Zwei Breaks und ein eigenes Service-Rating von 325 ebnen Zverev den Weg zum 2:0-Erfolg über Tsitsipas und damit den Weg ins Halbfinale der Rolex Paris Masters. Im Gegensatz zum Griechen (28) hielt Zverev die Anzahl seiner unerwzungenen Fehler im Rahmen (17) und gewann bis zum Ende der Begegnung 71 Punkte (Tsitsipas: 60). Tsitsipas hatte über das gesamte Match an seiner Aufschlagquote zu knabbern (49 Prozent erste Aufschläge) und konnte auf Sicht nicht mit dem Weltranglisten-Dritten mithalten.

Zverev serviert sich ins Halbfinale! Sein erster Aufschlag jagt unberührt durch die Mitte und ist sein achtes Ass im Match. Tsitsipas verpasst beim zweiten Ballwechsel das Timing auf der Rückhand und hämmert die Filzkugel in die Luft. Zum Abschluss hat Zverev noch sein neuntes Ass im Schläger und setzt sich durch.

Den ersten Punkt in diesem Spiel bereitet Tsitsipas sauber vor. Seine anschließende Faust ringt dem Publikum nochmal großen Applaus ab. Die Zuschauer würden natürlich gerne noch einen dritten Satz sehen. Perfekt ist der Grieche in diesem Abschnitt aber nicht, denn ihm unterläuft der bereits 15. unerzwungene Fehler auf der Vorhand.

Vor dieser Runde hat Zverev 13 von 15 Punkten bei eigenem Service im zweiten Satz für sich entschieden. Schlechter fällt die Rate nach diesem gewonnenen Aufschlagspiel ohne Punktverlust nicht aus.

Tsitsipas hält sich mit einem starken Aufschlagspiel im Satz und erfüllt seine Pflicht. Zverev prüft die Nerven des Griechen nach dessen Rückhand-Slice ins Netz mit einem hohen Ball, den Tsitsipas aber knallhart ins freie Feld schmettert.

Der erste Punkt ist ein Beispiel für die großartigen Aufschläge von Zverev, der seinen zweiten Service mit viel Kick spielt und dieser sich tatsächlich in ein Ass verwandelt. Danach ist der Weltranglisten-Dritte nicht mehr zu stoppen und gibt ebenfalls keinen Punkt ab.

In diesem Durchgang stabilisiert sich Tsitsipas wieder und zeigt mal wieder eine hervorragende einhändige Rückhand, die sich unaufhaltsam Richtung Feldende dreht und von der Linie abspringt. Zverev ist chancenlos und geht ohne Punkte aus diesem Return-Spiel.

In längeren Rallyes mit mindestens neun Schlägen ist Zverev der bessere Spieler (7:3), das zeigt er auch im ersten Schlagabtausch. Danach verliert der Deutschen kurzfristig die Kontrolle über das eigene Aufschlagspiel lässt Tsitsipas nach einem Doppelfehler wieder auf Tuchfühlung heran. Rechtzeitig findet der Weltranglisten-Dritte zurück zu seinem Spiel und punktet durch einen Vorhand-Cross-Winner, sowie über ein weiteres Ass.

Erstmals gelingt dem Hamburger ein guter Return bei eigenem Break-Ball, doch der landet Millimeter im Aus. Die nächste Chance lässt aber nicht lange auf sich warten. Zverev platziert einen Vorhand-Longlin-Winner punktgenau auf die Seitenlinie. Dieses Mal schenkt ihm Tsitsipas eine Vorhand ins Aus und verliert dadurch sein Service-Game.

Etwas unerwartet platziert Zverev seine nächste Vorhand-Cross exakt auf die Linie und erhält einen weiteren Break-Ball. Diesen wehrt Tsitsipas mit einem Ass nach außen über 212 km/h ab. Der Deutsche bleibt aber am Drücker, kann im anschließenden Ballwechsel ans Netz vorrücken und einen Rückhand-Volley locker ins Feld drücken.

Tsitsipas wirkt ein wenig hektisch, will zu schnell die Punkte beenden und leistet sich dabei einige leichtsinnige Fehler. Zverev lässt sich davon etwas anstecken und lässt zwei Break-Bälle auf der Vorhand liegen. Beide Male setzt er die Kugel leicht erkennbar hinter die Grundlinie.

Zverev löst seine Aufgabe deutlich souveräner. Der Deutsche serviert zielstrebig auf die Linien und trifft diese mit mehreren Aufschlägen von über 220 km/h. Zudem findet der Hamburger seinen Touch beim Volley und bleibt am Netz stabil.

Angestachelt von diesem Erfolserlebnis überrascht Zverev seinen Kontrahenten zu Beginn mit einem erfolgreichen Rückhand-Passierball, der diagonal über das Netz und zielgenau ins Feld fliegt. Tsitsipas schnappt sich zwar den zweiten Punkt, lässt daraufhin aber einen kniffligen Vorhand-Volley aus der Bewegung ins Netz segeln. Der Grieche bleibt jedoch mutig, wählt für den nächsten Ballwechsel die identische Herangehensweise und punktet. Sofort schiebt er ein Ass nach Außen hinterher und verteidigt seinen Aufschlag.

Tsitsipas kam zu Beginn etwas besser in das Match, hatte aber durchgehend große Probleme mit seiner Aufschlagquote (42 Prozent). Zverev hingegen kam mit zunehmender Dauer besser in die Partie, sammelte 13 freie Punkte bei eigenem Aufschlag, nahm in der entscheidenden Phase seinen Mut zusammen und sicherte sich das Break.

