte gemacht.

Kurz darauf trifft Griekspoor den Ball unsauber, der kurz hinter dem Netz runterfällt. Das bringt Struff in die Defensive. Und der Niederländer punktet mit dem cross gespielten Vorhandpassierball zum 4:4.

Ein starker erster Aufschlag rettet Griekspoor. Wenig später steht einer Rückhand von Struff das Spielhindernis im Weg.

Doch schon im nächsten Ballwechsel trumpft Struff wieder stark auf, zeigt Spielwitz und setzt den Lob perfekt zum zweiten Breakball.

Nun aber hält Griekspoor stand, reduziert das Risiko. Struff möchte die Initiative ergreifen und hat am Netz keinen Erfolg.

Plötzlich ist die Souveränität beim Niederländer dahin. Ohne Not verzieht Griekspoor die Vorhand und bietet die allererste Breakchance in diesem Match an.

Dann erwischt Struff mal wieder einen Return, geht im Anschluss direkt nach vorn und knöpft dem Gegenüber einen weiteren Punkt ab. Danach trifft der Deutsche noch einen Vorhandreturn. Erstmals in diesem Match geht es über Einstand.

Auch Griekspoor reagiert prächtig - mit dem nächsten Ass und danach mit einem Netzangriff und dem Rückhandvolley.

Neben dem Satzrückstand muss Griekspoor natürlich auch damit klarkommen, hier stets nachlegen zu müssen. Bislang hat der Niederländer im zweiten Durchgang bei eigenem Aufschlag noch keinen Punkt abgegeben. Doch jetzt ist es soweit, Struff schlägt mit der Vorhand den Return-Winner.

Wie immer in diesen Momenten reagiert Struff über die Maßen souverän, serviert wie aus einem Guss, haut dem Kontrahenten noch zwei Asse um die Ohren und erhöht auf 4:3.

Genau eine Stunde ist gespielt, Struff produziert sein fünftes Ass. Danach schafft es Griekspoor mal in den Ballwechsel, geht nach vorn und entwickelt genügend Druck, um den Fehler beim Deutschen zu provozieren.

Griekspoor feuert Asse in Serie ab. Drei sind das jetzt am Stück - in der Summe 13. Dann muss mal der Zweite her. Struff kann dennoch nichts returnieren. Wieder erledigt das der Niederländer zu Null.

Struff serviert mit 221 Stundenkilometern. Da gibt es für Griekspoor wenig zu returnieren. Der Deutsche wurde heute aber auch schon mit zwei km/h mehr vermessen. Neben den wuchtigen Aufschlägen besitzt Struff auch unglaublich viel Ballgefühl, wie er jetzt am Netz beweist und damit auf 3:2 stellt.

Doch auf seinen Aufschlag kann sich Griekspoor längst wieder verlassen, steht mittlerweile bei zehn Assen. Und während es der 28-Jährige im ersten Satz immer zu 15 machte, kommt er im zweiten Durchgang nun erneut zu Null durch.

Bei den leichten Fehlern liegen beide Spieler gleichauf (jeweils neun). Doch bei den forcierten Patzern gibt es Differenzen. Da erzwingt Struff beim Gegner mit seinem schnellen Spiel deutlich mehr (25:13).

Struff glänzt mit Serve and Volley, der Rückhandflugball sitzt ganz sicher. Es schließt sich das vierte Ass des Deutschen an. Darüber hinaus kommt er etwas besser klar, wenn es denn mal in die seltenen Ballwechsel geht und stellt auf 2:1.

Griekspoor hat den Satzverlust weggesteckt, kehrt auf sein ursprüngliches Niveau zurück. Und mehr noch - erstmals macht das der Rechtshänder nicht zu 15, sondern fabriziert sein erstes Zu Null des Abends.

Zeit zur Erholung gibt es für Griekspoor nicht. Der Niederländer muss jetzt wieder auf der Höhe sein, ist bei eigenem Aufschlag gefordert. Und das bekommt der 28-Jährige hin.

Hinzu kommt der Rückenwind aus dem gewonnenen ersten Durchgang. Das verleiht dem Auftreten des Deutschen noch eine Spur mehr Souveränität. Struff geht gut nach, vollstreckt mit der Rückhand und startet mit einem zu-Null-Spiel in den zweiten Satz.

