Sebastian Korda steht nach einem harten Kampf im Finale von Antwerpen. Es war über die gesamte Spielzeit ein ausgeglichenes Spiel, das genauso für Dominic Thiem hätte ausgehen können. Der Österreicher muss sich vorwerfen lassen, den Beginn des zweiten Satzes verschlafen zu haben. Sonst wäre hier vielleicht ein Sieg in zwei Sätzen möglich gewesen. So muss Thiem weiter auf sein erstes Finale nach seinem Comeback warten. Korda trifft morgen im Endspiel entweder auf Richard Gasquet oder auf Felix Auger-Aliassime.

Korda kann das Mini-Break halten und sich bei 6:3 drei Matchbälle besorgen. Der zweite Matchball ist es dann. Thiem hat den Ballwechsel eigentlich unter Kontrolle, spielt dann aber am Ende einen ganz seltsamen Volley mit der Vorhand, der nicht nur viel zu hoch vom Schläger abtropft, sondern auch noch im Seitenaus landet.

Mit Mini-Break Führung für Sebastian Korda geht es zum Seitenwechsel. Momentan kann hier alles passieren. Richtig sattelfest wirken beide Spieler nicht in ihren Schlägen. Es ist mehr das Hoffen auf den Fehler des anderen. 4:2 Korda.

Korda lässt bei 30:30 den Big Point liegen. Eine Vorhand von Thiem wird von der Netzkante ausgebremst. Korda kann sich in aller Ruhe hinstellen und sich die Ecke aussuchen, aber er legt die Vorhand ins Seitenaus. Danach zaubert Thiem eine Rückhand die Linie runter und wir sehen den zweiten Tie Break in diesem Match.

Sensationeller Return von Sebastian Korda. Mit der eingesprungenen Rückhand legt er den Ball direkt in die Longline-Ecke von Thiem. 0:30. Es wird gefährlich.

Dominic Thiem klopft sich auf den Oberschenkel. Langsam scheint sich Müdigkeit beim Österreicher breit zu machen. 2,5 Stunden beharken sich die beiden jetzt schon. Korda ist aber schon mal im Tie Break. Zu 30 bringt er sein Aufschlagspiel durch und stellt auf 6:5.

Warum nicht eben so, wird sich Dominic Thiem fragen. Zu null bringt der Österreicher sein Service-Game nach Hause und gleicht zum 5:5 aus.

Stark gespielt von Korda. Mit dem Aufschlag treibt er Thiem weit aus dem Feld. Danach setzt er den Return des Österreichers butterweich mit einem Vorhand-Volley kurz hinters Netz. Ein Ass später führt der US-Amerikaner plötzlich wieder. 5:4.

Ein Break reicht hier doch nicht, um den Sieg zu holen. Thiem kann das Break nicht bestätigen und gibt sein Service zu 30 wieder ab. Der Österreicher lässt sich von Korda weit hinter die Grundlinie drängen und bekommt am Ende die Vorhand nicht mehr übers Netz. Alles wieder offen in diesem Entscheidungssatz.

Und so kanns gehen. Einen Moment die Konzentration verloren und schon ist das Aufschlagspiel weg. Bei 15:30 unterläuft Sebastian Korda ein Doppelfehler und anschließend verlängert die Netzkante seinen Vorhandschlag hinter die Grundlinie. Jetzt hat Thiem alle Trümpfe in der Hand. 4:4 für den Österreicher.

Jetzt macht auch Sebastian Korda ein paar leichte Fehler. Die Vorhand gerät ein ums andere Mal zu lang, sodass Dominic Thiem erneut ausgleichen kann. 3:3 im dritten Satz.

Es geht im Eiltempo durch diesen dritten Satz. Es gibt kaum noch längere Ballwechsel, viel wird über den Aufschlag geregelt, der bei beiden Spielern sehr gut funktioniert. Korda geht wieder in Führung. 3:2 für den US-Amerikaner.

