Struff zeigt gegen Musetti seine Nervenstärke und erholt sich erfolgreich von einem schlechten Start in die Partie. Der Deutsche hatte im zweiten Durchgang jegliche Trümpfe in der Hand und erzielte insgesamt 30 Winner (Musetti: 20). Zwar leistete sich der 34-Jährige auch deutlich mehr unerwzungene Fehler (23) als sein Gegenüber (9), überzeugte aber durch seinen starken Aufschlag (82 Prozent gewonnene Punkte bei erstem Service).

Struff bestätigt die Entwicklung dieser Partie und setzt Musetti bei dessen Aufschlag mehrfach unter Druck. Der Deutsche findet den Weg ans Netz, übernimmt die Führung und verwandelt seinen ersten Match-Punkt. Seine wuchtige Vorhand-Cross kann Musetti nicht mehr über das Netz bringen.

Beide Spieler zeigen in diesem Durchgang ihre Vorzüge. Struff serviert eigentlich sehr präzise nach Außen, doch Musetti gelingt ein starker Rückhand-Return, kurz hinters Netz. Dort überrascht Struff mit einem schwierigen Volley und gewinnt diesen ansprechenden Ballwechsel. Der Deutsche holt sich sein fünftes Spiel im zweiten Satz und verbessert sein Blatt für den Einzug in die zweite Runde.

Nur mit größter Mühe kann Musetti das nächste Struff-Break verhindern und wahrt seine Siegchancen. In einem ausgedehnten Aufschlagspiel über mehr als sechs Minuten rettet sich der 22-Jährige über die Ziellinie und wehrt sogar Break-Bälle ab.

Zielstrebig macht sich Struff auf den Weg, dieses Aufschlagspiel in windeseile für sich zu entscheiden. Der Deutsche gewinnt drei der ersten vier Punkte und hat nur wenig Probleme mit dem Return des Italieners, den er mit zunehmender Spieldauer immer besser in den Griff bekommt.

Struff holt sich tatsächlich das Break. Der Deutsche arbeitet, antizipiert die Aufschläge seines Kontrahenten und beantwortet den letzten Service mit einem Vorhand-Winner die Linie entlang.

Musetti bleibt hartnäckig, lässt aber auch einen zweiten Break-Ball liegen. Struff dreht danach weiter auf, wehrt am Netz zwei Passier-Bälle ab und erarbeitet sich somit den entscheidenden Vorteil. Das war ein ganz wichtiges Spiel für den 34-Jährigen, indem er seine Nervenstärke unter Beweis gestellt hat.

Musetti macht einfach weiter, holt sich auch die nächsten beiden Punkte und erhöht den Druck auf Struff. Dem Deutschen gelingt daraufhin ein starker Vorhand-Cross-Schlag, den Musetti mit seiner Vorhand nur noch ins Netz bringen kann. Ein überraschender Serve-and-Volley-Stopp bringt den Italiener ein weiteres Mal aus dem Gleichgewicht. Musetti hält seinen Fokus jedoch aufrecht und holt sich durch einen Vorhand-Return-Winner einen Break-Ball. Struff nimmt all seinen Mut zusammen und spielt wieder Serve-and-Volley, wobei er den Rückhand-Volley exakt auf die Grundlinie platziert.

Musetti weiß um die Bedeutung dieses zweiten Satzes und spiegelt seinen Fokus im ersten Aufschlagspiel wider. Der Italiener serviert brillant, schlägt zum Abschluss zwei Asse in Serie und gibt keinen Punkt ab.

Struff muss sich ein wenig strecken und zwei unerzwungene Fehler überstehen. Seine Nerven sind jedoch aus Stahl und er dreht ein 15:30-Rückstand durch konzentrierte Aufschläge, inklusive einem Ass.

Musetti erwischte definitiv den besseren Start und las den Aufschlag des Deutschen hervorragend. Die Belohnung war ein frühes Break. Struff fing sich aber im Laufe des Satzes, gewann bis zum Ende 78 Prozent der Punkte bei erstem Aufschlag und drehte den ersten Durchgang zu seinen Gunsten.

Struff erhält eine großartige Gelegenheit und schnappt zu. Der Deutsche gelangt in den Kopf des Italieners und erhält als Belohnung einen Doppelfehler. Am Ende steht dem 34-Jährigen ein einziger Break-Ball zur Verfügung. Bei diesem muss Musetti zum zweiten Aufschlag greifen, den Struff gezielt attackiert und einen Vorhand-Fehler des 22-Jährigen heraufbeschwört.