Nun eröffnet Struff den zweiten Satz servierenderweise und knüpft an sine bisherige Leistung an. Schnell sind die Punkte zur Hand.

Welch ein Spektakel der Aufschläger! Über den gesamten Satz gaben diese allenfalls mal zwei Punkte ab. Von Breakchancen waren wir ganz weit entfernt. Entsprechend prägten ganz schnelle Punkte das Geschehen, lange Ballwechsel blieben die Ausnahme. Am Ende hatte Jan-Lennard Struff im Tie-Break die besseren Nerven und behielt in diesem mit 7:4 die Oberhand.

Danach serviert Struff nach außen. So sehr sich Griekspoor auch streckt, den Vorhandreturn bekommt der Niederländer nicht hin. Der erste Durchgang geht an Deutschland.

Mit einem Ass bleibt Griekspoor am Leben, doch danach ist Struff am Zug. Doch der 34-Jährige kommt auf dem Weg nach vorn etwas zu spät, bringt den Rückhandball nicht übers Netz. Nur noch 6:4!

Zweifel lässt Struff nicht erkennen. Souverän und bombensicher hält der DTB-Profi seine Aufschläge. Und dann erlaubt sich Griekspoor den ersten Doppelfehler. Vier Satzbälle für Deutschland!

Bei eigenem Aufschlag lässt Struff keine Luft ran, schraubt das Ergebnis auf 4:2. Die Seiten werden gewechselt. Danach darf der Warsteiner nochmals servieren.

Jetzt ist Struff mal zur Stelle, als eine Rückhand von Griekspoor die Netzkante erwischt. Der Deutsche rückt auf, punktet mit der Rückhand und verbucht das erste Mini-Break.

Das Festival der Aufschläger spitzt sich nun also zu. Und auch zu Beginn des Tie-Breaks gibt es in dieser Hinsicht kein Nachlassen. Wo wird das wohl enden?

Struff behält die Nerven, setzt sein drittes Ass. Anschließend spielt der 34-Jährige seine Vorhand inside-out gegen den Lauf des Widersachers und macht den Tie-Break perfekt.

Nun gelangt Griekspoor gegen den aufschlagenden Struff mal in den Ballwechsel und zieht seine Vorhand wunderbar die Linie runter. Und danach trifft der 28-Jährige auch noch einen Rückhandreturn perfekt, erwischt den Deutschen cross. 30 beide!

Wenig überraschend hält Griekspoor sein Service zu 15 - wie immer. Mit einem feinen Reflex vorn am Netz, bugsiert der Niederländer seinen Rückhandvolley unorthodox kurz ins Feld des Gegners.

Griekspoor bringt 217 Stundenkilometer auf die Anzeige. Das ist sein Bestwert heute. Ass Nummer acht ist der Lohn. Struff hat heute schon mit drei km/h mehr aufgeschlagen.

Abermals gibt es für den Rückschläger einen kümmerlichen Punkt. Souverän hält Struff sein Service und gleicht zum 5:5 aus. Ballwechsel mit mehr als neun Schlägen hat es in diesem Match erst einen gegeben. Die meisten Punkte werden mit fünf Schlägen und weniger entschieden.

Dann gibt es mal einen etwas längeren Ballwechsel. Struff baut den gut auf, nutzt die Breite des Platzes und macht auch mit der cross gespielten Rückhand ordentlich Druck.

Struff zündet sein zweites Ass. Danach geht es über den Zweiten. Die folgende Vorhand gerät dem Warsteiner zu lang.

Letztlich ist es das siebte Ass, welches Griekspoor das fünfte Zu-15-Spiel in Serie beschert. Wir steuern zielstrebig auf den Tie-Break zu - wenn denn die Nerven halten.

Somit stellt sich die Frage, wann hier erstmals einer der beiden zu wackeln beginnt. Griekspoor scheint das vorerst nicht zu sein. Das Service bereitet nun auch ihm wieder den Weg. Da ist allenfalls noch ein weiterer Schlag notwendig - jetzt mit der Vorhand.