Schnelle Aufschlagspiele in diesem dritten Satz. Thiem gleicht erneut souverän aus und es sieht danach aus, dass derjenige, der das erste Break kassiert, dieses Match auch verlieren wird.

Apropos Aufschlag. Der funktioniert auch bei Sebastian Korda immer besser. Zwei Asse, ein Service-Winner. Für Dominic Thiem gibt es derzeit bei Aufschlag des US-Amerikaners nicht viel zu holen. Korda bleibt vorne und erhöht auf 2:1.

Das wird ihm gut tun. Souverän schafft Dominic Thiem den Ausgleich. Wenn aus dem Spiel heraus nicht viel geht, muss der Aufschlag funktionieren. Und das tut er in dieser Phase beim Österreicher.

Dominic Thiem kommt momentan nicht mehr richtig in die Ballwechsel rein. Sebastian Korda kann sein Spiel in aller Ruhe durchziehen. Irgendwann kommt der Fehler des Österreichers. Zu 15 bringt Korda sein Service durch und führt im dritten Satz mit 1:0.

Der Satz endet so wie er begonnen hat. Mit drei Breakbällen für Sebastian Korda. Und er nutzt direkt den ersten. Einem schwachen Aufschlag von Dominic Thiem kontert er mit einer krachenden Vorhand die Linie runter. Mit 6:3 geht der Satz an den US-Amerikaner, der hier ganz klar Oberwasser hat.

Es läuft alles auf einen entscheidenden dritten Satz hinaus. Korda lässt bei eigenem Aufschlag gar nichts mehr anbrennen und ist jetzt auch der bessere, weil stabilere Spieler. 3:5 aus der Sicht von Thiem, der jetzt gegen den Satzverlust serviert.

Thiem bleibt dran, muss sich aber nach wie vor stark strecken, um seine Punkte zu machen. Vor allem die Rückhand von Sebastian Korda ist in diesem zweiten Satz viel stabiler geworden. Mit der bringt er nun den Österreicher immer wieder in Bedrängnis. Auch in diesem Service-Game holte er mit der Cross-Variante zwei Punkte.

Korda wackelt, aber er fällt nicht. Bei 30:30 unterläuft Thiem erneut ein leichter Fehler, danach punktet der US-Amerikaner mit einer starken Cross-Vorhand, die Thiem nicht mehr übers Netz bekommt. 4:2 für Sebastian Korda.

Immerhin verkürzt Thiem problemlos auf 2:3. Aber er läuft jetzt dem Break hinterher und sollte es besser vermeiden, hier in den dritten Satz zu gehen. Denn das Spiel in der Runde zuvor gegen Hubert Hurkacz, was ungefähr drei Stunden dauerte, hat schon viel Kraft gekostet.

Diesmal kann Korda das Break bestätigen. Bei Dominic Thiem haben sich in dieser Phase einige vermeidbare Fehler eingeschlichen. Das Spiel geht dem Österreicher nicht mehr so leicht von der Hand wie noch im ersten Satz.

Es ist nicht zu glauben. Erneut gibt es Breakbälle für dem Rückschläger. Dominic Thiem sieht sich wieder einem 0:40 gegenüber und wieder nutzt Korda direkt den ersten. Fast die gleiche Situation wie beim ersten Break. Korda attackiert mit einem langen Ball die Rückhandseite von Thiem und der bekommt den Ball nicht mehr übers Netz.

Was ist denn jetzt hier los? Postwendend bekommt auch Thiem seine Breakchancen, zwar nur zwei, aber das reicht zum Re-Break. Eine Rückhand von Korda bleibt im Netz hängen. Danach fliegt zum ersten Mal beim frustrierten US-Amerikaner der Schläger. Alles wieder in der Reihe. 1:1.

Im ersten Satz gab es keine einzige Breakchance, jetzt gleich drei auf einmal und Sebastian Korda nutzt direkt die erste. Er schickt Thiem in die Rückhandecke, der muss für den folgenden Schlag tief runter und kriegt die Kugel nicht mehr übers Netz gebracht. Zu null verliert der Österreicher sein Aufschlagspiel. Kein guter Start in den zweiten Satz.

