Fazit:
Im Münchner Derby müssen sich beide Teams mit einer Punkteteilung begnügen. 1860 fand besser in die Partie, ließ sich im Laufe des ersten Durchgangs aber den Schneid kaufen und verschuldete nach einer knappen halben Stunde einen Elfmeter für Bayern - Kwasi Wriedt verwandelte nach Foul an Derrick Köhn eiskalt. In der Schlussviertelstunde der ersten Hälfte hatte die Hoeneß-Elf alles im Griff und hätte sogar noch erhöhen können, Wriedt stand bei seinem zweiten Treffer aber im Abseits. Nach dem Seitenwechsel agierten die Sechziger deutlich zielstrebiger, trafen schon drei Minuten nach Wiederanpfiff durch Dennis Erdmann die Latte und kamen in der 68. Minute zum überfälligen Ausgleich - Dennis Dressel scheiterte erst per Kopfball an Christian Früchtl, verwandelte aber den Abstauber. In der Schlussphase konnte 1860 den hohen Druck allerdings nicht mehr aufrechterhalten. Das Unentschieden geht daher in Ordnung.

Derrick Köhn versucht es aus halbrechter Position und rund 25 Metern direkt, drischt die Kugel aber genau in die Arme von Marco Hiller.

Die Nachspielzeit verläuft ohne nennenswerte Offensivaktionen. Allerdings verschuldet Phillipp Steinhart gerade einen wohl letzten gefährlichen Freistoß für die Roten.

Bayern II kommt sogar noch einmal aus dem Schneckenhaus. Der eingewechselte Alexander Nollenberger holt mit einem abgefälschten Abschluss von der linken Strafraumseite noch eine Ecke heraus.

Beim TSV kommt Noel Niemann für die Schlussphase. Die Löwen agieren aber längst nicht mehr so druckvoll wie über weite Strecken des zweiten Durchgangs.

Sebastian Hoeneß schöpft sein Wechselkontingent aus. Mit Alexander Nollenberger kommt ein frischer Offensivmann.

Dennis Dressel lässt auf links zwei Mann hinter sich und nimmt Prince Owusu mit. Von der Torauslinie entscheidet sich der eingewechselte Angreifer aber für den aussichtslosen Abschluss und nicht das Zuspiel in den Rückraum.

Nun hat Mölders allen Platz der Welt und nagelt die Kugel freistehend unter die Querlatte. Doch diesmal geht die Fahne hoch.

Auf einmal sind drei Sechziger frei durch! Prince Owusu erobert das Leder, möglicherweise auf unfaire Art, von Nicolas Feldhahn und läuft mit viel Tempo auf den Kasten zu. Er legt links raus auf Stefan Lex und bekommt die Kugel in zentraler Position wieder, bleibt mit seinem Kopfball aber an Christian Früchtl hängen. Sascha Mölders wäre rechts völlig frei gewesen.

Momentan ist keine klare Tendenz zu erkennen, wohin die Reise in der Schlussviertelstunde gehen wird. Bayern kann das Geschehen wieder etwas ausgeglichener gestalten.

Mickaël Cuisance schleicht nach einem etwas glücklosen Auftritt vom Feld. Jannik Rochelt soll die Offensive neu beleben.

Mit Maximilian Welzmüller bringt Sebastian Hoeneß eine frische Kraft für das Mittelfeld. Der 29-Jährige ersetzt Timo Kern auf der Doppelsechs positionsgetreu.

Plötzlich ist Kwasi Wriedt frei durch! Im Eins gegen Eins mit Marco Hiller legt er sich die Kugel jedoch zu weit vor und kommt gegen den Keeper nicht entscheidend zum Abschluss.

Leon Dajaku landet nach einem Zweikampf mit Tim Rieder in der Werbebande. Der Mann mit der Sieben bleibt kurz draußen, kann dann aber weitermachen.

Die Löwen bleiben am Drücker. Daniel Wein legt sich die Kugel nahe der Mittellinie zum Freistoß hin. Alle Mitspieler befinden sich in der gegnerischen Hälfte.

Tooor für TSV 1860 München, 1:1 durch Dennis Dressel
Dennis Dressel erzielt den mittlerweile verdienten Ausgleich! Felix Weber leitet den Angriff mit einem weiten Ball auf die rechte Strafraumseite ein. Stefan Lex chipt das Leder mit Übersicht auf den zweiten Pfosten, wo Dennis Dressel per Kopfball noch an Christian Früchtl scheitert und dann den Abstauber aus sieben Metern sicher verwandelt!

Michael Köllner vollzieht seinen ersten Wechsel. Mit Prince Owusu kommt ein zusätzlicher Angreifer.

