Fazit:

Austria Lustenau hat weiterhin die Chance, ein Stück Vorarlberger (und österreichische) Fußballgeschichte zu schreiben. Als erstes Team aus dem Ländle seit Altach 2017 könnte man sich für den Europacup qualifizieren. Und als erster Aufsteiger seit dem LASK 2017/18 könnte dem Team von Markus Mader dieses Kunststück gelingen.

Zu verdanken hat man den Sieg in einer ereignisarmen Partie dem schier unendlich Glauben an die eigenen Fähigkeiten. In der 96. Minute gelang Grujicic mit einem wuchtigen Kopfball der wichtige Ausgleich. Goalgetter Lukas Fridrikas sorgte für die Entscheidung. Am Donnerstag empfangen die Lustenauer die Wiener Austria zum Hinspiel – im Rückspiel am Sonntag entscheidet sich dann, wer den letzten österreichischen EC-Platz bekommt.

Gelbe Karte für Konstantin Kerschbaumer (Wolfsberger AC)
Kerschbaumer mit dem hohen Bein, erwischt seinen Gegenspieler.

Die Lustenauer Austria drischt den Ball ohne zu zögern nach vorne, sobald man dazu Gelegenheit findet. Ob dieses Konzept besser aufgeht als beim WAC in der regulären Spielzeit?

Der WAC hat kaum noch Zeit für den Ausgleich. Und aktuell schaffen es die Kärntner kaum, Gefahr zu erzeugen.

Konter über Fridrikas, der kurz nach dem Krampf bereits wieder Tempo aufnimmt. Er prüft Bonmann mit einem Flachschuss aufs kurze Eck. Bonmann ist zur Stelle, wenngleich er das Ding gefährlich abprallen lässt.

Lukas Fridrikas mit einem Krampf nach einem Schussversuch. Schiedsrichter Jäger wird das bei der Nachspielzeit aufrechnen.

Röcher mit viel Platz. Er prüft Domenik Schirl mit einem sehenswerten Volley. Aber der Lustenau-Goalie lässt sich nicht aus der Ruhe bringen.

Michael Novak will mit dem Kopf durch die Wand. Er versucht, mit allen Mitteln die Flanke ins Zentrum zu bringen. Aber da ist Chekoua dazwischen. Er blockt den Ball, ohne groß darin investieren zu müssen.

Gelbe Karte für Ervin Omić (Wolfsberger AC)
Frustfoul von Omic gegen Pius Grabher.

Schierl pariert einen Distanzschuss von Adis Jasic. Gut angetragen, aber der Lustenau-Keeper pariert per Flugparade.

Pius Grabher übernimmt die Kapitänsbinde, Adriel ersetzt Maak positionsgetreu. Er übergibt die Kapitänsbinde an Pius Grabher. Bei den Kärntnern ist nach Leitgebs Auswechslung Michael Novak Kapitän. Thierno Ballo muss derweil wegen eines Krampfes behandelt werden. Dass er da Zeit schinden möchte, ist angesichts des Spielstands auszuschließen.

Die Marschroute für den WAC ist klar, jetzt muss Manfred Schmid seine Mannschaft dazu bringen, mit aller Macht den Ausgleich zu erzwingen.

Gelbe Karte für Michael Cheukoua (Austria Lustenau)
Nachträglich sieht der Kamerunder den gelben Karton wegen eines Foulspiels.

Tooor für Austria Lustenau, 1:2 durch Lukas Fridrikas
Wieder hat Thorben Rhein seine Füße entscheidend im Spiel! Traumhafter Alleingang vom jungen Deutschen. Piesinger rückt aus der Kette raus und öffnet dadurch den Passweg auf Fridrikas. In der Drehung schließt er ab, Oermann fälscht unglücklich ab.

Motika mit der Konteraktion. Der Serbe mit etwas zu viel Zeit am Ball. Er scheint lange zu überlegen, für welches Zuspiel er sich entscheidet. Bis dahin ist Gugganig schon zur Stelle. Er fängt den Pass auf Chekoua problemlos ab.

Ballo kommt zum Abschluss! Ein kraftlos und unplatzierter Schuss, der einen Meter am Gehäuse von Domenik Schierl vorbeikullert.