Es bleibt ein Duell der Aufschläger. Und selbst wenn Struff danach mal noch am kurzen Ballwechsel arbeiten muss, dann hat er gerade stets das Kommando, gibt ein enormes Tempo vor und fabriziert sein zweites Zu-Null-Spiel des Abends.

Mit 207 Stundenkilometern wuchtet Griekspoor ein Ass durch die Platzmitte, verschafft sich zwei Spielbälle. Erneut fackelt der Niederländer danach nicht lange, macht den Punkt kurz darauf im Vorwärtsgang mit der Vorhand und erledigt das wieder zu 15.

Erstmals also gibt ein Aufschläger in diesem Match zwei Punkte ab. Das aber beeindruckt Struff überhaupt nicht. Der 34-Jährige zieht das Spiel sicher auf seine Seite und gleicht zum 3:3 aus.

Dann kommt erstmals eine spielerische Komponente rein. Griekspoor versucht den Lob, den holt Struff über Kopf. Dann gibt es kurze Cross-Bälle. Und am Ende geht der Punkt an den Niederländer. 30 beide!

Jetzt muss Struff nach dem Service nochmals ran, setzt dabei gute Gewinnschläge - erst mit der Vorhand und jetzt mit der cross gespielten Rückhand.

An Konstanz mangelt es Griekspoor nicht, der 28-Jährige bringt auch sein drittes Aufschlagspiel zu 15 durch. Als Rückschläger sehen beide hier noch gar kein Land.

Jetzt muss Griekspoor mal mehr tun, rückt nach und muss sich für den Vorhandvolley strecken. Doch der landet seitlich im Aus. Darüber hinaus schießt der Niederländer nach wie vor scharf, schraubt seine Bilanz auf inzwischen fünf Asse.

Nun semmelt Struff eine Vorhand ohne Not in die Maschen und gibt erstmals einen Punkt als Aufschläger ab. Vom Weg bringt ihn das nicht ab. Und Ballwechsel bekommen wir weiterhin kaum zu sehen. Griekspoor bekommt keinen Return zustande - 2:2!

Die Aufschläger lassen bislang gar nichts anbrennen. Es wird scharf geschossen. Griekspoor ist jetzt mit drei Assen zur Stelle. Das bedeutet den nächsten recht glatten Spielgewinn - für den Niederländer abermals zu 15.

Struff serviert, zündet alsbald das erste Ass dieses Matches. Auch die übrigen Ballwechsel dauern nicht lange an, wenn denn der Begriff überhaupt gerechtfertigt ist. Zu Null kommt der Warsteiner durch und gleicht zum 1:1 aus.

Mühelos kommt Griekspoor durch, gibt lediglich einen Zähler ab. Im Vorwärtsgang erzwingt der Niederländer den Fehler des Deutschen und stellt auf 1:0.

Der erste Winner lässt nicht lange auf sich warten. Griekspoor setzt die Vorhand inside-in und erwischt hier einen guten Start in die Partie.

Jetzt eröffnet Griekspoor das Match. Der erste Aufschlag kommt - nicht so aber der Return von Struff, der im Netz landet.

In diesem Moment betreten unsere Protagonisten den Platz im El Palacio de Deportes "José María Martín Carpena". Nach einigen Handgriffen der Vorbereitung trifft man sich zusammen mit der schwedischen Stuhlschiedsrichterin Louise Engzell zur Wahl am Netz. Die Münze fällt zugunsten von Struff, der sich für Rückschlag entscheidet.

Zum zweiten Mal stehen sich beide Spieler anlässlich eines offiziellen Matches auf dem Tennisplatz gegenüber. Das bislang einzige Duell fand 2021 in der ersten Runde der US Open statt. Damals lag Struff zweimal Satz vor, musste dennoch über die volle Distanz gehen und hatte am Ende das Nachsehen.

Soeben hat das zähe Ringen im ersten Einzel ein Ende. Zehn Matchbälle hat van de Zandschulp benötigt, um Altmaier mit 6:4, 6:7 und 6:3 in die Knie zu zwingen. Damit gehen die Niederländer in diesem Halbfinale gegen Deutschland mit 1:0 in Führung. Entsprechend Druck hat nun gleich Struff, der gegen Griekspoor zum Siegen verdammt ist. Gegen 20:15 Uhr dürfte es losgehen.

