Fazit:
Wolfsburg schlägt Frankfurt mit 3:0 und rückt damit wieder bis auf einen Punkt an Bayern München heran. Dabei war die Partie deutlich ausgeglichener, als das Ergebnis es am Ende zeigt. Im lebhaften ersten Durchgang waren die Hessinnen vielleicht sogar die etwas zwingendere Mannschaft, ehe die Wölfinnen mit viel Wucht aus der Kabine kamen. Die SGE bekam dennoch zunächst alles wegverteidigt, ehe sich Johannes in einer kuriosen Szene nach einem Einwurf den Ball ins Tor legte. Mit der Hypothek des Rückstands mussten die Eintracht-Frauen mehr riskieren, woraufhin sie insgesamt zwei Mal in Konter liefen, die dann zu den Gegentoren zwei und drei führten. Abgezockte Niedersächsinnen behalten somit die vollen drei Punkte im eigenen Stadion.

Tooor für VfL Wolfsburg, 3:0 durch Vivien Endemann
Die Wölfinnen stellen jetzt sogar noch auf 3:0, weil von der SGE kaum noch Gegenwehr kommt. Nach Balleroberung im Zentrum landet der Steckpass von Hagel direkt im Lauf von Endemann, die in den Strafraum eindringt und aus 14 Metern einfach druckvoll aufs kurze Eck abzieht. Johannes streckt sich, kann den Einschlag aber nicht mehr verhindern.

Beinahe noch das 3:0. Bei einem Freistoß aus dem linken Halbfeld ist Johannes dann aber in allerletzter Sekunde noch vor der einschussbereiten Popp zur Stelle.

Die reguläre Spielzeit ist abgelaufen. Vier Minuten gibt es jetzt noch on top. Viel kommt offensiv aber von den Hessinnen ohnehin nicht mehr.

Beide Trainer wechseln erneut. Bei der SGE schickt Arnautis nun sogar noch einmal drei frische Kräfte aufs Feld. Viel Zeit bleibt den Adlerträgerinnen jedoch nicht mehr für die Trendwende.

Gelbe Karte für Lena Lattwein (VfL Wolfsburg)

Tooor für VfL Wolfsburg, 2:0 durch Lena Lattwein
Die Wölfinnen erhöhen auf 2:0 und machen wohl den Deckel auf die Partie. Am Frankfurter Strafraum hat Endemann nach starker Huth-Flanke das Auge für die heranrauschende Lattwein, der sie die Kugel perfekt auflegt. Aus vollem Lauf trifft Lattwein den Ball dann satt und versenkt das Leder mit einem flachen Rechtsschuss präzise im langen Eck. Nichts zu machen für Johannes.

Wolfsburg kontert, aber Brand bleibt im Eins-gegen-Eins an Wolter hängen. Das bringt den Wölfinnen immerhin einen Eckstoß und damit etwas Zeit zum Verschnaufen ein. Für Gefahr sorgt der ruhende Ball aber nicht, der keine Abnehmerin im Sechzehner der Eintracht findet.

Merle Frohms legt sich die Kugel aus dem Spiel heraus für einen Abschlag zu weit vor und die eben eingewechselte Shekiera Martinez kommt sofort angerauscht. Die VfL-Torhüterin schießt daraufhin die SGE-Angreiferin an, von deren Knie aus der Ball das Tor der Wölfinnen aber verfehlt. Glück für die Niedersächsinnen, die hier beinahe durch das zweite kuriose Tor des Tages den Ausgleich hätten hinnehmen müssen.

Die Adlerträgerinnen haben sich noch lange nicht in ihr Schicksal gefügt, sondern spielen aktiv auf Ausgleich. Der VfL hat defensiv alle Hände voll zu tun und bekommt seine Konter nicht wirklich effektiv ausgespielt. Im Moment ist der Ball gegen giftige Hessinnen stets wieder rasch weg.

Hanshaw tunnelt Brand auf dem linken Flügel und passt dann flach auf Prašnikar am ersten Pfosten, die per Hacke das Leder aufs Tor zu lenken versucht. Der Ball wird jedoch zur Ecke geblockt. Die kurz ausgeführte Variante ist nicht ungefährlich, aber bei der flachen Hereingabe von der Grundlinie aus fehlt im Rückraum die Abnehmerin.

Gelbe Karte für Laura Freigang (Eintracht Frankfurt)
Jetzt zieht Freigang gegen Oberdorf, die im Zentrum Tempo aufnimmt, das taktische Foul. Sie reißt ihre Gegnerin von hinten an der Schulter zu Boden und sieht dafür die Gelbe Karte.