Leitgeb und Omic machen das Zentrum dicht. Der Austria flößt das sichtlich Respekt ein, denn man versucht gar nicht erst, sich durch die Mitte zu kombinieren. Über den Flügel sucht man den Weg in die Spitze. Das ist technisch anspruchsvoll und für den ein oder anderen Akteur vielleicht etwas zu anspruchsvoll.

Bereits der neunte Fehlpass in der Verlängerung vom WAC. Die Kärntner wirken etwas verunsichert, finden noch nicht den richtigen Zugang. Vor allem Tim Oermann findet in Ballbesitz nur selten die richtige Lösung.

Grujicic findet den durchstartenden Anthony Schmid. Aus spitzem Winkel scheitert er am gut reagierenden Hendrik Bonmann. Erste gefährliche Aktion in der Verlängerung von den Lustenauern.

Zu durchschaubar diese Aktion von Stefano Surdanovic. Scherzer fängt das versuchte Zuspiel auf Chekoua ab.

Gefährliche Aktion von Maurice Malone. Er setzt sich auf der linken Außenbahn durch. Dann der scharfe Pass auf den zweiten Pfosten. Aber Ballo nimmt den Laufweg nicht. Grobes Missverständnis zwischen den beiden Wolfsbergern.

Bislang war in dieser Verlängerung fast ausschließlich der WAC am Ball. Lustenau scheint sich nach dem unerwarteten Ausgleich nicht zu stressen, sondern fokussiert sich auf die eigene Defensive.

Zum Wechselkontingent: Markus Mader hat bereits fünfmal gewechselt. Durch die Verlängerung hat der Lustenau-Trainer aber einen weiteren, sechsten Wechsel zur Verfügung. Manfred Schmid darf noch zweimal wechseln.

Zwischenfazit: Was soll man dazu sagen? In der 96. Minute gleicht die Austria aus. Ganz lange ist hier überhaupt nichts passiert. Den mentalen Vorteil haben natürlich jetzt die Vorarlberger.

Tooor für Austria Lustenau, 1:1 durch Darijo Grujcic
Wahnsinn! Der WAC hat hier mit dem heftigen Zeitspiel einfach zu viel riskiert! Mit der allerletzten Situation gelingt Lustenau der Ausgleich! Großartige Flanke von Rhein und Grujicic mit einem platzierten Kopfball. Was für eine Effizienz! Mit dem ersten Schuss aufs Tor gelingt der Ausgleich!

Gelbe Karte für Jonathan Scherzer (Wolfsberger AC)
Scherzer mit einem frühen Foul gegen Chekoua. Die Idee dahinter ist klar: die Austria vom eigenen Stafraum fernhalten.

Auch Manfred Schmid trägt seinen Teil dazu bei, dass Lustenau die Zeit davonläuft. Der Wechsel nimmt natürlich wieder ein paar Sekunden von der Uhr. Aber die Kärntner spielen mit dem Feuer. Über Kontersituationen gelingt es Lustenau noch, ansatzweise Gefahr zu erzeugen.

Hektik im WAC-Strafraum! Motika kommt beinahe zu Fall. Statt Elfmeteralarm gibt es schließlich aber nur Eckball für die Vorarlberger. Der Ball kommt zu Hugonet, welcher aber das Kopfballduell verliert. Anschließend zieht Ervin Omic ein Foul – und feiert das wie einen erzielten Treffer.

Der WAC natürlich jetzt ohne Eile. Mit langen Bällen versucht man die Skeunden von der Uhr zu nehmen.

Gelbe Karte für Pius Grabher (Austria Lustenau)
Diese Vewarnung hat sich Grabher hart erarbeitet. Er unterbindet erneut einen Konter, diesmal über Maurice Malone.

Alles, was er noch im Köcher hat, wirft Markus Mader jetzt ins Spiel. Die Austria hofft auf den Lucky Punch.

Tooor für Wolfsberger AC, 1:0 durch Tai Baribo
Tai Baribo verwandelt den Elfmeter! Wuchtig ins linke obere Eck. Schierl greift daneben. Lange sah es hier nach Verlängerung aus, aber jetzt deutet vieles darauf hin, dass der WAC ins Finale des Europacup-Playoffs einziehen wird.