Ist es mit den Angriffsbemühungen der Löwen nun dahin? Gerade verfügt Bayern über eine längere Ballbesitzphase.

Momentan prägen wieder viele nicklige Fouls die Partie. Den Bayern kommt das entgegen, sie können das Leder gerade etwas weiter vom eigenen Kasten entfernt halten.

Eine Freistoßhereingabe aus dem linken Halbfeld landet am zweiten Pfosten bei Dennis Erdmann. Der aufgerückte Innenverteidiger kann nicht entscheidend verlängern, reklamiert aber ein Handspiel von Kwasi Wriedt. Tatsächlich fährt der Angreifer den Arm weit aus. Die Diskussionen sind jedoch hinfällig, da Erdmann im Moment des Zuspiels knapp im Abseits stand.

Gelbe Karte für Timo Kern (Bayern München II)
An der Seitenlinie steigt Timo Kern von hinten gegen Marius Willsch ein und kann sich über den gelben Karton nicht beschweren.

1860 gibt weiterhin den Ton an, agiert aber nicht mehr so durchschlagskräftig wie in den ersten Minuten der zweiten Hälfte. Einen Schuss aus spitzem Winkel von Dennis Dressel kann Christian Früchtl sicher aufnehmen.

Marius Willsch dringt über den rechten Flügel vor und holt mit seiner abgewehrten Hereingabe einen weiteren Eckball heraus. Daniel Wein macht sich zur Ausführung bereit.

Doch auf der Gegenseite verbucht Sascha Mölders die nächste Riesengelegenheit für 1860! Nach einer verunglückten Abwehr von Nicolas Feldhahn kommt der erfahrene Angreifer aus zwölf Metern zum Abschluss, scheitert mit seinem zu mittigen Flachschuss aber an Christian Früchtl.

Bayern II kann wieder mehr für Entlastung sorgen. Mickaël Cuisance schickt mit einem Steilpass Sarpreet Singh auf die Reise, der Neuseeländer startet aber im Abseits.

Den flach ausgeführten Versuch kann Nicolas Feldhahn allerdings abfangen. Der Bayern-Kapitän leitet sogar einen Konter ein, den Stefan Lex mit unfairen Mitteln unterbindet.

1860 bleibt am Drücker. Phillipp Steinhart kommt von der linken Strafraumkante zum Abschluss und holt mit seinem abgefälschten Versuch die nächste Ecke heraus.

Dennis Erdmann trifft die Latte! Diesmal kommt die Hereingabe von links. Der frühere Magdeburger setzt sich am langen Eck gegen Nicolas Feldhahn durch und scheitert gerade noch am Aluminium. Christian Früchtl hatte wohl wieder seine Fingerspitzen dran.

Die Löwen kommen mit viel Schwung aus der Kabine! Daniel Wein flankt von rechts auf den zweiten Pfosten, wo Sascha Mölders höher steigt als Chris Richards und Christian Früchtl zu seiner ersten echten Parade zwingt!

Mit Anstoß für 1860 geht es weiter! Wechsel gibt es zur Pause nicht zu verzeichnen.

Halbzeitfazit:
Zur Pause führt Bayern II im Münchner Derby mit 1:0. Zwar erwischte 1860 den engagierteren Start in die Partie, mit der Zeit fanden die "Gäste" aber besser rein und gingen in der 26. Minute per Elfmeter in Führung - Kwasi Wriedt verwandelte nach Willsch-Foulspiel an Köhn. In der Folge blieben die Jungbayern am Drücker und trafen durch Wriedt erneut in das Eckige, diesmal stand der Angreifer aber knapp im Abseits. 1860 fand in der Schlussviertelstunde keinen Zugriff mehr und muss sich für den zweiten Durchgang etwas einfallen lassen.

Es läuft bereits die Nachspielzeit, da kommt der schon verwarnte Daniel Wein gegen Timo Kern zu spät. Der Bayern-Mittelfeldmann bleibt mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen, doch Wein kommt nochmal um den Platzverweis herum. Ein strenger Unparteiischer hätte vielleicht Gelb-Rot gezeigt, die Entscheidung, den 1860-Akteur nicht vom Platz zu stellen, geht aber vollkommen in Ordnung.

Immer wieder kommt es zum Duell zwischen Sascha Mölders und Nicolas Feldhahn. Diesmal behält der Bayern-Kapitän die Oberhand.

Auch Dennis Erdmann versucht es mit einem Heber in das letzte Drittel. Diesmal heißt der Empfänger Stefan Lex. Sein Pass in den Rückraum gerät jedoch viel zu lang und landet bei einem Gegenspieler.

