Fazit:
Jetzt ist Schluss, Lugano und YB verabschieden sich mit einem torlosen Unentschieden der schlechteren Art in die Winterpause. Vor allem die Berner dürfen sich über die Punkteteilung nicht beschweren, denn sie strahlten über 90 Minuten trotz leicht höherer Spielanteile erschreckend wenig Torgefahr aus. Die Hausherren setzten immer wieder Nadelstiche und verbuchten eine Riesenchance durch Filip Holender, der Ungar jagte das Leder allerdings aus fünf Metern über den Querbalken. Lugano wird mit dem Remis gegen den Spitzenreiter leben können, die Tessiner überwintern im sicheren Tabellenmittelfeld. YB krönt sich zum Wintermeister, da Basel gleichzeitig in Luzern patzt.

Guillaume Hoarau hofft auf einen letzten Eckball. In der Tat war Miroslav Čovilo wohl als letztes dran, doch der Unparteiische gibt Abstoß.

Frederik Sørensen schubst Carlinhos in die Bande. Der Brasilianer muss am Seitenrand behandelt werden, Lugano befindet sich zu zehnt.

Die Berner reklamieren ein Handspiel im Sechzehner. Lionel Tschudi steht jedoch in nächster Nähe und zeigt nicht auf den Punkt.

Die dreiminütige Nachspielzeit ist angebrochen. YB wirft noch einmal alles nach vorne, beißt sich aber weiterhin die Zähne aus.

Die Gäste dürfen noch einmal zum Eckball antreten, doch Filip Holender bereinigt die Gefahr schon am ersten Pfosten.

So wird das nichts! Bei einem Steckpass von Roger Assalé geht einfach alles schief, weder die Laufwege noch das Zuspiel an sich sind stimmig.

Auf der rechten Außenbahn darf die Jacobacci-Elf zum Freistoß antreten. Die Hereingabe von Olivier Custodio sorgt für Chaos im Berner Sechzehner, Mijat Marić wird aber gerade noch am Abschluss gehindert.

Auch Lugano hofft noch auf den Lucky Punch. Gerade gelingt es den Tessinern wieder ganz gut, das Geschehen weit vom eigenen Kasten entfernt zu halten.

Nach einem Foul von Numa Lavanchy darf YB in der gegnerischen Hälfte zum Freistoß antreten. Frederik Sørensen lauert im Sechzehner auf den Kopfball, die Hereingabe landet aber nicht mal in der Nähe.

Das kommt überraschend! Marvin Spielmann war zwar ein Kandidat für eine Auswechslung. Dass mit Frederik Sørensen allerdings ein Innenverteidiger das Feld betritt und Jean-Pierre Nsame heute keine Minuten mehr erhält, war jedoch nicht zu erwarten.

In höchster Not muss Linus Obexer auf dem linken Flügel gegen Nicolas Ngamaleu zur Ecke klären. Vor der Ausführung werden die Gäste noch ihren letzten Wechsel vornehmen.

Gelbe Karte für Christopher Pereira (BSC Young Boys)
Für einen taktischen Zupfer gegen Carlinhos holt sich der Luxemburger den gelben Karton ab.

Eine Ecke von links pflückt Noam Baumann sicher aus der Luft. Die Hintermannschaft der Tessiner hat derzeit alles im Griff.

YB hat seit dem Seitenwechsel die höheren Spielanteile, doch die gefährlicheren Szenen gehen auch im zweiten Durchgang auf das Konto der Hausherren.

Filip Holender hat das 1:0 auf dem Fuß, vergibt jedoch kläglich! Eine Hereingabe von rechts wird von Mit- und Gegenspielern per Kopf zum am linken Pfosten lauernden Ungarn weitergeleitet, der es tatsächlich schafft, die Kugel aus kurzer Distanz über den Kasten zu dreschen!

Der unauffällige Felix Mambimbi macht Platz für Roger Assalé. Ein Wechsel bleibt Gerardo Seoane noch.

