Fazit:
Abpfiff im Franz-Kremer-Stadion: Werder Bremen feiert einen 4:1-Auswärtssieg gegen den 1. FC Köln und das geht völlig in Ordnung. Nach der frühen Führung durch Ulbrich (12.) hat der SVW das Spiel lange im Griff, Schmidts Kopfballtreffer ist schon eine Art Vorentscheidung (54.). Die FC-Frauen geben sich zwar nicht auf, doch die Torgefahr ist einfach während der ganzen Spielzeit zu gering. Pápai (83.) und Arfaoui (86.) finalisieren den deutlichen SVW-Erfolg in der Fremde, Leimenstolls Treffer in der Nachspielzeit dient nur noch der Ergebniskosmetik. Damit rücken die Norddeutschen auf Rang fünf vor, der FC bleibt bei zwei Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz.

Tooor für 1. FC Köln, 1:4 durch Vanessa Leimenstoll
Ehrentreffer für die Kölnerinnen, der erste gut ausgespielte Angriff führt zum Tor. Ziemer kommt im Sechzehner an den Ball, lässt Németh mit einer Drehung aussteigen und gibt in die Mitte zu Leimenstoll, die aus kürzester Distanz einschiebt.

Nun trudelt die Begegnung aus, der Drops ist gelutscht. Bremen wird der Favoritenrolle vollends gerecht, dem FC werden in dieser Liga erneut die Grenzen aufgezeigt.

Tooor für Werder Bremen, 0:4 durch Amira Arfaoui
Jetzt wird es richtig deutlich, Arfaoui trifft zum 4:0 für Bremen. Die Kölner Defensive scheint schon aufgegeben zu haben, denn sie lassen die Werder-Stürmerin wehrlos passieren. Arfaoui hat keine Mühe, den Ball aus zehn Metern unten links im Netz zu platzieren.

Durch den dritten Treffer rutscht der SVW in der Live-Tabelle vor die Freiburgerinnen auf Rang fünf. Eine sehr ordentliche Ausgangslage vor der anstehenden Länderspielpause.

Emőke Pápai verpasst den Blitz-Doppelpack nur knapp. Erneut kommt sie ziemlich frei zum Abschluss, dieses Mal geht ihr Versuch knapp rechts vorbei. Der 1. FC Köln sollte aufpassen, dass die Niederlage nicht noch höher ausfällt.

Tooor für Werder Bremen, 0:3 durch Emőke Pápai
Das ist die Entscheidung - einer Joker-Ko-Produktion entscheidet die Partie zugunsten von Werder Bremen. Arfaoui agiert als Spielmacherin und hat auf der Zehn extrem viele Freiheiten. Sie hat das Auge für die ebenfalls eingewechselte Pápai, die auf links startet und aus sechs Metern cool bleibt und den Ball über Osigus ins lange Eck hebt. Es ist das erste Ligator der Ungarin.

Nach einer nachlässigen Klärungsaktion von Siems ist der Ball noch brenzlig. Zeller kommt an den Ball und zieht direkt ab, doch trifft das Leder nicht voll. Dadurch endet die Aktion ohne wirkliche Torgefahr, doch die FC-Frauen zeigen, dass sie noch können und wollen.

Offensiver Tausch bei den Gästen: Die Vorbereiterin vom 2:0 hat Feierabend, Arfaoui kommt für die Schlussphase.

Privatduell zwischen Hechler und Mahmoud: Die Werderanerin geht an der FC-Defensiven vorbei, doch Hechler setzt ihren Körper geschickt ein und holt sich den Ball zurück. Kurz darauf foult Mahmoud Hechler, es wird nickliger.

Stürmerin Leimenstoll kommt für die Abwehrspielerin Cordes, die Marschrichtung vom FC ist klar. Coach Weber gibt sich noch nicht geschlagen.

Wichmann möchte Weidauer mit einem ambitionierten Steilpass in Szene setzen, doch dieses Mal gelingt es nicht. Der Pass ist zu weit, Osigus nimmt das Spielgerät lässig auf.

Weidauer macht es wie Achcińska im ersten Durchgang und zieht aus 35 Metern einfach mal ab, in der Hoffnung die Kölner Keeperin zu überraschen. Doch ihr Versuch ist bei weitem nicht kräftig genug.

Daniel Weber hat genug gesehen und reagiert doppelt. Billa und Imping sollen frischen Wind in das Kölner Spiel bringen. Nach der Mini-Drangphase ging nicht mehr so viel.

Weidauer an den Pfosten Das muss das 3:0 für Bremen sein. Gerhardt schlägt ein Luftloch bei dem Versuch, eine halbhohe Hereingabe zu klären. Dadurch kommt Weidauer freistehend aus sieben Metern zum Abschluss und hat ein halbleeres Tor vor sich. Die Werder-Offensive will es zu genau machen und setzt den Ball an den rechten Pfosten.