Gelbe Karte für Matthias Maak (Austria Lustenau)
Klar hat Maak hier Malone zu Boden gerissen. Der bis dahin sehr starke Lustenau-Abwehrchef verschuldet einen Strafstoß. Ganz bitter für ihn.

Gute Kontersituation für die Heimmannschaft. Ballos Zuspiel auf den vorpreschenden Malone ist aber viel zu unpräzise. Einwurf für Lustenau.

Austria Lustenau findet kaum einen Weg in den WAC-Strafraum. Daher versucht es Tiefenbach mit dem Mut der Verzweiflung aus rund 25 Metern. Obwohl vier WAC-Akteure sich dicht vor ihm gestaffelt haben. Die Kugel bleibt natürlich hängen, Omic blockt den Schuss ab.

Wieder kommt Christopher Jäger ohne Karte aus. Veratschnig muss klar sein, dass er bei dem nassen Geläuf mit dieser Grätsche ein hohes Verletzungsrisiko eingeht. Ob der Schiedsrichter mit seiner extrem weichen Linie sich und den Knochen der Spieler einen Gefallen macht – wagen wir zu bezweifeln.

Sollte es nach 90 Minuten (und Nachspielzeit) Unentschieden stehen, gehen wir außerdem zunächst in die Verlängerung. Gibt es auch nach 120 Minuten keinen Sieger, werden die Fans in der Lavanttal Arena ein Elfmeterschießen erleben. Aktuell wirkt das nicht wie ein unwahrscheinliches Szenario.

Scherzer nimmt sich ein Herz, geht ins Dribbling – und findet im Zentrum beinahe Gugganig. Der hätte die Kugel problemlos einschieben können. Aber Gmeiner ist dazwischen.

Dank einer Einzelaktion von Malone gerät Ballo in gute Position für eine Flanke. Aber Berger blockt die Hereingabe, es gibt Eckball für den WAC. Weiterhin ist dieses Spiel eine zähe Angelegenheit.

Grabher kann von Glück sprechen, hier nicht verwarnt zu werden. Er zieht am Trikot von Thierno Ballo. Eigentlich ein klares taktisches Foul. Zudem wurde Grabher bereits in Minute 50 von Schiedsrichter Jäger ermahnt.

Für Freunde der Statistik: Matthias Maak konnte in dieser Partie bereits fünf klärende Aktionen verzeichnen. Dass der WAC zwar in der Offensive bemüht, aber nicht besonders kreativ wirkt – kommt ihm in dieser Hinsicht sicher zugute.

Diaby bleibt nach einem harten Duell mit Oermann und Ballo im Rasen hängen. Der 22-jährige Flügelstürmer hat Schmerzen am Knie. Dass die nicht all zu schlimm sein dürften und Diaby eine Blitzgenesung gelingt, nehmen ihm einige Kärntern Zuseher wohl etwas übel. Von den Rängen kommen Buhrufe.

Nach einem Corner für die Austria kann der WAC über den schnellen Malone kontern. Aber das dauert etwas zu lang. Mehr als ein ungenauer Pass in die Tiefe von Omic ist nicht drin. Veratschnig mit einem Foul gegen Berger.

Deutliche Abseitsposition beim WAC-Freistoß. Allerdings der WAC nach dem Seitenwechsel die aktivere Mannschaft.

Gelbe Karte für Tai Baribo (Wolfsberger AC)
Baribo wollte hier eine Gelbe Karte sehen und ließ sich vom Referee nicht beruhigen. Verwarnung wegen Kritik – die erste in diesem Spiel.

Thierno Ballo bringt noch mehr Schwung in diese Partie als sein Vorgänger am rechten Flügel, Augustine Boakye. Starker Pass auf Malone. Gmeiner kann ihn nur mit einem Foul stoppen.

Gute Aktion vom WAC! Erster gefährlicher Abschluss in der zweiten Spielhälfte. Mario Leitgeb ist der Ausgangspunkt dieses Angriffs. Über Baribo kommt der Ball zu Malone, der sich am linken Strafraumrand abgesetzt hat. Scharfe Flanke auf den langen Pfosten. Ballo kommt zum Abschluss. Schierl souverän, er hält den Ball fest.

