Fazit:
Ein irrsinniges Fußballspiel geht damit nach über 100 gespielten Minuten zu Ende. Der 4:2-Sieg der Gunners geht natürlich allemal in Ordnung, kommt in der Entstehung dann aber doch sehr glücklich daher! Zum Drehbuch: Nachdem die Gunners die erste Halbzeit durchweg dominierten und nach Treffern von Martinelli (20.) und Trossard (45.+1) in Führung gingen, musste man frisch aus den Katakomben kommend den Anschlusstreffer von Justin hinnehmen (47.). Im weiteren Verlauf spielte ausschließlich Arsenal, doch Justin wurde mit seinem Traumtor in der 63. Minute beinahe zum Partycrasher. Arsenal warf in der Folge natürlich alles vorne rein, doch Hermansen verhinderte in letzter Instanz Großchance um Großchance. Matchwinner Trossard war es schließlich, der in der 94. Minute für kollektive Extase sorgte im weiten Rund des Emirates Stadium. Havertz machte schließlich noch den Deckel drauf. Arsenal zieht schließt damit punktgleich auf Manchester City auf, die bei Newcastle wiederum nicht über ein Unentschieden hinauskamen.

Tooor für Arsenal FC, 4:2 durch Kai Havertz
Havertz macht den Deckel drauf, steht dabei allerdings im Abseits, so zumindest zunächst angezeigt Schiedsrichtergespann. Der VAR korrigiert die Szene zugunsten der Gunners im Anschluss. Zum Treffer: Jesus übersieht in der Überzahlsituation die besser positionierten Mitspieler und versucht es selbst. Hermansen kann nur nach vorne klären, wo Justin mit seinem Klärungsversuch Havertz anschießt, von dessen Oberkörper der Ball ins Netz trudelt.

Tooor für Arsenal FC, 3:2 durch Leandro Trossard
Von wegen "nur" eine Ecke. Saka bringt den Eckball weit auf den zweiten Pfosten, wo Trossard sich gut absetzt und den Ball mit links direkt nimmt. Ndidi fälscht den Ball dabei noch entscheidend in den eigenen Kasten ab. Trossard verschwindet in der Jubeltraube.

Saka reißt das Zepter jetzt komplett an sich, jede Aktion geht nun über den englischen Superstar. Nach doppeltem Haken zieht er zur Grundlinie und sucht abermals das Zuspiel in den Rücken der Abwehr. Bis auf einen Eckball springt allerdings nichts bei rum.

Fünf der üppigen sieben Minute Nachspielzeit gilt es für die Foxes noch zu überstehen. Arsenal drückt unnachgiebig.

Die Gunners drücken hier dermaßen auf den Führungstreffer, dass der Leicester-Abwehr fast schwindelig wird. Foxes-Coach Cooper hat ein Einsehen und will mit einem Doppelwechsel erst einmal so etwas wie Ruhe einkehren lassen.

Hermansen outstanding! Die Ecke landet am zweiten Pfosten, wo Calafiori aus kurzer Distanz zum Kopfball kommt aber am überragenden Hermansen scheitert.

Nwaneri wird von Rice in Szene gesetzt, dringt auf rechts in den Sechzehner ein, wird aber schließlich vom starken Kristiansen abgegrätscht. Ecke für Arsenal.

Der jüngste Debütant der Premier-League-Geschichte nimmt sich direkt ein Herz und versucht es aus der zweiten Reihe. Nwaneri scheitert mit seinem Schussversuch allerdings an Hermansen.

Zum ersten Mal überhaupt in der zweiten Halbzeit beruhigt sich das Spiel kurzzeitig. Leicester steht gut gestaffelt in den letzten zwei Reihen und baut einen richtigen Catenaccio auf. Arsenal gehen in dieser Phase die zündenden Ideen ab.

Die Partie geht in die letzten zehn Minuten. Belohnt sich Arsenal hier nochmal für die ständige Druckphase oder gelingt Leicester gar der komplette Lucky Punch?

Erneut stiehlt sich Ndidi auf links frei und sucht die Hereingabe in die Mitte. Raya kann der abgefälschten Flanke von Ndidi nur hinterher gucken und der Ball segelt knapp am rechten Giebel vorbei. Dieser Treffer hätte durchaus zu der wilden Partie gepasst.

Leicester beginnt die ersten Einwürfe zu zelebrieren. Den Tifosi aus Nordlondon schmeckt das natürlich gar nicht und wird entsprechend mit Pfiffen quittiert.

Nach einer Ecke zieht Gabriel ab, erneut steht Hermansen im Mittelpunkt und hält den Schuss fest.

Unfassbar! Hermansen macht auf laissez-faire im Spielaufbau und passt aus kürzester Distanz zu Rice, der direkt Trossard bedient. Der Belgier zieht ab, Hermansen kann seinen beinahe haarsträubenden Fehler aber mit einer Glanztat wieder ausbügeln.