Plötzlich hat der FC Blut geleckt und kommt schon wieder nach vorne. Bienz hat 20 Meter vor dem Tor viel Platz und zieht ab. Ihr Flachschuss ist zwar präzise, doch nicht wuchtig genug. So kann Peng den Abschluss halten. Zeller ärgert sich etwas, sie wäre auf links ziemlich frei gewesen.

Immerhin mal ein Ball aufs Tor der Werder-Frauen: Feiersinger versucht es mit einem Schlenzer von der rechten Seite, doch der Winkel ist viel zu spitz, um Peng zu überwinden. Bremens Keeperin, die auch für die Schweizer Nationalmannschaft spielt, hat den Ball sicher.

Nun steht fest, dass Bremen nicht vier Spiele in Folge mit 1:0 gewinnen wird. Thomas Horsch wird es sicherlich recht sein, der zweite Treffer seiner Mannschaft gleicht einer Art Vorentscheidung. Die Gastgeberinnen müssten sich erheblich steigern, um hier noch zwei Tore zu erzielen.

Tooor für Werder Bremen, 0:2 durch Lara Schmidt
Der SVW erhöht und wieder ist es ein Standard. Mühlhaus tritt einen Freistoß aus dem linken Halbfeld sehr weit und hoch in den Kölner Sechzehner. Wiankowska lässt Schmidt völlig aus den Augen, sodass die Bremerin keine Mühe hat den Ball freistehend mit dem Kopf aus fünf Metern ins Netz unterzubringen. Achcińska versucht noch, den Ball auf der Linie zu retten, doch schafft es nicht mehr.

Hechler passt gut auf und klärt einen hohen Ball von Siems souverän. Andernfalls hätten die Werder-Stürmerinnen hinter ihr leichtes Spiel gehabt.

Mahmoud bleibt ein Aktivposten bei Grün-Weiß und schlägt von rechts eine passgenaue Flanke in den Sechzehner. Wichmann erreicht die Hereingabe per Kopf, doch ihr Versuch geht deutlich daneben.

Dieckmann passt auf und klärt einen langen Einwurf der Rheinländerinnen im eigenen Sechzehner. Viel zu tun hatte die Werder-Abwehrreihe bislang nicht.

Die Frauen aus der Hansestadt greifen sofort wieder an. Auch die gerade eingewechselte Wichmann ist beim ersten Angriff im zweiten Durchgang beteiligt, doch am Ende springt nur ein Abstoß für Köln heraus.

Das Spiel läuft wieder, auf der Seite der Gäste gibt es einen Wechsel. Sternad bleibt in der Kabine, Wichmann ist von nun an mit dabei.

Halbzeitfazit:
Ohne Nachspielzeit bittet Schiedsrichterin Westerhoff die Mannschaften in die Kabine. Der frühe Treffer von Ulbrich (12.) sichert Werder die knappe Pausenführung. Auch danach ist die Horsch-Elf die bessere Mannschaft und drückt aufs zweite Tor. Der Lattenknaller von Mühlhaus ist die beste Chance aufs 0:2. Die Kölnerinnen stehen defensiv zwar etwas sicherer als in Frankfurt, aber vorne geht fast gar nichts. Nennenswert ist einzig Achcińskas Fernschuss aus knapp 40 Metern.

Kurz vor der Pause gibt es die erste Ecke für die FC-Frauen, eine Sache für Wiankowska. Sie tritt diese mit viel Effet und der Ball überquert schon in der Luft die Torauslinie - Abstoß.

Die Partie nimmt sich eine kleine Auszeit, die Bremerinnen ziehen sich derzeit etwas zurück und überlassen dem FC die Kugel. Nach vorne geht bei Köln spielerisch nicht so viel.

Gelbe Karte für Adriana Achcińska (1. FC Köln)
Achcińska lässt Weidauer im Mittelfeld auflaufen und stoppt damit einen Werder-Angriff. Es gibt Gelb für die Kölnerin.

Nun versuchen es die Gastgeberinnen mit einem Standard. Achcińskas Freistoßflanke aus dem rechten Halbfeld segelt allerdings genau in Pengs Arme.

Lattenknaller von Mühlhaus! Gerhardt ringt Weidauer 21 Meter vor dem Tor zu Boden, das gibt einen Freistoß für Bremen aus richtig gefährlicher Distanz. Mühlhaus nimmt sich der Sache an und haut den Ball zentral aufs Tor. Dort klatscht er an den Querbalken und von da aus ins Toraus.

Nach einer guten halben Stunde ist die SVW-Führung nach wie vor völlig verdient. Sternad verstolperte das 2:0, Kölns Bemühungen bleiben rar.

Nach einem Vergehen von Achcińska gibt es einen zentralen Freistoß für Werder, etwa aus 30 Metern. Mühlhaus chipt das Leder hoch in den Strafraum, doch ihr Zuspiel ist etwas zu weit. Osigus fängt die Hereingabe sicher ab.

Gelbe Karte für Larissa Mühlhaus (Werder Bremen)
Mühlhaus blockiert die schnelle Ausführung eines Freistoßes und sieht die erste Gelbe Karte in diesem Spiel.