Das ist bitter für Sebastian Korda. Der US-Amerikaner ist mit Mini-Break vorne und gibt dann seine beiden Aufschläge mit leichten Vorhandfehlern ab. Plötzlich führt Thiem mit dem Mini-Break und das lässt sich der Österreicher nicht mehr nehmen. Erneut landet eine Vorhand von Korda im Netz, der seine Wu danach erstmal rauslassen muss. Thiem holt sich sich den Tie Break mit 7:4.

Das Spiel wird intensiver, die Ballwechsel länger. Es geht von links nach recht und wieder zurück. Als erster zieht Thiem mit der Vorhand das Tempo an, aber Korda geht gut mit, drängt Thiem in die Rückhandecke und der kommt beim folgenden Schlag aus der Balance, sodass seine Rückhand-Longline im Netz landet. Alles in der Reihe. 3:2 für Korda.

Brenzlige Situation für Thiem, der sich aber über den Aufschlag befreien kann und zum 6:6 ausgleicht. Es geht in den Tie Break.

Korda bleibt am Drücker und setzt eine Vorhand mit Topspin direkt in Thiems Vorhandecke. Der Österreicher muss über Einstand gehen.

Klasse Grundlinienduell beider Spieler, diesmal kurioserweise über die Rückhand. Erst ist Korda am Drücker, dann wechselt das Momentum zum Österreicher, ehe Korda unvermittelt einen super Stopp mit der Vorhand aus dem Ärmel schüttelt. Der Ball landet kurz cross hinter dem Netz. Da kommt auch der schnelle Thiem nicht mehr hin. 0:15.

Nicht zu null, aber dennoch deutlich, bringt auch Korda sein Aufschlagspiel durch. Thiem schenkt ihm durch leichte Fehler den ein oder anderen Punkt, den Rest regelt der US-Amerikaner über den Aufschlag. Ein Ass sorgt für das 6:5.

Ja da schau her. Es geht ja auch mal ohne 30:30. Zu null bringt Thiem sein Service nach Hause und gleicht zum 5:5 aus.

Wie sollte es anders sein, Korda muss über 30:30 gehen und wieder gibt es keinen Breakball. Ein Service-Winner und ein Ass bringen Korda die 5:4-Führung. Also nervenstark sind hier beide Spieler bei ihren Aufschlagspielen. Was macht jetzt Thiem, der nun gegen den Satzverlust serviert?

Thiem muss über 30:30 gehen, profitiert dann aber von einem leichten Returnfehler des US-Amerikaners. Ein Ass später steht es 4:4 und es geht in die Crunch Time.

Was für ein Strahl und was für ein wichtiger Punkt für den Österreicher. Bei 0:15 ist Korda klar am Drücker, drängt Thiem in die Rückhandecke und der kontert mit einer Rückhand, longline gespielt, direkt ins Eck. Wow!

Wieder erläuft Thiem einen eigentlich guten Stopp von Korda und legt ihn mit der Rückhand cross am US-Amerikaner vorbei. Erneut heißt es 30:30, aber auch Korda ist ein guter Aufschläger. Ein Ass und und ein gutes Service später bleibt alles beim Alten. Korda marschiert vorne weg und führt mit 4:3.

Aber auf seinen Aufschlag kann sich der Österreicher nach wie vor verlassen. Ein Ass und ein Service-Winner und es steht 3:3.

Zum ersten Mal geht es über Einstand. Korda hat gemerkt, dass es durchaus erfolgversprechend ist, immer mal am Netz aufzutauchen. als sich gegen Thiem auf lange Grundlinienrallyes einzulassen.

Korda muss wesentlich mehr für seine Punkte arbeiten. Wieder geht sein Aufschlagspiel über 30:30 und wieder kann er sich aus dieser brenzligen Situation ohne Breakball befreien. Mit Serve and Volley überrumpelt er Thiem. Den zu kurzen Return verwertet Korda mit einem Vorhandvolley nach außen zum 3:2.