Dicke Chance Frankfurt! Hanshaw zieht einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld scharf in die Box, wo Freigang per Kopf in Richtung zweiter Pfosten verlängert. Kirchberger wirft sich rein, verfehlt die Kugel vier Meter vor dem Tor aber um eine Haaresbreite. Kommt sie hier dran, klingelt es fast schon zwangsläufig. Glück für die Wölfinnen.

Sveindís Jónsdóttir hat jetzt Feierabend. Tommy Stroot bringt Jule Brand. Es ist der erste Wechsel der Partie.

Gelbe Karte für Nuria Rábano (VfL Wolfsburg)
Nuria Rábano wird von Géraldine Reuteler abgehängt und hält ihre Gegenspielerin im Zentrum von hinten am Trikot fest. Das ist ein taktisches Foul und damit eine unstrittige Gelbe Karte.

Die Niedersächsinnen lauern jetzt verstärkt auf Konter und nach Balleroberung im Zentrum droht Pajor zu entwischen. Johannes kommt aber energisch aus dem Kasten und kann den Steckpass von Jónsdóttir knapp vor Pajor abfangen.

Nach leichtem Foul von Lattwein bekommt die SGE einen Freistoß aus 26 Metern, den Prašnikar direkt aufs Wolfsburger Tor bringen will. Die Mauer fälscht jedoch zur Ecke ab, die allerdings völlig verpufft und am ersten Pfosten sicher von der VfL-Defensive geklärt wird.

Die Hessinnen greifen über links an, aber Prašnikar kommt nicht an Oberdorf vorbei, die ihre Gegnerin mit einer perfekt getimten Grätsche stellt.

Gelbe Karte für Christos Arnautis (Eintracht Frankfurt)
Christos Arnautis ist seit dem Gegentreffer, bei dem er ein klares Foul gegen seine Keeperin gesehen haben will, völlig außer sich. Weil er es überhaupt nicht mehr gut sein lässt, reicht es Schwermer jetzt. Die Unparteiische zeigt dem SGE-Co-Trainer die Gelbe Karte.

Tooor für VfL Wolfsburg, 1:0 durch Stina Johannes (Eigentor)
Jetzt belohnt der VfL sich für das hohe Engagement mit dem 1:0, das jedoch ein Geschenk von Johannes zu sein scheint. Nach einer weiteren Einwurf-Schleuder von Jónsdóttir verlängert Popp die Kugel hoch in Richtung zweiter Pfosten. Johannes schraubt sich nach oben und pflückt das Leder aus der Luft. Beim Eindrehen landet sie dann aber auf einem Fuß, verliert die Stabilität und lässt den Ball unglücklich fallen, der dann im eigenen Netz zappelt. Sie wird zwar im Fünfmeterraum leicht von Lattwein bedrängt, aber der Schiedsrichterin reicht das nicht. Schwermer gibt den Treffer gut.

Nach einem Einwurf von links, den Jónsdóttir wie einen Eckstoß in die Box schleudert, verlängert Oberdorf per Kopf ins Zentrum. Pajor geht zum Flugkopfball runter und Johannes bekommt die Kugel nicht richtig zu fassen. Dann kann jedoch Doorsoun klären, ehe Pajor zum Nachschuss kommt.

Die SGE hat seit dem Seitenwechsel wieder deutlich mehr Probleme und kommt kaum zu entlastenden Ballbesitzphasen. Noch steht die defensive Null bei den Hessinnen jedoch.

Die Wölfinnen drücken jetzt. Nach Huth-Flanke von rechts fliegt zunächst Popp ins Leere, ehe Lattwein am zweiten Pfosten den Linksschuss aus spitzem Winkel links am Frankfurter Tor vorbei setzt.

Popp und Pajor kommen zunächst nicht durch, aber die aus dem Rückraum nachrückende Huth kann dann aus 17 Metern noch abziehen. In leichter Rückenlage jagt sie den Ball jedoch deutlich über das Frankfurter Tor hinweg.

Die Teams kehren auf den Rasen zurück. Wechsel gibt es noch keine. Weiter geht's mit Durchgang zwei.

Halbzeitfazit:
In einem intensiven und kurzweiligen Spiel steht es zur Pause zwischen Wolfsburg und Frankfurt noch 0:0. Die Partie startete direkt mit einem offenen Schlagabtausch, ehe nach einer Anfangsviertelstunde, die mehr der SGE gehörte, eine druckvolle Phase der Niedersächsinnen begann. Um ein Haar wäre der VfL auch in Führung gegangen. Oberdorf traf per Kopf jedoch nur die Latte (20.). Kurz danach waren dann auf einmal die Hessinnen wieder am Drücker, die jedoch erst kurz vor dem Pausenpfiff durch Freigangs Distanzschuss (45.) zu einem richtig zwingenden Abschluss kamen. Insgesamt ist die sehr taktisch geprägte Partie sehr unterhaltsam. Das macht Lust auf die zweite Hälfte.