Mutige Grätsche von Jonathan Scherzer. Klar Ball gespielt, Anderson verliert trotzdem das Gleichgewicht und fasst sich an den Rücken. Mittlerweile starker Regen im Lavanttal.

Foulspiel von Berger gegen Leitgeb. Der Referee hatte hier zunächst auf Vorteil für Wolfsberg entschieden. Aber Ballo vertändelt das Spielgerät. Scherzers Flanke findet Ballo. Dessen Kopfball geht am Kasten vorbei. Dem 1,72m kleinen Offensivallrounder fehlten da vielleicht ein paar Zentimeter.

Weiter Pass auf Ballo, welcher den zu weit aufgerückten Hugonet überlistet. Aber Maak ist zur Stelle, klärt zum Einwurf.

Scherzer mit einem frühen Steilpass auf Baribo. Maak erneut aufmerksam. Lustenaus Abwehrchef ist heute mitunter der beste Mann auf dem Platz.

Gefährliche Freistoßposition für Wolfsberg. Pius Grabher kommt zu spät gegen Ervin Omic. Mit seiner Grätsche rasiert er den Knöchel des 20-Jährigen. Jäger entscheidet sich gegen eine Verwarnung. Der anschließende Freistoß bringt nichts ein – das Schiedsrichterteam entscheidet auf Abseits.

Nette Idee vom eingewechselten Ballo, der die Kugel über Lustenaus Außenverteidiger Tobias Berger in den Strafraum chippt. Aber zu steil für Veratschnig. Es gibt Abstoß für Lustenau.

Mal sehen, ob dem Publikum im zweiten Durchgang mehr geboten wird. Es gibt noch Luft nach oben. Bislang erst ein Schuss aufs Tor – ein Edelroller von Tai Baribo.

Baumgartner muss nach seinem heftigen Zusammenstoß mit Anderson vom Spielfeld. Der starke Boakye scheint an einer Fußverletzung zu leiden. Manfred Schmid wechselt David Gugganig und Thierno Ballo ein.

Halbzeitfazit: Ein enttäuschender erster Durchgang. Beide Mannschaften verweilen auf dem Bremspedal, gehen nur selten ins Risiko. Vereinzelt ein paar Halbchancen, sonst gibt es noch kaum etwas zu berichten. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass beide Defensivreihen bislang einen sehr ordentlichen Job erledigen.

Guter Laufweg von Diaby, der per Seitenverlagerung von seinem Mitspieler auch gefunden wird. Tolle Ballmitnahme von Lustenaus Flügelstürmer. Aber beim Haken zur Mitte vergisst er auf den zurückeilenden Veratschnig. Der Kärntner stibitzt ihm das Spielgerät vom Fuß.

Diaby mit einem Haken im Strafraum. Oermann drängt ihn entscheidend ab, verkürzt den Winkel. So landet Diabys Schuss neben dem Kasten, ohne echte Gefahr zu erzeugen.

Starke Kombination des WAC, über die linke Seite. Scherzers flache Flanke findet Baribo nicht, wieder klärt Abwehrchef Matthias Maak.

Maak wieder aufmerksam. Er antizipiert den Tiefenlauf vom auffälligen Boakye und geht frühzeitig ins Luftduell. So kann er den Ghanaer am Abschluss hindern.

Freistoß vom linken Flügel. Lukas Fridrikas führt aus, entscheidet sich für eine hohe Hereingabe Richtung zweite Stange. Ohne Probleme kann der WAC klären.

Gefährliches Spiel von Matthias Maak? Mit viel Tempo grätscht er von hinten den Ball weg – erwischt aber nicht nur die Kugel, sondern auch Boakye. Jäger entscheidet sich für die lange Leine, entscheidet auf "Ball gespielt".

Gmeiner tankt sich im Mittelfeld durch. Die Zeitlupe beweist, dass Mario Leitgeb den Lustenauer am Knie erwischt hat, woraufhin der Rechtsverteidiger auf den Ball steigt und unglücklich zu Boden fällt. Schiedsrichter Jäger verpflichtet auf den Foulpfiff.