Gelbe Karte für Facundo Buonanotte (Leicester City)
Buonanotte fordert Gelb-Rot für Calafiori und sieht dafür selber die Gelbe Karte.

In der nächste Szene wird Havertz zentral geschickt, zieht in Richtung Tor, wird aber mit einem zartem Bodycheck von Okoli abgekocht. Der deutsche Nationalspieler will natürlich einen Elfmeter sehen, den es auf der Insel aber nicht gibt.

Havertz vergibt das dicke Ding! Nachdem Arsenal erneut im Fünfmeterraum der Gäste auftritt, landet der Ball im zweiten Versuch bei Havertz, der aus kürzester Distanz mit einem Seitfallzieher am überragend reagierenden Hermansen scheitert.

Erneut lässt sich Arsenal vom nächsten vermeintlichen Nackenschlag aber nicht aus der Ruhe bringen und sucht ausschließlich den Weg nach vorne. Die Leicester-Abwehr verteidigt in dieser Phase aber alles, was es zu verteidigen gibt. Arsenal drückt auf den erneuten Führungstreffer.

Unfassbare Effizienz der Foxes. Justin macht aus drei Abschlüssen für die Gäste gleich zwei Treffer.

Tooor für Leicester City, 2:2 durch James Justin
Herrlicher Treffer! Ndidi stiehlt sich auf links weg und schlägt die Flanke in Richtung zweiter Pfosten, wo Justin die Kugel mit vollem Risiko per Volleyabnahme direkt nimmt. Der Ball knallt vom linken Innenpfosten ins Tor von Gaya, der keine Chance hat zu reagieren.

In dieser Situation kann sich Leicester aber mal entscheidend befreien und bringt auf links Buonanotte ins Spiel, der mit Ball am Fuß in den Sechzehner vordringt und direkt den Abschluss sucht. Sein starker Schussversuch landet allerdings knapp neben dem Kasten.

Nach fünfzehn gespielten Minuten im zweiten Durchgang nimmt das Spiel wieder sehr ähnliche Formen an wie in der ersten Halbzeit. Die Gunners schnüren die Foxen durchgängig hinten rein.

Erneut Saka auf rechts, der dieses Mal den Haken zieht und es mit links versucht. Sein Versuch wird zunächst abgeblockt, landet dann allerdings bei Trossard, der förmlich in den Ball reinfliegt, aus zentraler Position aber knapp am Kasten vorbeischießt.

Saka kommt abermals über rechts bis in Sechzehner, sucht direkt den Abschluss mit dem schwächeren rechten Fuß, trifft aber lediglich das Außennetz. Arsenal zeigt hier null Interesse daran, dass hier irgendwas anbrennt trotz Anschlusstreffer der Gäste.

Der Anschlusstreffer ist hier natürlich nach einem ruhenden Ball gefallen, aus dem Spiel geht weiterhin wenig. Gerade in Umschaltsituationen ist Vardy weiterhin komplett auf sich alleine gestellt und muss in dieser Situation lange warten, bis sich überhaupt Anspielstationen für ihn bieten. Bis dem so ist, ist Arsenal längst sortiert und kann die Situation klären.

Wie reagiert Arsenal auf den Anschlusstreffer? Fast mit dem nächsten Treffer. Saka bringt die Ecke auf den kurzen Pfosten, wo Gabriel einläuft und aus kurzer Distanz zum Kopfball kommt. Hermansen pariert glänzend und ist auch beim nachfolgenden Kopfball von Calafiori zur Stelle.

Gut was los hier in den ersten Minuten des zweiten Durchgangs. Drei Gelbe Karten und der Anschlusstreffer für Leicester stehen nach fünf gespielten Minuten auf dem Spielberichtsbogen.

Gelbe Karte für Oliver Skipp (Leicester City)

Gelbe Karte für Riccardo Calafiori (Arsenal FC)

Tooor für Leicester City, 2:1 durch James Justin
Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld von Buonanotte setzt sich Justin in der Mitte durch. Sein Kopfball wird von Havertz noch entscheidend abgefälscht und wird so unhaltbar für Raya.

Gelbe Karte für William Saliba (Arsenal FC)
Vardy zieht die Gelbe Karte gegen den Innenverteidiger der Gunners.

Ohne Wechsel geht es in den zweiten Durchgang.