Soeben entscheidet Daniel Altmaier den Tie-Break-Krimi des zweiten Durchgangs nach der Abwehr von fünf Matchbällen mit 14:12 für sich und erzwingt im Duell mit Botic van de Zandschulp einen dritten Satz. Entsprechend verschieben sich die nachfolgenden Matches. Für unsere Partie gehen wir jetzt mal von etwa 20:00 Uhr aus.

Zum zweiten Mal nach 2001 stehen die Niederländer im Davis-Cup-Halbfinale, zogen damals knapp gegen Frankreich den Kürzeren. Deutschland hingegen erreichte schon fünfmal das Finale, hat diesen Team-Titel bereits dreimal gewonnen – 1988, 1989 und 1993 ist das gewesen. Seit diesen glorreichen Zeiten von Boris Becker und Michael Stich herrscht allerdings Flaute.

Aktuell läuft in Málaga immer noch das erste Einzel. Botic van de Zandschulp hatte den ersten Satz gewonnen. Derzeit ringt Daniel Altmaier um den Ausgleich. Das könnte also unter Umständen noch ein Weilchen dauern. Für uns bedeutet das Warten – zumindest bis 19:15 Uhr.

Seit 2015 spielt Struff Davis Cup, hat während dieser Zeit 15 seiner 24 Einzel gewonnen – zuletzt im Viertelfinale den Krimi gegen den Kanadier Denis Shapovalov nach Satzrückstand. Griekspoor ist seit knapp sechs Jahren im Nationalteam aktiv und weist eine völlig ausgeglichene Bilanz von zehn Siegen und zehn Niederlagen auf. Letztmals das Nachsehen hatte der Niederländer am Dienstag gegen den Spanier Carlos Alcaraz (6:7, 3:6).

Struff hatte seinen Masters-Ausreißer 2023 in Madrid, stürmte damals überraschend ins Endspiel. Bei Majors waren zwei Achtelfinals in Wimbledon das höchste der Gefühle. Was das aktuelle Jahr für den Warsteiner so wertvoll machte, war sein allererster Einzelturniersieg – errungen in München. In seinem vierten Karriere-Finale gab es endlich den ersehnten Titel. Darüber hinaus stach noch das Halbfinale von Gstaad heraus.

Griekspoor erreichte auf der ATP-Tour bislang drei Endspiele – alle im Jahr 2023 – und nahm bei den 250ern im indischen Pune sowie in Rosmalen die Titel mit. In der gerade zu Ende gehenden Saison stand der Niederländer in drei Halbfinals und konnte nicht an einem weiteren Turniersieg schnuppern. Auf höherem Level tat sich der 28-Jährige bislang stets schwer, kam auf Grand-Slam-Ebene nie über die dritte Runde hinaus und spielte in Paris 2023 und Madrid 2024 zweimal in einem Masters-Achtelfinale.

Dabei handelt es sich jeweils um die derzeitigen Nummer-eins-Spieler ihrer Teams. Schon der Blick auf die Ranglistenpositionen verspricht viel Augenhöhe – nicht nur was Struff (43.) und Griekspoor (40.) betrifft. Auch darüber hinaus nimmt man sich auf beiden Seiten nicht viel. Der Ausgang scheint völlig offen. Neben den ähnlichen aktuellen Weltranglistenplätzen waren beide Spieler während der vergangenen Saison 2023 jeweils mal die Nummer 21 der Welt. Höher hinaus ging es für beide noch nie. Und wenn wir schon über Parallelen reden, Struff und Griekspoor haben bereits gemeinsam Doppel gespielt und im März das 500er von Dubai gewonnen.

Herzlich willkommen bei den Davis Cup Finals in Málaga! Vier Mannschaften sind verblieben, womit wir in der Vorschlussrunde angekommen sind. In der ersten Begegnung stehen sich am heutigen Freitag Deutschland und die Niederlande gegenüber. Hierbei treffen im zweiten Einzel gegen 18:30 Uhr konkret Jan-Lennard Struff und Tallon Griekspoor aufeinander.