Es bleibt vorerst dabei: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Beide Mannschaften agieren nach diesem Motto. Nur selten sucht man initiativ die vertikalen Wege. Viele Horizontalpässe ohne Raumgewinn. Ein Schuss aus gut 30 Metern von Diaby zischt Richtung Tribüne.

Fleißig zurückgearbeitet von Surdanovic. Der offensive Mittelfeldspieler rettet im eigenen Strafraum gegen Augustine Boakye.

Scheint, als hätte Dominik Baumgartner nichts all zu Schlimmes abbekommen. Er trägt einen Kopfverband und íst motiviert, weiterhin am Spiel teilzunehmen.

Schmerzhafter Zusammenstoß. Die Köpfe von Baumgartner und Anderson prallen mit vollem Karacho aufeinander. Der WAC-Verteidiger blutet heftig und muss sofort behandelt werden.

Die erste große Chance! Anderson mit einem cleveren Pass auf Surdanovic. Dessen Schuss aus kurzer Distanz wird von Baumgartner abgeblockt. Aber ohnehin Abseits – wäre das ein Treffer gewesen, hätte der VAR aber womöglich eingegriffen.

Baribo lässt sich im Stile von Harry Kane etwas fallen und erzeugt dadurch Raum für einen Konter. Der Ball kommt zu Boakye, dessen Flanke auf den langen Pfosten aber nicht bei Malone ankommt. Schließlich ein Fernschuss von Dominik Baumgartner, der klar über den Kasten geht.

Seitenverlagerung von Maak auf Fridrikas. Viel zu ungenau, ansonsten wäre das eine gute – und vor allem, endlich einmal, etwas riskante – Idee gewesen.

Erster Abschluss für den WAC! Baribo aus gut 15 Metern. Kein Problem für Domenik Schierl. Zu hastig. Da hat er den mitgelaufnen und völlig freistehenden Maurice Malone übersehen.

Der Ball kommt zu Boakye, der auf Baribo weiterleiten kann. Der Wolfsberger Top-Torschütze stolpert aber. Schade, das wäre wohl die erste gefährliche Torchance gewesen!

Auch der WAC hat im Spiel nach vorn aber noch kein Patentrezept gefunden. Wieder sucht man Malone, doch Maak ist zur Stelle, klärt zum Einwurf. Bislang scheinen sich die Mannschaften gegenseitig abzutasten. Noch geht kein Team voll ins Risiko.

Erste längere Ballbesitzphase für Austria Lustenau – und die offenbart, dass der WAC das Spiel bislang ohne all zu großen Aufwand kontrolliert. In zwei kompakten Ketten verschieben die Kärntner gegen den Ball. Lustenau so häufig in Unterzahl. Man versucht, den linken Flügel zu überladen – auch das geht aber schief.

Schon zum zweiten Mal liefert sich Maurice Malone ein Tête-à-Tête mit Austria-Verteidiger Maak. Der WAC sucht zum wiederholten Male den schnellen Stürmer mit einem Steilpass – zum wiederholten Male kann Maak ihn abdrängen.

Gutes Gegenpressing von Diaby. Allerdings scheinen seine Mitspieler anschließend etwas überfordert zu sein, keinen klaren Plan bei eigenem Ballbesitz zu haben. Die Gastgeber drängen die Vorarlberger bislang sehr gerne auf den Flügel, das Zentrum ist dicht.

Lukas Fridrikas attackiert Dominik Baumgartner im Spielaufbau. Etwas zu forsch, das ist ein klares Foul. Der WAC aktuell das spielbestimmende Team.

Maurice Malone mit dem Anstoß, Austria Lustenau verzichtet auf frühes Pressing und zieht sich in die eigene Hälfte zurück. Über Boakye der erste gefährliche Spielzug, Schierl fängt die Hereingabe ohne Mühe.

Die Mannschaften betreten das Spielfeld. Der WAC ist weiß gekleidet, die Lustenauer Austria grün. Ein prominenter Gast sitzt auf der Tribüne in der Lavanttal-Arena: FAK-Coach Michael Wimmer verschafft sich persönlich seinen Eindruck vom kommenden Gegner.