Halbzeitfazit:
Die Gunners haben hier alles im Griff und gehen verdientermaßen mit einer 2:0-Führung in die Katakomben. Von Beginn werden die Foxes hier teils gewollt, teils ungewollt, tief in die eigene Hälfte geschnürt. Arsenal hält die Druckphasen ständig hoch und belohnt sich gleich zweifach im ersten Durchgang für unnachgiebigen Offensivfußball. Beide Tore fallen nach ähnlichem Muster. Auf beiden Seiten geht es nach ausgefeilten Ballstafetten bis auf die Grundlinie, wo dann der Ball in den Rücken der Abwehr forciert wird. So war es zunächst Martinelli (20.), der zur Führung traf und dann schließlich nach ähnlichem Muster für Trossard (45.+1) vorbereitete. Vardy gibt sich aufopferungsvoll als Alleinunterhalter in der Leicester-Offensive, sieht aber keinerlei Stich. Die Foxes werden sich hier mächtig was überlegen müssen, will man hier nicht frühzeitig als sicherer Verlierer dastehen.

Im Nachgang wurde der VAR wegen einer vermeintlichen Abseitsposition nochmal eingeschaltet, hatte aber nichts zu bestanden.

Tooor für Arsenal FC, 2:0 durch Leandro Trossard
Abermals geht es über die starke linke Seite, wo Calafiori zunächst scheitert, im zweiten Versuch landet der Ball bei Martinelli, der flach in den Rücken der Abwehr legt, wo Trossard blank steht und den Kugel mit rechts ins rechte untere Toreck reinschiebt.

Arsenal versteht es das Tempo je nach Spielsituation anzupassen. Mit langen Ballbesitzphasen legt man sich die Foxes zurecht, um dann situativ anzuziehen und ständige Seitenwechsel zu forcieren, um Martinelli und Saka auf den jeweiligen Seiten ins Spiel zu bringen, die dann unterstützt von Calafiori und Timber Überzahl generieren. Beim Führungstreffer durch Martinelli funktionierte diese Vorgehensweise bereits nach Maß.

Erneut schlägt Rice eine Ecke direkt aufs Tor, erneut ist Hermansen auf dem kurzen Pfosten aber auf dem Posten. Sonderlich einfallsreich sind die Standardsituation der Gunners bis dato nicht. Aus dem Spiel wiederum zeigt man sich deutlich kreativer.

Nach dem Abschlussversuch von Justin zu Beginn der Partie kommt von den Foxes seit gut einer halben Stunde nichts mehr nach vorne. Damit fehlt es an allen Ecken und Kanten an Entlastung, allzu lange dürft Leicester dem Dauerdruck nicht mehr standhalten. Der zweite Treffer der Gunners liegt wahrlich in der Luft.

Havertz hat das 2:0 auf dem Kopf. Im Sechzehner bekommt der deutsche Nationalspieler freistehend eine Flanke von Trossard auf den Kopf serviert, legt den Ball in Rücklage allerdings knapp am rechten Pfosten vorbei.

Insbesondere der italienische Linksverteidiger Calafiori ist eine weitere Waffe der Gunners. Immer wieder schiebt er zentral ein und leitet hier gefühlt jeden zweiten Angriff mit ein.

Nach einer weiteren Seitenverlagerung geht Martinelli gegen Justin ins Duell, welches Justin in dieser Situation zur Ecke bereinigt bekommt, die Rice auf den Kasten schlägt. Nach zu kurzer Abwehr von Hermansen landet der Ball erneut bei Rice, der von links kommend draufhält. Sein Versuch wird allerdings abgeblockt.

Gelbe Karte für Wilfred Ndidi (Leicester City)

Insbesondere Saka und Martinelli machen da aber nicht so ganz mit und suchen über ihre jeweiligen Seite ohne Wenn und Aber die Eins-gegen-Eins-Situationen. Die Außenverteidiger von Leicester um Justin und Kristiansen haben hier alles andere als einen ruhigen Nachmittag bis dato.

Arsenal London hält das Tempo weiter hoch, gönnt den Foxes nach einer halben Stunde aber zum ersten Mal so etwas wie Luft zum Durchatmen.

Vardy gibt sich aufopferungsvoll in der ersten Reihe der Gäste, hat aber allein auf weiter Flur keinerlei Stich gegen Saliba und Gabriel.

Martinelli mit dem nächsten Abschluss. Erneut über links kommend scheitert er aus spitzem Winkel gegen Hermansen, der zur Ecke pariert. Arsenal ist am Drücker!

Die Gunners belohnen sich früh in der Partie mit dem Führungstreffer, nachdem man von Beginn an alles im Griff hat. Der zweite Treffer soll her und der Druck wird dahingehend hochgehalten.

Gelbe Karte für Jamie Vardy (Leicester City)
Im Zuge des Gegentreffers beschwert sich der impulsive Stürmer lautstark, weil er nach seiner Interpretation in der Entstehung des Tores zuvor gehalten wurde.