Dicke Chance für Frankfurt! Eigentlich hat die VfL-Defensive die Situation bereits geklärt, aber dann köpft Nuria Rábano den Ball fahrig in die Füße der nachrückenden Freigang, die aus 16 Metern saftig mit rechts abzieht. Der Ball rauscht nur um eine Haaresbreite über die Querlatte hinweg.

Jetzt erobern die Hessinnen mal relativ hoch den Ball. Der Konter rollt und die Hereingabe von rechts verspringt der eigentlich besser postierten Wedemeyer direkt in die Füße von Prašnikar, die nicht lange fackelt. Ihr Rechtsschuss aus 16 Metern wird jedoch zur Ecke geklärt, die in der kurz ausgeführten Variante exakt gar nichts einbringt.

Anyomi und Prašnikar versuchen sich mit einem Doppelpass in die gegnerische Box zu kombinieren, aber die VfL-Defensive macht dem Duo durch ebenfalls tadelloses Defensivverhalten einen Strich durch die Rechnung. Auch die Eintracht-Frauen haben im Spiel nach vorne ihre liebe Not.

Die Wölfinnen sehen offensiv inzwischen überhaupt kein Land mehr. Frankfurt hat im eigenen Drittel absolut alles unter Kontrolle und ist inzwischen gegen sichtlich genervte Niedersächsinnen wieder das zwingendere Team, ohne jedoch zu den richtig gefährlichen Strafraumszenen zu kommen.

Nicole Anyomi, die bislang einen sehr schweren Stand hat, kann ein Zuspiel jetzt mal behaupten und verwalten. Lara Prašnikar startet. Der Steckpass kommt im richtigen Moment, ist jedoch einen Tick zu steil, sodass Merle Frohms zuerst am Ball ist und diesen sofort unter sich begräbt.

Auf der anderen Seite lässt Prašnikar Hendrich stehen, muss dann aber aus sehr spitzem Winkel abschließen. Der Linksschuss nahe der Grundlinie stellt Frohms vor keinerlei Probleme, die den Ball sicher aufnimmt.

Wieder hat Pajor zwei Spielerinnen vor sich und wieder ist der Passweg auf Popp verstellt. Pajor probiert es daher mal mit der Brechstange, aber der flache Rechtsschuss aus 18 Metern stellt Johannes vor keinerlei Probleme. Die SGE-Keeperin begräbt den Ball sicher unter sich.

Der VfL findet keine Lücke, weil die Adlerträgerinnen immer wieder im richtigen Moment doppeln und die Anspielstationen gut zustellen. Kaum ist beispielsweise gerade Ewa Pajor mit viel Tempo über links durch, sind sofort vier Spielerinnen der SGE zur Stelle. Zwei attackieren die Wölfin und die anderen beiden stellen mögliche Passwege zu, sodass Pajor den Ball nicht behaupten kann.

Wolfsburg drückt auf das Führungstor und setzt die SGE mit sehr hohem Pressing massiv unter Druck. Die Adlerträgerinnen kommen kaum noch zu Entlastungsangriffen, verteidigen aber sehr leidenschaftlich.

Svenja Huth hat auf dem rechten Flügel viel Platz, schlägt die Flanke zum zweiten Pfosten dann aber viel zu scharf. Alexandra Popp wirft sich zwar athletisch noch mit einer eingesprungenen Grätsche hinein, kann diesen Ball aber unmöglich noch kontrollieren, der nur noch das Außennetz touchiert.

Latte für Wolfsburg! Bei einem Freistoß vom rechten Flügel aus klingelt es beinahe im Tor der SGE. Nuria Rábano bedient Lena Oberdorf mustergültig in den Lauf, die das Leder aus neun Metern zentraler Position an die Latte drückt. Glück für Frankfurt.

Nuria Rábano flankt hoch in den Frankfurter Strafraum, wo Sara Doorsoun völlig ohne Not per Kopf zur Ecke klärt, obwohl weit und breit keine Gegenspielerin zu sehen ist. Die flache Wolfsburger Hereingabe mit viel Schnitt bringt dann aber nichts weiter ein.

Hanshaw kommt auf dem linken Flügel nicht an Wedemeyer vorbei, holt aber immerhin einen Eckball heraus. Dunst bringt die Kugel scharf auf den ersten Pfosten, wo der VfL per Kopf zunächst klären kann. Den zweiten Ball nimmt Hanshaw dann aus 17 Metern mit maximalem Risiko direkt. Der Linksschuss rauscht jedoch nur unters Stadiondach.