Das Schiedsrichter-Team wollen wir euch natürlich nicht schuldig bleiben. Der Salzburger Christopher Jäger leitet die Begegnung, seine Assistenten an der Seitenlinie heißen Santino Schreiner und Markus Reichholf. Vierter Assistent ist der Niederösterreicher Alan Kijas. VAR ist Markus Hameter, er wird unterstützt von Sara Telek.

Viel hängt bei der Austria auch heute von Sturmspitze Lukas Fridrikas ab. Der 25-Jährige war im Sommer aus Klagenfurt gekommen, hatte lange Ladehemmung – seit der Ligateilung hat sich das drastisch geändert. In 10 Einsätzen erzielte er 9 Treffer.

Auf der gegenüberliegenden Seite hängt viel von Tai Baribo ab (16 Saisontore). Der Israeli bildet auch heute zusammen mit dem etwas dynamischeren Maurice Malone ein brandgefährliches Sturmduo und wird Lustenau-Abwehrchef Maak vor einige Probleme stellen.

Manfred Schmid kann mit Fug und Recht behaupten, das Erbe von Robin Dutt nicht in den Dreck gezogen zu haben. In 12 Spielen musste Schmids WAC erst zwei Niederlagen hinnehmen. Man ist seit acht Ligaspielen ungeschlagen, zuletzt gab es drei Siege hintereinander. Das Abstiegs-Playoff beendete man als Tabellenerster, mit zwei Punkten Vorsprung auf die Lustenauer.

Austria Lustenau befindet sich in etwas schlechterer Verfassung. Mit einem überzeugenden 5:1-Sieg gegen früh dezimierte Hartberger sammelte man vor dem Playoff-Duell zwar etwas Selbsstbewusstsein: Zuvor hatte man allerdings fünf Partien hintereinander nicht gewinnen können. In den letzten sechs Spielen mussten die Torhüter Domenik Schierl und Ammar Helac außerdem immer mindestens einmal hinter sich greifen.

Heute treffen die beiden Mannschaft bereits zum fünften Mal in dieser Saison aufeinander. Zweimal gewann der WAC, einmal endete die Partie Unentschieden, einmal gewann die Austria. Zuletzt trennten sich die beiden Teams in der Abstiegs-Gruppe 2:2. Dabei holten die Kärntner zweimal einen Rückstand auf.

Während Markus Mader den WAC heute leicht favorisiert, erwartet Manfred Schmid ein ausgeglichenes Spiel: "Die Chancen stehen 50:50. Es wird ein typisches K.-o.-Spiel", erklärte der WAC-Coach. Wer das heutige Duell für sich entscheidet, trifft am Donnerstag im eigenen Stadion auf die Wiener Austria. Nächsten Sonntag erfahren wir dann in einem Rückspiel in der Generali Arena, welche Mannschaft sich das letzte verbliebene Europacup-Ticket sichert.

Heute sind die Vorarlberger außerdem nicht mit dem Mannschaftsbus, sondern mit dem Flugzeug angereist. Ein Griff in die Mannschaftskasse machte es möglich. So blieb der Austria eine fast siebenstündige Busfahrt erspart.

Bei Austria Lustenau gab es dieser Tage einen großen Aufreger: Abwehrspieler Hakim Guenouche wird den Verein im Sommer Richtung Wien-Favoriten verlassen. Um die Verhandlungen durchzuführen, war der Franzose unentschuldigt dem Mannschaftstraining ferngeblieben.

Kein Wunder, dass Trainer Markus Mader "not amused" war: "Er hat uns ganz überraschend mitgeteilt, dass er in Wien weilt und einen Vertrag unterzeichnet beim neuen Verein, wo niemand weiß, wer das ist. Wir wurden nie informiert darüber." Aus dem Kader wurde Guenouche vorerst gestrichen.

Herzlich willkommen zum Conference-League-Playoff in der Österreichischen Bundesliga! Der Wolfsberger AC empfängt Austria Lustenau!

Es kann heute nur einen Sieger geben. Nur, wer nach dem Abpfiff die Nase vorn hat, darf noch von einer Teilnahme am Europacup 23/24 träumen.