Fazit:
Rapid gewinnt auch das 4. Pflichtspiel dieser Saison! Und das kam doch überraschend, zumindest waren es wohl die Hausherren heute, die als Favorit gegolten hatten. Doch davon war, mit Ausnahme einiger Phasen in Hälfte zwei wenig zu sehen. Umso wichtiger, dass just in so einer Drangperiode der entscheidende Treffer für Rapid gelang. Alles in allem ein verdienter Sieg und ein Top-Ausgangslage fürs Rückspiel.

Es sieht gut aus für die Wiener, hier heute mit einem Auswärtssieg aus der Türkei heimreisen zu können. Das wird die 33.000 Besucher, die offiziell live beiwohnen, großteils eher weniger freuen.

Nwakaeme steigt an der Stange hoch, trifft die Eckball-Hereingabe per Kopf, doch Hedl macht das kurze Eck gerade noch zu.

Philippe Raux-Yao spitzelt einen Lochpass gerade noch weg, der Franzose überzeugt defensiv so gut wie jedes Spiel.

Sangare verliert zum wiederholten Mal den Ball im Aufbau, ein Pass genügt und Trezeguet steht schon im Sechzehner der Rapidler, sein Versuch geht knapp am langen Eck vorbei. Der Ägypter spielt stark, er hätte wohl von Beginn an ran müssen.

Schaub beinahe mit dem 2:0, er scheitert aus wenigen Metern am Schlussmann, ein Stürmer seiner Klasse kann so eine Chance schon mal verwerten.

Trezeguet mit einer Kunsteinlage, er dribbelt und gaberlt sich den Ball auf, nimmt diesen Volley, doch Hedl lenkt die Kugel über die Querlatte.

Nach einem Ballverlust kommen die Hausherren fast umgehend zum Ausgleich, doch der Abschluss war zu linear, Hedl kann parieren. Andererseits vergab Burgstaller soeben nur haarscharf, sein Schuss geht knapp am Kreuzeck vorbei.

Tooor für Rapid Wien, 0:1 durch Lukas Grgic
Rapid erzielt just in der besten Phase der Hausherren das wichtige Führungstor! Ausgangspunkt ist eine Eckballhereingabe, die an allen geplanten Empfängern vorbei geht, doch Burgstaller lauert am Ende des Geschehens und zieht von der rechten Strafraumhälfte aus aufs lange Eck ab, Grgic beweist dabei enorme Reflexe, denn er verlängert den Schuss mit seinem Kopf noch selbst ins Tor.

Rapid hat nun schon seit mehreren Minuten eine Drangphase der Türken zu überstehen, das gelang bisher auch sehr gut, auch weil man Trabzon nicht zum Abschluss kommen lässt. So auch bei der nunmehrigen Freistoßsituation, die wieder nicht aufs Tor der Wiener kommt.

Die Türken haben inzwischen das Heft in der Hand, was sich auch im Ballbesitz zeigt, der inzwischen bei rund 60:40 zugunsten der Hausherren liegt. Rapid verteidigt bisher aber aufmerksam.

Sangare hat ein Auge für Auer, der links im Strafraum frei steht, die hohe Seitenverlagerung kommt für Auer aber etwas zu unpräzise, er kann sich den Ball nicht stoppen.

Auf der Gegenseite hat Hedl keinerlei Probleme mit einem Versuch der Türken, alles eher halbe Sachen, von richtigen Top-Chancen sind wir in Abschnitt zwei bislang weit weg.

Nächster Abschlussversuch, diesmal ist es Jansson, doch sein Schuss geht deutlich übers Tor.

Trabzon mit der ersten Ecke in Abschnitt zwei, die Aktion fällt aber unter die Rubrik "Randnotiz".

Gelbe Karte für Eren Elmalı (Trabzonspor)
Erste Verwarnung im Spiel, zum Leidwesen von Eren Elmalı, der sich furchtbar aufregt, offenbar der Meinung ist, selbst gefoult worden zu sein.

Auf geht's in Abschnitt zwei!

Pausen-Fazit:
Torlos geht es in die Pause, doch Rapid kann sehr zufrieden sein. Offensiv kann man immer mal wieder gute Akzente setzen, während man defensiv sicher steht. Auch der Gesamteindruck ist jener, dass Rapid nach 45 Minuten die bessere Mannschaft war. Einziges Manko ist der etwas schleißige Umgang bei teils vielversprechenden Aktionen. Das fehlt der letzte Biss.

1 Minute gibt es noch, Rapid hat einen Eckball, der auf Umwegen mehrmals zu Rapid kam, doch aufs Tor bringen die Wiener die Kugel nicht mehr. Das war's fürs Erste.

Immer wieder Višća, der bislang der auffälligste im Team der Türken ist. Gleichzeitig agiert Rapids Defensive aber sehr gut, was sich daran zeigt, dass Trabzon zumeist aus guten Ansätzen nur Halb-Chancen, wenn überhaupt, kreieren kann.

Jansson kommt am Strafraum zum Schuss, die Vorbereitung von Seidl kam gut, die Position des Stürmers ist schwierig, dennoch hätte man aus der Gelegenheit mehr machen können; so kann der türkische Schlussmann ohne Glanztat entschärfen.

Hedl kann einen direkten Freistoß von Trabzonspor sicher halten.

Nächste Riesenchance für Rapid, diesmal ausgeführt durch Burgstaller, der an der linken Kante des Fünferraums eine Auer-Flanke aus der Drehung heraus zum Abschluss bringt, er verfehlt sein Ziel jedoch aus kürzester Distanz. Burgstallers Position war aber auch denkbar ungünstig.