Zverev geht nach seinem nächsten Service zügig ans Netz vor und vollendet mit einem Rückhand-Volley aus der Bewegung. Dieses Mal lässt er sich den Satz-Ball nicht nehmen und holt sich den ersten Durchgang mit einem unbeantworteten Aufschlag nach Außen.

Tsitsipas demonstriert seine Nehmer-Qualitäten ein weiteres Mal, spielt einen sauberen Return und lässt sich von Zverev mit einem Schlag hinter die Grundlinie belohnen. Es gibt Break-Ball für den Griechen, den er nach einer langen Rallye auf seiner Vorhand ins Netz jedoch liegen lässt.

Zverev scheint bereit für diesen entscheidenden Moment zu sein und beginnt mit einem unbeantworteten Aufschlag. Den zweiten Punkt kann der Weltranglisten-Dritte ebenfalls für sich behaupten, auch wenn er hier über den zweiten Service gehen muss. Mit seinem zweiten Schlag gelingt ihm dann der dritte Vorhand-Winner im Match. Danach wird Zverev aber unsauber, leistet sich Konzentrations-Fehler und lässt zwei Satz-Bälle liegen.

Zverev bleibt aber am Drücker, verwickelt Tsitsipas in eine unangenehme Rallye und erhält prompt einen Vorhand-Fehler des Griechen. Der muss gegen das Break zum zweiten Aufschlag greifen und erlaubt sich zu diesem ungünstigen Zeitpunkt einen Doppelfehler. Hier erliegt Tsitsipas seiner niedrigen Quote an ersten Aufschlägen.

Tsitsipas bewegt sich schnell, wechselt immer wieder seine Strategie und zeigt große Übersicht am Netz. Diese Sicherheit am Netz nutzt der Grieche auch für sein Aufschlagspiel, bei dem er unter anderem mit Serve-and-Volley erfolgreich ist. Zverev zeigt sich aber resilient, und zieht einen schönen Vorhand-Cross-Winner zum ersten Break-Ball im Match durch. Die Chance lässt der Deutsche aber im Netz liegen.

Tsitsipas dreht langsam auf und das vor allem dank seiner fantastischen einhändigen Rückhand, mit der er bereits mehrere Winner geschlagen hat. Dieses Spiel geht letztlich über Einstand, aber Zverev lässt die positiven Momente des Griechen von sich abprallen bleibt bei sich.

Tsitsipas entwickelt zunehmend spielfreude und lässt seine Rückhand jetzt einfach laufen. Diese bringt ihm das Staunen der Zuschauer, als der Grieche einen Rückhand-Longline-Winner schlägt.

Beide Spieler nähern sich einem höheren Niveau. Zverev dominiert dieses Aufschlagspiel, erlaubt sich bis auf einen Doppelfehler keinen Aussetzer und stellt abschließend mit einem Ass auf 4:4 im ersten Durchgang.

Tsitsipas lässt sich vom Weltranglisten-Dritten offenbar anstecken. Zwar ohne Ass, aber nicht minder abgeklärt, holt sich der Grieche sein viertes Aufschlagspiel. Dieses Mal bringt er drei seiner vier ersten Aufschläge ins Feld.

Endlich möchte man aus Zverev-Sicht fast schon sagen, gelingt dem Deutschen ein astreines Aufschlagspiel, inklusive Ass und ohne Punktverlust.

Mit seinem ersten Aufschlag findet Tsitsipas weiterhin viel zu selten den Weg ins Feld (45 Prozent). Allerdings profitiert der Grieche von seiner Punkteausbeute nach zweitem Service (7/9), mit der er sich auch in diesem Spiel über Wasser hält.

Wie schon in allen vorangegangenen Spielen holt sich der Return-Spieler auch im vierten Spiel mindestens zwei Punkte. Zverev bleibt aber stark genug, um sein Service-Game zu verteidigen, schlägt abschließend sogar ein Ass durch die Mitte.

Es bleibt dabei: Beide Akteure haben noch nicht den richtigen Rhythmus in ihrem Aufschlagspiel gefunden. Tsitsipas leistet sich einen ersten Doppelfehler und muss über Einstand gehen, kann einen Break-Ball jedoch verhindern.

Zverev tut sich ebenfalls nicht leicht und braucht noch etwas, um sein Niveau im Aufschlagspiel zu erreichen. Es reicht jedoch, um ebenfalls das erste Service-Game zu gewinnen.

Tsitsipas gehört das erste Aufschlagspiel. Zverev macht es dem Griechen nicht allzu einfach und hält lange mit. Allerdings hat Tsitsipas seine Nerven im Griff und gewinnt nach einer Zverev-Vorhand ins Netz.

Tsitsipas hat es sich im bisherigen Turnierverlauf nicht leicht gemacht und in zwei von drei Begegnungen den ersten Satz verloren. Sowohl gegen Carballes Baena (4:6, 6:3, 6:3) als auch zuletzt gegen Cerundolo (6:7, 6:4, 6:2) fand der Grieche rechtzeitig den Schalter und drehte das Match. Zverev sollte also gewarnt sein vor den Nehmer-Qualitäten seines Kontrahente.

In seiner Karriere tat sich Zverev bislang extrem schwer gegen Tsitsipas und verlor zehn von 15 Aufeinandertreffen. Zudem bezwang der Weltranglisten-Dritte den Griechen nur in einem der vier vorangegangenen Duelle.

Herzlich willkommen zum Viertelfinale der Rolex Paris Masters zwischen Alexander Zverev und Stefanos Tsitsipas. Die Paarung ist für 14.00 Uhr geplant.