Bei Thiem funktioniert in dieser frühen Phase vor allem der Aufschlag. In diesem Service-Game bringt er ihm vier einfache Punkte. Oft mit der Cross-Variante, sowohl hart als auch mit Slice gespielt. Da hat Korda noch kein Mittel gegen gefunden. Der Österreicher gleicht locker zum 2:2 aus.

Auch Korda versucht es immer wieder über die Rückhand von Thiem. Die läuft aber wesentlich stabiler als beim US-Amerikaner und so muss sich Korda etwas anderes überlegen. Ein eigentlich guter Stopp wird von Thiem stark erlaufen und kurz cross auf die andere Seite gespielt. Der anschließende Vorhandball von Korda landet im Aus. Es geht wieder über 30:30 und wieder schenkt Thiem mit zwei leichten Fehlern seinem Gegenüber das Spiel.

Dominic Thiem bringt sein Aufschlag ebenfalls nach Hause. Nun muss sich Korda gegen die harten Grundschläge von Thiem verteidigen. Der Österreicher ist bemüht, sein Spiel über die Rückhand des Amerikaners aufzuziehen und das gelingt ihm auch ganz gut. Zu 30 gleicht Thiem zum 1:1 aus.

Korda macht mächtig Druck mit seiner Vorhand und schickt Thiem rechts und links über den Platz. Der profitiert aber davon, dass die Rückhand von Korda noch nicht am Spiel teilnehmen will und zweimal im Netz landet. Bei 30:30 patzt dann Thiem zweimal mit der Vorhand und so geht Korda mit 1:0 in Führung.

Rein in die Partie. Sebastian Korda eröffnet das Match mit Aufschlag.

Beide Spieler haben den Court betreten. Die Einschlagphase läuft. In wenigen Augenblicken geht es dann auch los!

Thiem, der sich mit diesem Halbfinaleinzug weiter den Top 100 der Welt nähern wird, hat noch nie gegen Korda, der momentan auf Position 36 der Welt geführt wird, gespielt. Die jüngsten Ergebnisse des US-Amerikaners sollten ebenfalls dazu beitragen, dass der Österreicher heute hoch konzentriert zu Werke gehen wird.

Wie Dominic Thiem war auch Sebastian Korda in der letzten Woche im spanischen Gijon aktiv. Für den Sohn des ehemaligen Weltklassespielers Petr Korda ging es dort bis ins Finale, wo er Andrey Rublev unterlag. In Antwerpen konnte der US-Amerikaner dann seine gute Form bestätigen. Im Viertelfinale fertige er Yoshihito Nishioka in unter einer Stunde mit 6:0 und 6:2 ab. Der Japaner hatte vor wenigen Wochen das Turnier in Seoul gewonnen und befand sich ebenfalls in einer starken Form.

Gegen Sebastian Korda hat der Österreicher jetzt die Chance, zum ersten Mal seit knapp zwei Jahren wieder ein Finale zu erreichen. Im November 2020 stand er das letzte Mal in einem Endspiel auf der Tour. Damals bei den ATP Finals.

So steht Thiem in dieser Saison in seinem zweiten ATP-Halbfinale nacheinander. Bereits in der letzten Woche stand er im Halbfinale von Gijon, wo er Andrey Rublev unterlag. Im Juli stand Thiem auch schon mal in einem Halbfinale. In Gstaad verabschiedete er sich aber sang- und klanglos gegen Matteo Berrettini.

Dominic Thiem scheint langsam aber sicher zu alter Stärke zurückzufinden. Nach einer starken kämpferischen Leitung rang der Niederösterreicher im Viertelfinale Hubert Hurkacz nieder und wehrte dabei drei Matchbälle des Polen ab.

...zum ersten Halbfinale in Antwerpen. Dominic Thiem trifft auf den US-Amerikaner Sebastian Korda. Los geht es gegen 15:30 Uhr.