Basel liegt in Luzern noch immer in Rückstand, mittlerweile mit 1:2. Doch momentan scheint es nicht so, als ob YB den möglichen Patzer des Meisterschaftsrivalen nutzen könnte.

Das Spiel gestaltet sich weiterhin zerfahren. Nun darf Marvin Spielmann an der linken Torauslinie zum Freistoß antreten, die Hausherren behalten aber die Lufthoheit.

Da ist plötzlich die Chance für Lugano! Eine Custodio-Flanke aus dem rechten Halbfeld kann Bálint Vécsei am zweiten Pfosten um ein Haar per Kopf verlängern, doch der Ungar wird noch entscheidend gestört und fordert Penalty! Lionel Tschudi scheint zu zögern, gibt den Strafstoß letztlich aber nicht.

Der eingewechselte Nicolas Ngamaleu kann sich auf rechts durchsetzen und spielt flach in die Mitte zu Felix Mambimbi. Der 18-jährige Fribourger lässt sich das Leder aber zu leicht abluchsen.

Einen YB-Angriff könnte Mijat Marić eigentlich leicht klären, doch der Innenverteidiger tritt am Ball vorbei. Guillaume Hoarau kommt im Rückraum zum Abschluss, schlenzt die Kugel aus der Drehung jedoch über den Kasten.

Gerardo Seoane vollzieht den ersten Wechsel und löst die Doppel-Sechs auf. Nicolas Ngamaleu soll nun für neuen Schwung sorgen.

David von Ballmoos hat den Ball schon längst aufgenommen, doch Olivier Custodio setzt noch einmal nach und fährt dem Keeper in die Parade. Der frühere Luzerner bewirbt sich kräftig um eine Gelbe Karte.

Gelbe Karte für Linus Obexer (FC Lugano)
Für ein taktisches Vergehen an Marvin Spielmann holt sich der gebürtige Berner den gelben Karton ab.

Kaum befindet sich Olivier Custodio mal im letzten Drittel, weiß er sich gegen Jordan Lotomba nur noch mit einem schmerzhaften Tritt zu helfen. Für den geschädigten Linksverteidiger geht es nach einer kurzen Unterbrechung weiter.

Immerhin hat das Team von Gerardo Seoane momentan deutlich mehr Ballbesitz. Lugano schafft es kaum mehr über die Mittellinie.

Der nächste lange Ball landet direkt im Toraus. Saidy Janko schaut entnervt hinterher.

Doch den Bernern fehlt es ganz klar an Durchschlagskraft. Mit Roger Assalé und Jean-Pierre Nsame hat Gerardo Seoane noch hochkarätige Alternativen auf der Bank. Lange werden die beiden wohl nicht mehr zusehen müssen.

Olivier Custodio ist mit einem Freistoßpfiff gegen sich überhaupt nicht einverstanden. YB kann das Geschehen durch den Standard von der Mittellinie wieder komplett in die gegnerische Hälfte verschieben.

Jetzt schickt der frühere Thuner den außen mitgelaufenen Jordan Lotomba Richtung Torauslinie. Der aufgerückte Linksverteidiger versucht es mit einem frechen Abschluss in das kurze Eck, doch Noam Baumann ist zur Stelle und lenkt die Kugel zur Seite.

YB erwischt den mutigeren Start. Eine Spielmann-Hereingabe von links kann Ákos Kecskés aber problemlos klären.

Mit Anstoß für die Gäste geht es weiter! Wechsel gibt es zur Pause nicht zu verzeichnen.

Halbzeitfazit:
Zwischen Lugano und YB steht es nach einer schwachen ersten Halbzeit noch torlos. Die Berner erwischten den engagierten Start, ließen sich im Laufe des ersten Durchgangs aber den Schneid abkaufen. Die Hausherren verbuchten ein paar Vorstöße über Carlinhos und Numa Lavanchy, die ganz großen Chancen blieben auf beiden Seiten aber noch aus. Für die zweite Hälfte herrscht großes Steigerungspotenzial!