Lattwein räumt Freigang ab. Das bringt den Eintracht-Frauen einen Freistoß aus 30 Metern ein. Bei der interessanten Variante brennt es dabei lichterloh im VfL-Strafraum. Nach einer kurz ausgeführten Variante startet Reuteler über rechts durch, bekommt den Ball und kann dann scharf und flach in die Box flanken. Prašnikar ist per Hacke noch dran, aber die Kugel geht deutlich links vorbei.

Zehn Minuten sind rum. Beide Teams halten sich nicht allzu lange im Zentrum auf, sondern suchen den direkten Weg zum gegnerischen Tor. Dadurch ist das Tempo bemerkenswert hoch. Bislang spielt sich dabei noch alles auf Augenhöhe ab.

Bei einem scharfen Steckpass aus dem Zentrum heraus startet Sveindís Jónsdóttir aus einer abseitsverdächtigen Position heraus. Die Fahne bleibt jedoch unten. Trotz guter Ausgangslage lässt die Isländerin sich allerdings noch von Virginia Kirchberger ablaufen, die den Körper stark reinstellt und den hohen Ball ins Toraus abschirmt. Richtig gut verteidigt.

Jónsdóttir feuert einen Einwurf von rechts hoch in die Box, wo aber weder Pajor noch Lattwein zum Abschluss kommen. Die Defensive der Adlerträgerinnen stellt die Schussbahn stark zu.

Die SGE kombiniert sich stark nach vorne. Dunst schickt Hanshaw über links, die eine starke Flanke in die Box schlägt, wo Anyomi denkbar knapp verpasst. Die daneben postierte Prašnikar setzt den Ball aus spitzem Winkel anschließend nur ans Außennetz.

Anpfiff in der Volkswagen Arena. Die Wölfinnen treten in grünen Trikots über weißen Hosen an. Die Hessinnen sind in Rot-Schwarz gekleidet. Der Ball rollt.

Allzu lang ist die Historie zwischen beiden Mannschaften übrigens noch nicht. Heute findet das erst neunte Pflichtspiel zwischen den Frauenabteilungen vom VfL Wolfsburg und Eintracht Frankfurt statt, wobei sieben der bisherigen acht Duelle an die Wölfinnen gingen (eine Niederlage), die bereits das Hinspiel mit 4:2 in der Mainmetropole gewannen. Im bislang letzten Bundesliga-Heimspiel gegen die Hessinnen feierten die Grün-Weißen am 3. Dezember 2022 sogar einen 5:0-Kantersieg.

Niko Arnautis muss angesichts der Tatsache, dass binnen 15 Tagen heute das fünfte Pflichtspiel absolviert wird, die Belastung im Blick haben. Im Vergleich zum 2:1 im Pokal gegen Freiburg wechselt der Coach der Hessinnen heute daher auf zwei Positionen: Virginia Kirchberger und Nicole Anyomi erhalten den Vorzug vor Shekiera Martinez und Jella Veit (beide Bank).

Eintracht Frankfurt verkaufte sich zuletzt ausgesprochen teuer, holte die maximalen 15 Punkte aus den letzten fünf Bundesliga-Spielen und zog unter der Woche durch einen 2:1-Heimsieg über den SC Freiburg ins Viertelfinale vom DFB-Pokal ein, in dem Anfang März dann der MSV Duisburg in die Mainmetropole kommt. Auch in der Champions League gab es zuletzt einen fulminanten 5:0-Erfolg über den FC Rosengård, der jedoch nichts am Aus der zuvor in vier Gruppenspielen sieglos gebliebenen Hessinnen änderte (ein Remis, drei Niederlagen).

VfL-Coach Tommy Stroot muss heute unter anderem die gesperrte Marina Hegering ersetzen, die gegen Leverkusen die Gelb-Rote Karte sah und heute von Kathrin Hendrich vertreten wird. Außerdem starten Lena Lattwein und Joelle Wedemeyer für Lynn Wilms und Chantal Hagel (beide Bank). Insgesamt sind es also drei Veränderungen an der Startformation bei den Wölfinnen.

Der amtierende Vizemeister aus Niedersachsen hat durch das 1:1 gegen Leverkusen letzte Woche die Tabellenführung verloren, könnte heute aber mit einem Sieg wieder bis auf einen Punkt an Liga-Primus Bayern München heranrücken. Hiermit würde der VfL auch die Hessinnen automatisch auf Distanz halten.

Tabellarisch ist es das Spitzenspiel der Woche, wenn der Tabellenzweite den derzeitigen Dritten zum Tanz bittet. Beide Teams bringen überdies viel Momentum mit. Die Wölfinnen sind seit sechs Ligaspielen in Folge ungeschlagen (fünf Siege, ein Remis). Die Frauenmannschaft der Eintracht hat hingegen die letzten fünf Bundesliga-Partien allesamt gewonnen.