Tooor für Arsenal FC, 1:0 durch Gabriel Martinelli
Partey bedient auf rechts Timber, der zuvor gut hinterlaufen ist. Der Rechtsverteidiger flankt flach in den Rücken der Abwehr, wo Martinelli aus der Drehung links unten ins Netz trifft.

Die Verteilung des Ballbesitzes ist erdrückend. Die Foxes kommen in dieser Phase der Partie kaum in die gegnerische Hälfte. Lang und weit auf Vardy ist das Stilmittel der Wahl in der Anfangsphase.

Die Kanoniere aus Nordlondon belagern den Strafraum der Gäste nun mit zunehmender Spielzeit. Auf links wird Martinelli von Partey wunderbar in Szene gesetzt, lässt die erste Großchance der Partie allerdings liegen. Mit seinem Linken zielt er aus spitzem Winkel über den Kasten, nachdem sein erster Kontakt samt Ballmitnahme nicht optimal war.

Nach einem feinen Steckpass löst sich Havertz mal auf rechts und kann in den Sechzehner ziehen, sein Chipball auf den zweiten Pfosten kommt allerdings zu ungenau daher.

Die Gunners schicken sich hier an nach und nach ihr hochattraktives Kombinationsspiel aufzuziehen. Leicester lässt sich indes sehr tief fallen, weswegen Arsenal Probleme hat ins Tempo zu kümmern und sich den Ball seit nunmehr knapp drei Minuten lediglich um den Strafraum herumspielen kann, ohne entscheidend in die Aktionen zu kommen.

Das hindert Martinelli in der anschließenden Szene allerdings nicht daran, auf links mit Tempo in Richtung Grundlinie zu ziehen. Seine Hereingabe in den Rücken der Abwehr wird dann allerdings von der aufmerksamen Leicester-Abwehr zur Ecke geklärt, die wiederum nichts einbringt.

Nach einem unabsichtlichen Tritt von Skipp an Martinelli bleibt der Brasilianer erst einmal unter Schmerzen sitzen, weil seine Achillesferse in dieser Situation doch ordentlich was abbekommen hat.

Arsenal verliert den Ball in der Vorwärtsbewegung. Im Anschluss hat Vardy Platz auf links, bedient Justin auf rechts im Sechzehner, der braucht allerdings zu lange und lässt sich von Calafiori abkochen.

Saka geht auf rechts in Richtung Grundlinie und geht nach Kontakt mit Okoli zu Boden. Saka will den Freistoß, Schiedsricher Samuel Barrott winkt allerdings nur müde ab.

Der Ball rollt. Leicester stößt an.

In wenigen Augenblicken geht es los im Emirates Stadium. Das Spiel wird vom Unparteiischen Sam Barrott geleitet.

Leicester City holte seinen letzten Sieg gegen Arsenal vor vier Jahren, wo Jamie Vardy den Siegtreffer zum 1-0 erzielte. Seitdem gewannen die Gunners alle Duelle zwischen den beiden Teams.

Arsenal will heute seine starke Frühform bestätigen und den Druck auf die Tabellenspitze aufrechterhalten. Leicester hingegen hofft auf die Überraschung, ausgerechnet heute den ersten Dreier der Saison einzufahren und dem Favoriten ein Bein zu stellen. Nüchtern betrachtet sollten die Gunners aber einen komfortablen Sieg über die Foxes sichern.

Der Aufsteiger Leicester City hingegen wartet noch auf seinen ersten Sieg in der Premier League. Mit nur drei Punkten aus fünf Spielen – errungen durch drei Unentschieden und zwei Niederlagen – steckt das Team vom walisischen Trainer Steven Cooper im unteren Tabellendrittel fest. Während es in der Liga noch nicht läuft, konnte Leicester im EFL Cup zumindest zwei Erfolge feiern. Allerdings mussten die Foxes im Pokalspiel unter der Woche gegen den Viertligisten Walsall FC bis ins Elfmeterschießen, um die nächste Runde zu erreichen. Cooper setzte in dieser Partie allerdings auf die zweite Garde, um die Belastung hinsichtlich des harten Auswärtsspiels bei Arsenal zu steuern.

Arsenal liegt nach fünf Spieltagen in unmittelbarer Schlagdistanz zu Tabellenführer Manchester City. Am vergangenen Wochenende konnte die Mannschaft von Trainer Mikel Arteta den Cityzens ein 2:2-Unentschieden abtrotzen und musste dabei erst mit dem Abpfiff den Ausgleich hinnehmen. Mit 11 Punkten aus fünf Spielen, darunter Siege in schwierigen Auswärtspartien bei Tottenham und Aston Villa, scheinen die Gunners bereits in der frühen Phase der Saison in Topform zu sein. Lediglich ein weiteres Remis gegen Brighton trübt die ansonsten makellose Bilanz, die Arsenal vom ersten Spieltag an fest in den Titelkampf einbindet.