Mit einem weiten Ball in die Spitze wird Sascha Mölders in eine eigentlich ausweglose Situation gebracht. Doch gegen drei Mann schafft er es doch noch irgendwie, immerhin einen Einwurf herauszuholen.

Fünf Minuten plus Nachspielzeit bleiben den Löwen im ersten Durchgang noch. Doch sie haben weiterhin keinen Zugriff und werden über den Pausenpfiff wohl nicht unzufrieden sein.

Gelbe Karte für Sascha Mölders (TSV 1860 München)
Sascha Mölders ist der Frust deutlich anzumerken. Sein Einsteigen gegen Nicolas Feldhahn ist einfach unnötig, der Ball war längst weg.

Von der linken Strafraumkante fasst sich Sarpreet Singh mal ein Herz, aus spitzem Winkel trifft er aber nur das Außennetz.

Nun zieht Tim Rieder auch noch am Trikot von Kwasi Wriedt. Bibiana Steinhaus hat die Partie bislang aber gut im Griff und wirkt oft beruhigend auf die Spieler ein, bevor sie den gelben Karton zeigt.

Gelbe Karte für Daniel Wein (TSV 1860 München)
Die Gangart bleibt hart. Daniel Wein grätscht nahe der Außenlinie in Derrick Köhn hinein.

Im Anschluss kommt Chris Richards aus kurzer Distanz frei zum Kopfball, wirkt aber selbst etwas überrascht und bleibt mit seinem zu unplatzierten Versuch ebenfalls an Hiller hängen.

Mit einem abgefälschten Schuss holt Sarpreet Singh umgehend die nächste Ecke heraus und macht sich selbst zur Ausführung bereit. Von rechts probiert er es direkt, Marco Hiller ist aber zur Stelle.

Wieder geht es schnell über Leon Dajaku. Dennis Erdmann muss die scharfe Hereingabe zum ersten Eckball für Bayern klären.

Eine halbe Stunde ist gespielt. Bayern II hat momentan das Zepter übernommen, die Hausherren wirken seit dem Gegentreffer leicht verunsichert.

Gelbe Karte für Nicolas Feldhahn (Bayern München II)
1860 setzt zum Konter an, Nicolas Feldhahn lässt aber gegen Sascha Mölders den Körper stehen und unterbindet den Gegenangriff.

Kwasi Wriedt legt sofort nach und schiebt flach in das linke Eck ein! Allerdings steht der Angreifer im Moment des Zuspiels eine Fußspitze im Abseits.

Tooor für Bayern München II, 0:1 durch Kwasi Wriedt
Der Angreifer trifft halbhoch in die rechte Eck! Marco Hiller ist sogar auf dem Weg in die richtige Richtung, kann den präzisen Schuss aber nicht abwehren.

Am Foul gibt es keine Zweifel, allerdings reklamieren Willsch und Dennis Erdmann, dass das Vergehen außerhalb stattgefunden hätte. Die Fernsehbilder zeigen jedoch: Köhn wird genau auf der Linie zu Fall gebracht.

Plötzlich gibt es Elfmeter für Bayern! Derrick Köhn dribbelt sich an der linken Strafraumkante an Marius Willsch vorbei und wird vom 1860-Verteidiger zu Boden gebracht.

Gerade plätschert die Partie ein wenig vor sich hin. 1860 schafft es nicht, den hohen Druck aus der Anfangsphase aufrechtzuerhalten.

Bayern II hat derzeit mehr vom Spiel. Doch es bleibt dabei, nach vorne geht bei der Hoeneß-Elf recht wenig.

Aus rund 30 Metern führt Mickaël Cuisance einen Freistoß direkt aus. Der Schlenzer stellt Marco Hiller aber nicht vor Probleme.

Über rechts dringt Leon Dajaku in den Sechzehner ein und geht im Zweikampf mit Dennis Erdmann zu Fall. Der 1860-Verteidiger fährt schon leicht den Arm aus, trifft Dajaku aber überhaupt nicht.

Die Teams wechseln sich in ihren Drangphasen ab. Bei Bayern fehlt es allerdings noch an Durchschlagskraft.

Auf der Gegenseite wird Sascha Mölders in den Lauf geschickt. Auch er versucht es mit einer scharfen Hereingabe, die tatsächlich um ein Haar von Stefan Lex verlängert werden kann. Lars Lukas Mai, der sich eigentlich in deutlich besserer Position befand, sieht in der Szene nicht gut aus.

Leon Dajaku setzt sich mal auf dem rechten Flügel durch und bringt die Kugel flach auf den ersten Pfosten zu Kwasi Wriedt, der das Leder aber nicht kontrollieren kann.