Struff hat seinen Flow vollkommen zurück und dominiert dieses Aufschlagspiel nach Belieben, bis er bei 40:0 angekommen ist. Der Deutsche zeigt Spielwitz und sucht konsequent den Weg ans Netz. Musetti behält jedoch einen kühlen Kopf, verändert den Rhythmus mal wieder durch seinen Rückhand-Slice und kommt zurück in dieses Aufschlagspiel. Zum Schluss findet Struffi jedoch wieder zu seinem Angriffs-Tennis und behauptet sich mit zwei Gewinnschlägen in Serie.

Struff schraubt die Intensität ein Stück weit nach oben und zwingt Musetti bei den ersten drei Punkten in die Ballwechsel, übernimmt die Kontrolle und erarbeitet sich in fantastischer Art und Weise drei Break-Bälle. In kürzester Zeit holt sich der Warsteiner sein verlorenes Aufschlagspiel zurück und muss am Ende nur dabei zusehen, wie Musetti seinen ersten Doppelfehler spielt.

Musetti nutzt das Momentum und schlägt feuert den ersten Struff-Aufschlag mit einem Return-Winner quer über das Feld. Dem Italiener gelingt wenig später erneut ein Return-Winner, dieses Mal schießt er seine Vorhand die Linie entlang. Struff reagiert erneut und leistet sich den nächsten Doppelfehler. Der Deutsche scheint gewann bis hier hin nur 21 Prozent der Punkte bei zweitem Aufschlag - Musetti hingegen knapp über 80 Prozent. Trotz all dieser Widerstände hält der Warsteiner den Anschluss und verteidigt seinen Service.

Musetti bestätigt das Break in beeindruckender Manier. Er serviert extrem präzise, schlägt ein Ass, verhindert ein drei von vier Punkten mehr als den Return und schließt spielerisch mit einem kurzen Volley-Stopp aus der Bewegung ab.

Das Publikum bekommt ansprechendes Tennis geboten. Musetti variiert gerne mit seiner Schlagwahl, baut gerne einen Slice in sein Spiel ein und klaut Struff damit seinen Rhythmus. Der Deutsche leistet sich zum Ende hin einen teuren Doppelfehler und kann sich danach nicht gegen zwei Break-Bälle wehren. Break für Musetti!

Struff hebt sein Niveau im Return-Spiel an und beantwortet mehrfach hervorragend den Aufschlag seines italienischen Kontrahenten. Mit der Vorhand spielt er einen beeindruckenden Winkel, zwingt Musetti damit zu einem kurzen Return. Diesen bringt der Deutsche mit einem sauberen Vorhand-Volley durch. Der Italiener hat Probleme in diesem Spiel, kann sich aber dank einer Vorhand-Cross ins Netz von Struff durchsetzen.

Wieder gibt Struff den ersten Punkt ab. Er korrigiert mit einem Ass über 214 km/h, und schlängelt sich durch sein zweites Aufschlagspiel. Musetti macht seine Aufgabe im Return-Spiel bisher ziemlich gut und fordert den Deutschen schon zu Beginn dieser Begegnung. Der Warsteiner greift im Laufe mehrfach auf die Serve-and-Volley-Variante zurück und erarbeitet sich dadurch den entscheidenden Vorteil.

Musetti hält ebenfalls sein erstes Aufschlagspiel. Dem Italiener gelingt mit dem zweiten Service sein erstes Ass im Spiel. Im nächsten Ballwechsel unterläuft ihm ein Unerwzungener Fehler, doch ansonsten spult der 22-Jährige sein Pensum souverän herunter

Musetti quält Struff bereits bei dessen erstem Aufschlagspiel. Der Italiener schnappt sich die ersten beiden Punkte und setzt Struff unter Druck. Der Deutsche reagiert jedoch hervorragend, feuert zwei Asse in Serie aus dem Schläger und dreht das erste Spiel zu seinen Gunsten.

Musetti wartet zwar noch auf den ersten Titel im Kalenderjahr 2024, bestritt aber schon mehrere Endspiele. Im Queens Club unterlag er Tommy Paul, bei den Kroatien Open verlor er gegen Francisco Cerundolo und bei den Chengdu Open verpasste er den Titel gegen Junchen Shang. Ebenso drang Musetti bis ins Wimbledon-Halbfinale vor, wo er sich jedoch Novak Djokovic geschlagen geben musste.

Struff und Musetti trafen in ihrer Karriere erst ein Mal aufeinander. 2022 duellierten sich die beiden in Sofia. Der Italiener gewann damals in zwei Sätzen (7:6, 6:1). Musetti ist auch in diesem Vergleich leicht favorisiert. Im Jahr 2024 gewann der 22-Jährige 41 von 66 Begegnungen. Ein Titel blieb ihm in diesem Kalenderjahr jedoch verwehrt.

Herzlich willkommen zum Erstrunden-Match bei den Rolex Paris Masters zwischen Jan-Lennard Struff und Lorenzo Musetti.