Auer wagt den Distanzschuss, aber der Ball verzieht völlig.

Stefano Denswil kommt zwischen Fünferraum und Elferpunkt nach einer Ecke zum Kopfball, aber er trifft ihn nicht gut, der Ball steigt hoch und geht deutlich drüber. Mit mehr Präzision kann man so eine Chance auch verwerten.

Beljo hat das 1:0 am Fuß, aber es sieht aus, als wäre ihm der Ball just, als er diesen nur mehr am Keeper vorbeizirkeln hätte müssen, nochmals vom Schuh gesprungen.

Aber die wird umgehend von Trabzon per Kopf aus dem Strafraum bugsiert.

Nun haben wir den ersten Ball, der auch aufs Tor geht: Jansson mit einem Distanzschuss, der vom türkischen Keeper übers Tor abgelenkt werden musste. Jetzt gibt's Ecke!

Noch warten wir trotz eines unterhaltsamen Spiels aber immer noch auf den ersten Schuss aufs Tor.

Wieder mal Drăguş am Ball, er kommt im 1-gegen-1 nicht vorbei, Višća übernimmt, flankt die Kugel aber an Freund und Feind vorbei. Die letzten Minuten gehörten nun wieder eher den Hausherren.

Überzahlsituation der Wiener, die kommen aber nicht an der letzten Abwehrreihe vorbei, Seidl hätte eine gute Schussposition und wagt den Abschluss dann auch von außerhalb des Sechzehners, aber ein türkischer Verteidiger kann die Kugel abblocken.

Rapid muss defensiv aufpassen, die Türken sind technisch stark, wie diese soeben am linken Strafraumrand unter Beweis stellten, die Aktion endete aber glücklicherweise harmlos.

Eine hohe, weite Hereingabe von Sangare zur 2. Stange kann vom türkischen Keeper mühelos heruntergepflückt werden, ehe das Zuspiel den Zielspieler erreicht.

Rapid macht hier gut Druck, Trabzon kommt kaum raus aus der eigenen Hälfte und wirkt auch insgesamt bislang agiler.

Die erste Eckball-Gelegenheit der Wiener bringt nichts ein, glücklicherweise galt das aber auch für den daraus resultierenden Konter der Türken.

Erste gute Chance für Rapid, Burgstaller zieht vom Strafraumhalbkreis aus ab, versucht den Ball in die rechte Ecke zu drehen, aber die Kugel geht gut einen Meter neben das Tor.

Denis Drăguş mit dem ersten Kopfballversuch aufs Tor aus rund elf Metern, aber der Ball geht deutlich an der 2. Torstange vorbei.

Der Ball rollt, Rapid startet sogleich einen ersten Angriffsversuch, wird aber an der Strafraumgrenze gestoppt.

Eines sieht man aber schon jetzt: das Stadion ist bei weitem nicht ausverkauft; sicherlich kein Nachteil, gehören die Trabzon-Fans doch zu den lautstärksten Fans in der Türkei.

Die Mannschaften sind übrigens schon am Feld, es geht jeden Moment los.

Für Rapid, wo unlängst mit Sattlberger ein weiterer Spieler Wien verlassen hat und künftig bei KRC Genk unter Vertrag steht, geht es gegen die Türken aber nicht nur darum, eine gute Ausgangslage für das Retourspiel zu schaffen und damit das Tor in die letzte Quali-Runde aufzustoßen; auch brächte ein Weiterkommen die Gewissheit mit sich, zumindest in der Gruppenphase der Conference League zu stehen. Scheiden die Wiener dagegen aus, geht es in der Play-off-Runde eine Klasse tiefer weiter.

Der Blick auf den Kader des heutigen Gastgebers lässt auch das ein oder andere bekannte Gesicht wiederkennen: allen voran Ex-Rapidler Taxi Fountas, der es jedoch nicht in den Europacup-Kader geschafft hat. Anders Innenverteidiger Stefan Savic, einst bei ManCity, Florenz und Atletico Madrid unter Vertrag, der ebenso wie Batista Mendy (teuerster Spieler im Kader der Türken) und Ugurcan Cakir (Türkeis EM-Goalie Nummer zwei) von Beginn an ran darf; wohingegen der ägyptische Teamstürmer Mahmoud Trezeguet nur auf der Bank Platz nehmen wird.

Anders als in Österreich ist der türkische Meisterschaftsstart noch ausstehend. Die bisher einzigen beiden Pflichtspiele hat Trabzon in der vorangegangenen Europa-League-Qualifikations-Runde gegen MFK Ružomberok bestritten: Dabei ließ der türkische Vierte der letzten Saison nichts anbrennen und fuhr jeweils zwei zu-Null-Siege (2:0, 1:0) ein.

Und so gab es für Trainer Robert Klauß auch nur wenig Gründe, an der Startelf für heute rumzuhantieren. Mit Ausnahme von Oswald anstelle von Bolla, der jedoch rot-gesperrt ist, ist die Elf dieselbe wie am Wochenende gegen Sturm. Die komplette Aufstellung findet ihr wie gewohnt im Spielschema.

Nach einem erfolgreichen Aufstieg gegen Wisla Krakau samt 6:1-Achtungserfolgs im Rückspiel sowie dem jüngst erfolgreichen Meisterschafts-Einstands gegen den amtierenden Meister Sturm (1:0) ist in Wien-Hütteldorf bereits früh in der Saison eine erste kleinere Euphorie-Stimmung zu vernehmen. Die Brust der Grün-Weißen vor dem heutigen Gastspiel am Schwarzen Meer ist daher wenig überraschend breit.