Kurios: Nach dem Halbzeitpfiff kommt es zwischen Miroslav Čovilo und Filip Holender zu einer Auseinandersetzung. Die Mitspieler und der Unparteiische müssen schlichten. Maurizio Jacobacci schaut sich das Ganze ungläubig von außen an.

Nach einer Hereingabe von rechts kommt Guillaume Hoarau am Elfmeterpunkt zum Kopfball. Der Aufschrei bleibt jedoch aus, denn die Kugel segelt weit am langen Eck vorbei.

Gelbe Karte für Esteban Petignat (BSC Young Boys)
Jetzt ist es soweit! Esteban Petignat wird für ein Foul an Bálint Vécsei verwarnt. Dabei waren in den vorherigen 43 Minuten schon grobere Vergehen dabei.

Da ist der nächste Vorstoß der Hausherren! Einen hohen Ball in die Spitze leitet Carlinhos mit dem Kopf für Numa Lavanchy weiter. Der wendige Außenspieler taucht diesmal auf links auf, jagt seinen Volleyschuss aber in das Außennetz.

Wann wird Lionel Tschudi zum ersten Mal in die Tasche greifen? Nun tritt Cédric Zesiger von der Seite in die Rippen von Olivier Custodio.

Lugano versucht es wenigstens. Über links kombinieren sich die Tessiner bis an die Strafraumkante, der entscheidende Pass von Carlinhos landet aber vor den Füßen eines Verteidigers.

Die Doppelbelastung dürfte eigentlich nicht als Ausrede für die bisher gezeigte Leistung beider Teams dienen, schließlich stehen heute im Vergleich zum Donnerstag insgesamt 13 neue Akteure auf dem Platz.

Die Präzision nimmt immer weiter ab. Gerade spielt Eloge Yao die Kugel einfach mal flach und uninspiriert in die gegnerische Abwehrreihe.

Jordan Lotomba macht es seinem Gegenspieler gleich und visiert mit seiner Flanke ebenfalls die Eckfahne an. Saidy Janko kommt nicht mehr heran.

Eine Flanke aus dem linken Halbfeld gerät länger und länger. Numa Lavanchy nimmt die Kugel am zweiten Pfosten direkt, drischt sie aber Richtung gegenüberliegende Eckfahne.

Immer wieder muss der Unparteiische nun seine Pfeife betätigen. Gerade begeht Guillaume Hoarau ein Stürmerfoul.

Die erste halbe Stunde ist gespielt. Lugano verbucht mittlerweile die höheren Spielanteile und die gefährlicheren Annäherungen.

Der fällige Freistoß ist eine Angelegenheit für Olivier Custodio. Der ehemalige Luzerner schlenzt die Kugel aus halblinker Position und gut 20 Metern aber in das Außennetz.

So auch Esteban Petignat, der Bálint Vécsei unsanft zu Fall bringt. Die Gangart wird härter.

Custodio lässt Christopher Pereira über die Klinge springen, kommt aber gerade noch ohne gelben Karton davon.

Wieder nimmt Carlinhos Tempo auf. Diesmal nimmt der den links mitgelaufenen Filip Holender mit, der David von Ballmoos mit seinem Schlenzer aus spitzem Winkel aber nicht vor Probleme stellt.

Olivier Custodio schickt Numa Lavanchy in den leeren Raum, Jordan Lotomba kann jedoch gerade noch klären.

YB hat sich in den letzten Minuten den Schneid abkaufen lassen und muss nun mit ansehen, wie Lugano das Geschehen zum ersten Mal komplett in die gegnerische Hälfte verschiebt.

Da ist plötzlich die erste klare Chance der Partie! Carlinhos schnappt sich das Leder an der Mittellinie, läuft allein auf den Kasten zu und setzt seinen Flachschuss aus gut 20 Metern nur knapp am linken Pfosten vorbei ins Außennetz!

Ein langer Ball in den Strafraum findet nun mal den startenden Numa Lavanchy. Der frühere GC-Flügel kann das Leder aber nicht kontrollieren.