Schlitzohr Achcińska sieht, dass Bremens Torhüterin Peng weit vor ihrem eigenen Kasten steht und zieht aus großer Distanz einfach mal ab. Ihr Versuch geht drüber, doch die Idee war clever.

Ein schlimmer Aussetzer von Osigus führt beinahe zum nächsten Werder-Tor. Die Kölner Torfrau kommt aus ihrem Kasten und möchte einen hohen Pass abfangen, doch lässt den Ball nach vorne fallen. Siems reagiert handlungsschnell und gibt rüber zu Sternad, die allerdings stolpert und weder das halbleere Tor trifft, noch den Ball zurück zu ihren Mitspielerinnen gibt. Da war mehr drin, Glück für Köln.

Werder kommt über die rechte Seite: Mahmoud zeigt, was sie am Ball kann und dribbelt gekonnt in den Sechzehner. Ihr Zuspiel in Richtung Mühlhaus ist noch leicht abgefälscht, doch die Bremerin kommt an den Ball und zieht aus sehr spitzem Winkel ab - Außennetz.

Die FC-Frauen melden sich nun auch mal offensiv an. Donhauser schlägt eine Flanke von der rechten Seite etwas zu nah vors Tor von Peng, die keine Mühe hat, den Ball zu fangen.

Die Führung für die Gäste ist verdient. Die Bremerinnen machen das Spiel und drängen das Team aus der Domstadt hinten rein. Die erste gefährliche Situation führte sofort zum ersten Tor - es ist mal wieder die pure Werder-Effizienz.

Tooor für Werder Bremen, 0:1 durch Michelle Ulbrich
Die dritte Ecke in kürzester Zeit führt zum Erfolg für die Gäste! Mahmoud probiert es dieses Mal mit einer Hereingabe in die Strafraummitte, dort herrscht Hochbetrieb. Im Gedränge prallt der Ball vom Oberschenkel der Bremerin Schmidt in Richtung Tor und wird zusätzlich noch von Achcińska abgefälscht. Letztlich ist es die Hacke von Ulbrich, von der aus der Ball ins Tor springt. Torhüterin Osigus ist aus wenigen Metern machtlos.

Nun gibt es den ersten Eckstoß des Spiels und zwar für die Gäste aus der Hansestadt. Mahmoud schlägt den Ball auf den ersten Pfosten, dort wird er wieder geklärt. Auch die zweite Ecke bleibt hängen, FC-Keeperin Osigus muss noch nicht eingreifen.

Es ist alles noch relativ zerfahren. Man merkt den Kölnerinnen durchaus an, dass ihnen die Stabilisierung der Defensive am Herzen liegt. Ein erster Mühlhaus-Kopfball hat deutlich zu wenig Tempo und rollt links am Tor vorbei.

Die Bremerinnen beginnen druckvoll und kommen erneut über die rechte Angriffsseite. Ein langer Pass auf Sophie Weidauer ist jedoch nicht präzise genug, der Ball landet im Toraus.

Lotta Cordes feiert nach einer längeren Pause aufgrund einer Knieverletzung ihr Startelf-Comeback und ist gleich voll da. Die Kölner Abwehrspielerin klärt den ersten Werder-Vorstoß auf der rechten Seite.

Das Spiel ist freigegeben, Bremen stößt an. Geleitet wird die Partie von der erfahrenen Nadine Westerhoff.

Vier Änderungen bei den Gastgeberinnen: Heute starten Bienz, Cordes, Wiankowska und Hechler von Beginn an. Billa und Vogt sitzen dafür vorerst auf der Bank, Matysik und Degen fehlen im Kader. Beim SVW gibt es nur einen personellen Wechsel und zwar in der Offensive. Sternad beginnt anstelle von Arfaoui.

Die Werder-Frauen sind mit Minimalismus erfolgreich, denn die drei letzten Partien gewannen die Norddeutschen alle mit jeweils 1:0. Die ordentliche Punkteausbeute der bisherigen Saison soll heute erweitert werden und doch warnt Coach Thomas Horsch vor dem Gegner aus der Domstadt: „Wir wissen, dass es ein intensives Spiel wird – gegen einen spielerisch richtig guten Gegner, der völlig zu unrecht ganz unten steht.“

Der FC hat noch ordentlich an der heftigen 0:8-Klatsche gegen Frankfurt zu knabbern. Heute soll es besser laufen und insbesondere die Defensive stabilisiert werden. Kölns Cheftrainer Daniel Weber lobte die Trainingsleistung unter der Woche und glaubt an seine Truppe: „Ich habe die Mannschaft so wahrgenommen, dass sie wieder aufsteht.“

Im Franz-Kremer-Stadion empfangen die Kölnerinnen, die sich derzeit auf dem vorletzten Platz in der Tabelle mit lediglich zwei Punkten wiederfinden, den Gast aus Bremen, der Platz fünf im Visier hat. Die Vorzeichen für dieses Spiel am Montagabend dürften folglich klar sein. Bislang gab es zehn Partien zwischen beiden Teams: Köln gewann zwei Partien, Bremen fünf.