Die Löwen werden stärker. Stefan Lex schnappt sich auf links den Ball, findet mit seinem Diagonalpass in die Spitze aber nur die Arme von Christian Früchtl.

Da ist die Riesenchance für 1860! Eine Kombination über mehrere Stationen findet Dennis Dressel auf der linken Strafraumseite, der mit seinem scharfen Querpass durch den Sechzehner den am rechten Pfosten lauernden Kristian Böhnlein findet. Der neu in die Startelf gerückte Mittelfeldmann wird gerade noch am Abschluss gehindert, es gibt Eckball!

Die Anfangsphase gestaltet sich ausgeglichen. Gerade dürfen die Hausherren auf rechts zu einem Einwurf in Tornähe antreten, können aber nicht für Gefahr sorgen.

Nun dürfen die Bayern auf halblinks zum Freistoß antreten. Mickaël Cuisance findet mit seiner butterweichen Hereingabe Kwasi Wriedt, der bei seinem Kopfballversuch aber ein Stürmerfoul an Marco Hiller begeht.

Ein langer Ball in die Spitze findet Sascha Mölders. Der Routinier trifft das Leder an der zentralen Strafraumkante zwar nicht richtig, doch immerhin kann er bereits den ersten Abschluss der Partie verbuchen.

Lars Lukas Mai begeht auf der Außenbahn ein Foul an Stefan Lex und geht dabei selbst zu Fall. Die Löwen-Fans setzen zu Pfiffen an.

Mit Anstoß für Bayern geht es los, das Stadion ist natürlich bis auf den letzten Platz gefüllt!

Bibiana Steinhaus feiert heute ihre Rückkehr auf den Fußballplatz. Die 40-Jährige war wochenlang verletzt und konnte den obligatorischen Fitnesstest daher erst im Oktober absolvieren. Nun kommt sie erstmals in dieser Saison zum Einsatz und wird an den Seitenlinien von Stefan Zielsdorf und Markus Büsing unterstützt.

In der Regionalliga-Aufstiegssaison der Sechziger trafen beide Teams bereits aufeinander. Obwohl 1860 am Ende souverän aufstieg, setzte es in beiden Spielen gegen Bayern II Niederlagen (zuhause mit 0:1 und auswärts mit 1:3) - die Blauen haben also noch eine Rechnung offen.

Im Hinblick auf das Derby betont Coach Sebastian Hoeneß: "Es wird eine Situation sein, die mindestens die Hälfte der Jungs in dieser Form noch nicht erlebt haben. Wir haben es einmal thematisiert und dann nicht mehr. Ich bin kein Freund davon, die ganze Woche einen Spannungsbogen aufzubauen. Die Jungs werden genug damit zu tun haben, ihre Nerven im Griff zu behalten".

Das 2:1 gegen die Elbestädter war der erste Sieg für Bayern II nach drei sieglosen Spielen in Folge. Vor allem die Defensive der Hoeneß-Elf machte in dieser Phase Sorgen: Bei den Niederlagen in Zwickau (0:3) und Meppen (3:5) sowie der Punkteteilung gegen Mannheim (2:2) kassierten die Jungbayern insgesamt zehn Gegentreffer.

Auf Seite der Sechziger ist die Startelfnominierung von Kristian Böhnlein wohl die größte Überraschung. Aaron Berzel sitzt dafür nur auf der Bank. Bei den kleinen Bayern darf Mickaël Cuisance von Beginn ran, der vor dem letzten Heimspiel gegen Magdeburg noch zu spät gekommen und daher auf die Bank verbannt worden war.

Heute gibt also Michael Köllner sein Debüt. "Wenn wir unsere eigenen Dinge einbringen, kompakt stehen, wenn wir mit Mentalität und Charakter auftreten und der Funke von der Mannschaft auf die Fans überspringt, dann stehen die Chancen 50:50 – sonst haben wir keine Chance", betonte der frühere Nürnberger Übungsleiter im Vorfeld der Partie.

Auch Oliver Beer hatte bei seinem kurzen Intermezzo als Interimstrainer Erfolg, im letzten Spiel vor der Länderspielpause setzte sich 1860 mit 1:0 bei Aufstiegskandidat Halle durch. In der Tabelle befindet Sechzig aber weiter nur auf dem 14. Platz - fünf Punkte vor der Abstiegszone und einen Zähler hinter Bayern II.

Zumindest ergebnistechnisch lief es zuletzt bei den Sechzigern. Im letzten Heimspiel unter Daniel Bierofka gewannen die Löwen mit 4:2 gegen Viktoria Köln. Allerdings nahm der ehemalige Mittelfeldspieler im Anschluss freiwillig seinen Hut, unter anderem da Vereinsinterna nach außen drangen.