Eine Viertelstunde ist gespielt. Torraumszenen sind noch Mangelware, doch die Berner suchen im Gegensatz zu den Luganesi immerhin den Weg nach vorne.

Im Parallelspiel liegt Luzern bereits mit 1:0 gegen Basel in Front. YB befindet sich also auch ohne eigenes Zutun auf Wintermeisterkurs.

Immer wieder Fassnacht. Gerade kann Marvin Spielmann ein Hackenzuspiel des gebürtigen Zürchers aber nicht kontrollieren.

Die Berner werden stärker. Vor allem Fassnacht verbucht viele Aktionen, weicht immer wieder auf die Flügel aus und ist auch im Zentrum präsent.

Das ist mal eine schöne Kombination der Gäste! Christian Fassnacht lässt sich bei seinem Abschluss von der linken Strafraumkante aber zu viel Zeit und bleibt hängen.

Der Linksverteidiger kann nach einer kurzen Pause wieder mitwirken und ist sofort hinten gefordert.

Die Partie ist unterbrochen, da Linus Obexer nach einem Zweikampf mit Saidy Janko nahe der Seitenlinie behandelt werden muss.

YB kontert. Christian Fassnacht nimmt rechts Felix Mambimbi mit, dessen Hereingabe von der Torauslinie jedoch abgefangen wird.

Der Rasen befindet sich allerdings in einem formidablen Zustand. Lugano lässt die Kugel von Beginn an gut durch die eigenen Reihen laufen.

Lionel Tschudi aus Neuenburg pfeift die Begegnung an! In der Sonnenstube der Schweiz ist es heute diesig und kalt.

Auch Maurizio Jacobacci setzt auf verändertes Personal: Keeper Noam Baumann, Ákos Kecskés, Mijat Marić, Numa Lavanchy, Miroslav Čovilo, Bálint Vécsei und Carlinhos ersetzen David Da Costa, Fabio Daprelà, Fulvio Sulmoni, Sandi Lovrič, Stefano Guidotti, Marco Aratore und Nicola Dalmonte.

Im Vergleich zur Punkteteilung in Glasgow würfelt Gerardo Seoane seine Mannschaft kräftig durch. Cédric Zesiger, Esteban Petignat, Jordan Lotomba, Felix Mambimbi, Marvin Spielmann und Guillaume Hoarau sind für Frederik Sørensen, Ulisses Garcia, Michel Aebischer, Nicolas Ngamaleu, Roger Assalé und Jean-Pierre Nsame neu dabei. Zudem nimmt der 17-Jährige Samuel Kasongo erstmals auf der Bank Platz.

Auch in der Liga läuft es beim amtierenden Meister derzeit eher wechselhaft. Dem 0:3 im Spitzenspiel beim FC Basel ließ der BSC zuletzt einen recht mauen 1:0-Heimsieg gegen Luzern folgen.

Anders als YB waren die Luganesi zuvor bereits ausgeschieden. Die Berner mussten diese bittere Pille erst am Donnerstag schlucken und könnten sich daher heute animisch im Nachteil befinden. Durch das 1:1 bei den Rangers musste man den Schotten den Vortritt lassen.

Auch in der Europa League blieben die Bianconeri unter der Woche zumindest ohne Niederlage. Über die Art und Weise des 1:1-Unentschiedens bei Dinamo Kiev wird man sich aber trotzdem ärgern, schließlich kassierte man erst mit der letzten Aktion des Spiels den Ausgleich. Marco Aratore hatte Lugano zuvor glücklich in Führung gebracht.

Beim FC Lugano ist seit dem Trainerwechsel von Fabio Celestini zu Maurizio Jacobacci ein positiver Trend zu verzeichnen. In der Super League sind die Tessiner momentan seit drei Partien ungeschlagen, einem 3:0 in Thun und einem 1:0-Heimerfolg gegen Servette folgte zuletzt ein unglückliches 1:1 bei Xamax.